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LaNague 04 - Detektiv im Cyberland

LaNague 04 - Detektiv im Cyberland

Titel: LaNague 04 - Detektiv im Cyberland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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schnell fest, daß ich dort niemals als vollwertige Partnerin anerkannt werden würde.«
    »Und warum nicht?«
    Sie zuckte traurig die Achseln. »Ich bin steril.«
    »Ach ja. Stimmt ja.«
    Das hatte ich tatsächlich vergessen. Alle Klons, männlich wie weiblich, werden nach ihrer Geburt routinemäßig sterilisiert. Sie bekommen eine Injektion, welche die Keimdrüsen daran hindert, Keimzellen zu produzieren, ohne den Hormonhaushalt zu stören.
    Soweit es die Außenweltler betrifft, ist eine Frau, die nicht schwanger werden kann, keine richtige Frau.
    »Deshalb bin ich nach Hause zurückgekommen«, sagte sie gezwungen heiter. Sie legte eine Hand auf die Schulter eines neben ihr stehenden Streuners und zerzauste die Haare eines anderen. »Und hier fand ich einige Leute, die mich wirklich brauchen.«
    »Ja, aber Sie waren doch frei und konnten hier kommen und gehen, wie es Ihnen beliebte. Auf der Erde sind Sie …«
    »Eine Mutter – etwas, das ich nirgendwo anders sein kann.«
    In diesem Augenblick kam mir die Erkenntnis. Ich bin ein wenig langsam, aber am Ende komme ich doch immer ans Ziel.
    »Sie sind Wendy!«
    Sie verbeugte sich. »Stets zu Diensten.«
    »Ich habe gehört, Sie sind wie eine echte Mutter zu ihnen.«
    »Ich gebe mir Mühe.«
    »Wendy beste Mom!« Das war B.B. Er hatte sich neben sie gedrängt und sah grinsend zu uns beiden hoch. »Und Sig bester Freund.«
    Schaltkreise erwachten zum Leben, Verbindungen und Bezüge entstanden in meinem bemitleidenswerten Gehirn.
    »Sie haben den Schauspieler angeheuert, um mich zu … zu …«
    Sie nickte lächelnd. »Natürlich! Ich und mein Joey-José-Holo-Anzug.«
    Es paßte alles. Jemand hatte ihre Kinder entführt und sie beschädigt wieder zurückgegeben. Sie hatte dem Einhalt gebieten wollen und war daher zu mir gekommen – oder genauer, sie hatte jemanden zu mir geschickt.
    »Warum ich?«
    »Weil Sie nicht aufgeben.«
    Das tat ich mit einem Achselzucken ab. Wahrscheinlich versuchte sie, mir Honig ums Maul zu schmieren.
    »Warum sind Sie nicht selbst gekommen?«
    »Ich war mir nicht sicher, ob Sie den Auftrag von mir annehmen würden. Ich weiß ja, wie Sie über Klons denken. Außerdem lungerte Spinner dauernd in der Gegend herum. Ich konnte nicht das Risiko eingehen, daß er mich sieht.«
    »Ich bezweifle, daß er Sie erkannt hätte.«
    »Dies ist mein wahres Ich«, sagte sie und wickelte eine Strähne ihres braunen Haars um einen Finger.
    »Sie sehen hübsch aus«, rutschte es mir heraus, ehe ich mich bremsen konnte.
    »Hallo, danke, Sig.« Sie starrte mich mit weichen und staunenden Augen an. »Sie haben sich verändert, nicht wahr?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Kein bißchen. Warum sollte ich auch?«
    »Ich weiß nicht. Und ich kann auch nicht genau erklären, was es ist, aber Sie sind irgendwie anders.«
    »Meine Haare – ich habe eine andere Frisur.«
    Was den Tatsachen entsprach. Nun, da ich dort, wo mein Knopf gesessen hatte, eine kleine Narbe besaß, konnte ich meine Haare kürzer tragen und brauchte mir keine Sorgen zu machen, daß der kleine Metallknopf hervorlugte.
    »Nein, ich meine innen anders. Und übrigens, ich wollte Sie schon seit zwei Standardjahren immer mal fragen …«
    Das war das Merkmal dafür, daß sie einige Zeit auf den Außenwelten verbracht hatte – nur Außenweltler redeten von ›Standard‹jahren.
    »… was eigentlich mit der grünen Karte war, die Sie mir auf dem Fährenhafen zurückgegeben haben.«
    Ich spürte, wie ich mich innerlich spannte. Ich wollte nicht, daß sie auf die Idee kam, ich hätte etwas so Dummes getan wie ihre wertlose falsche Karte, die Barkham ihr gegeben hatte, gegen eine echte Realmenschen-Karte auszutauschen. Sie würde daraus sicherlich jede Menge falsche Schlüsse ziehen.
    »Was ist damit?«
    »Sie fühlte … sich anders an.«
    »Es hat doch geklappt, oder etwa nicht? Also beschweren Sie sich nicht.« Dann fiel mir noch etwas ein. »Moment mal. Wie sind Sie eigentlich auf die Erde zurückgekommen, ohne daß Spinner davon Wind bekommen hat?«
    »Das war einfach«, meinte sie mit einem listigen Lächeln. »Ich bin Bürgerin von Neeka geworden, habe dann meinen Namen geändert und bin mit einem Besuchervisum hergekommen.«
    »Aber damit können Sie doch nur eine begrenzte Zeit hierbleiben.«
    »Wenn man bei Central Data nachfragt, so ist Jean Double als Besucherin zur Erde gekommen und spurlos verschwunden.«
    »Jean Double also, häh? Sie sind ganz schön gerissen geworden, seit Sie damals

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