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LaNague 04 - Detektiv im Cyberland

LaNague 04 - Detektiv im Cyberland

Titel: LaNague 04 - Detektiv im Cyberland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Faust auf meinen Schreibtisch schlug.
    »Niemals! Sie ist auf der Erde! Wahrscheinlich sogar hier in der Megalopolis! Und ich werde sie finden! Und wenn sie sich weigern sollte zu arbeiten, lasse ich ihr Gedächtnis löschen, und wir fangen wieder ganz von vorne an! Aber ich werde niemals aufgeben, Dreyer!«
    Es war nur gut, daß er danach von alleine ging. Die Vorstellung, daß er Jeans Erinnerung löschen ließ und sie nach Cyberland zurückjagte, weckte in mir den Wunsch, ihm an die Gurgel zu gehen.
    Ich hatte mich gerade etwas beruhigt, als B.B. hereinplatzte. Er sah ziemlich benommen aus, als er sich auf seinen Stuhl sinken ließ.
    »Stimmt etwas nicht, Kleiner?«
    Er schüttelte langsam den Kopf, während er redete, als verstünde er selbst nicht, was er sagte.
    »Kaum zu glauben, Sig, aber Wendy sagt, mit dir reden, dich sehen.«
    B.B. verbrachte ganz offensichtlich zuviel Zeit bei seiner Streunerbande. Ich mußte dafür sorgen, daß er regelmäßig einige Zeit vor dem DataFluß verbrachte, ehe seine Sprache endgültig wieder im reinen Streuner-Kauderwelsch versank.
    »Nun, ich nehme an, du hast mich empfohlen.«
    »Hab’ ich, aber sie empfängt niemals Leute von oben!«
    »Sie muß doch mit jemandem zusammentreffen, wenn sie mal nach oben verschwindet.«
    Er ließ sich das durch den Kopf gehen.
    »Kann sein. Aber sie ist niemals lange weg. Schon morgens wieder zurück.«
    Das war nur zu verständlich. Ganz gleich, wie verrückt sie auf Streuner sein mochte, sogar diese Wendy mußte sich von Zeit zu Zeit mal mit Erwachsenen unterhalten. Vielleicht war das auch der Grund, warum sie einverstanden war, mit mir zusammenzutreffen. Sie wußte sicherlich von B.B., daß ich keiner von den Kerlen war, die sie mit irgendwelchen Forderungen verfolgten, vor allem nachdem ich das Geierpaar von NeuroNex ausgeschaltet hatte.
    »Wann treffen wir diese Lady?«
    »Sofort.«
    »Halt, kleiner Mann. Ich habe auch noch eine Menge zu erledigen.«
    Das stimmte nicht, aber ich wollte auch noch ein wenig mitbestimmen, wo und wann dieses Treffen stattfinden sollte.
    »Sie sagt jetzt oder nie. Später keine Zeit mehr.«
    Dieses Ultimatum gefiel mir gar nicht, aber dieses Treffen war ursprünglich meine Idee gewesen. Sie erklärte sich damit einverstanden, aber nach ihren Bedingungen.
    »Wo?«
    »Ganz tief unten.«
    »In den Tunnels?«
    »Wendy gefällt es oben nicht.«
    »Schöner Mist.« Was ich am wenigsten wollte, war, einen Tag in den alten U-Bahntunnels zu verbringen. »Ich hole eine Handlampe, und dann kannst du vorausgehen, B.B.«
    Wir begaben uns per Röhre in den Battery-Bezirk, zurück zum Okumo-Slater Gebäude, wo ich meine ersten Streuner getroffen hatte, dann ging es zwei Haltestellen weit nach Norden. Von dort setzten wir unseren Weg zu Fuß fort. Wir gingen weiter in nördlicher Richtung, bis wir zu einem mittelgroßen Bürokomplex gelangten. B.B. führte mich durch das Tiefparterre zu einem alten gesicherten U-Bahneingang. Die Kinder hatten ihn schon lange aufgebrochen. B.B. tauchte hinein, ich folgte ihm. Dann holten wir unsere Lampen heraus und begannen unseren mühsamen Weg in die unteren Regionen der Megalopolis.
    Betontreppen hinunter, während die Lichtstrahlen unserer Lampen von alten Kachelwänden reflektiert wurden, durch mit Geröll gefüllte Korridore, dann mit einem Sprung von Plattformen herunter und über stählerne Gleise und durch Lücken, die in den naturgewachsenen Granit gehauen worden waren. Feuchtigkeit hatte sich in Pfützen angesammelt, einige klein, andere wieder groß genug, um uns den Weiterweg zu versperren, so daß wir über erhöhte Vorsprünge kriechen mußten, um sie zu überwinden. Etwas fiel klatschend in eine der größeren Pfützen, während wir vorbeigingen, und ich spürte, wie sich meine Haare aufstellten.
    »Kalt ist es hier unten«, stellte ich fest.
    Vor mir konnte ich sehen, wie B.B. die Schultern hob. »Überall dasselbe. Egal wie oben, alles immer so hier unten.«
    Nach einem langen, scheinbar endlosen Tunnel gewahrte ich voraus einen schwachen Lichtschein. Er wurde größer und stärker, als wir uns darauf zubewegten, und wurde fast blendend, als wir um eine Ecke bogen.
    Es war eine Station, eine alte U-Bahnhaltestelle. Die Wandfliesen, die noch vorhanden waren, glänzten im Licht. An einer Stelle bildeten einige blaue und orange Fliesen ein Zeichen: W. 4th. In einer fernen Nische wuchsen Grünpflanzen. Die Plattform war mit einem Sortiment kleiner Hütten besetzt, die aus

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