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Land aus Feuer und Wasser

Land aus Feuer und Wasser

Titel: Land aus Feuer und Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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Luftdruck«, murmelte Berkoff vor sich hin. Er wandte sich, während er es sagte, zur Seite, damit die anderen nicht das Gesicht sehen konnten, das er dabei machte. Der Kübel hatte den Schachtmund erreicht und hielt an. In tiefen Zügen sog Garrison die frische Nachtluft ein. Er fühlte, wie das Grauen, das ihn dort unten überfallen hatte, allmählich von ihm wich. Langsam schritt er neben Dr. Wille an den Halden entlang. Schon hatten sie wieder den halben Weg zu dem Verwaltungsgebäude zurückgelegt, als ein schwerer Donner hinter ihnen aufgrollte. Professor Eggerth zog seine Uhr und blickte auf das Zifferblatt.
    »Auf die Minute pünktlich«, sagte er zu Garrison. »Wir kommen mit unserer Arbeit planmäßig weiter.«
    Garrison schwieg.
    Am Portal des Verwaltungsgebäudes lud ihn Professor Eggerth ein, über Nacht zu bleiben, doch so verlockend er ihm auch die Fremdenzimmer in dem neuen Hause schilderte, Mr.
    Garrison hatte alle Lust dazu verloren. Er bat darum, sich jetzt verabschieden zu dürfen, um nach den Staaten zurückzukehren. Der Professor zuckte die Schultern. »Wie Sie wünschen, Mr.
    Garrison. Ihre Maschine liegt schon wieder startbereit auf dem Wasser. Wir haben uns auch die Freiheit genommen, Ihre Treibstofftanks frisch aufzufüllen. Ich denke, Sie werden darüber nicht böse sein.«
    Mr. Garrison bedankte sich lebhaft.
    Sie waren inzwischen an den Strand gekommen. Mit Vergnügen sah Mr. Garrison sein Flugzeug, das vom Ufer her von zwei Scheinwerfern angestrahlt wurde, in nicht allzugroßer Entfernung auf dem Wasser liegen und erblickte am Ufer selbst ein flachgehendes Leichtmetallboot. Berkoff stieg hinein und ließ den Motor angehen.
    »Wir hätten Sie gern noch länger bei uns gehabt, mein lieber Mr. Garrison«, sagte Professor Eggerth, während er dem Gast zum Abschied die Hand schüttelte. »Vergessen Sie bitte auch nicht, daß Sie uns jederzeit willkommen sind. Ich hoffe, daß wir Ihnen hier schon in kurzer Zeit sehr viel Neues und Interessantes zeigen können.« Auch Dr. Wille schüttelte Garrison die Hand.
    »Und wenn Sie wiederkommen«, setzte er die Rede von Professor Eggerth fort, »dann landen Sie bitte hier am Nordstrand, damit unser gemeinsamer Freund Schmidt nicht wieder in Harnisch gerät.« Er sagte es lachend, und auch Garrison mußte lächeln, während er in das Boot stieg. Noch ein letztes Winken, und in schneller Fahrt ging es über die glatte See zu dem Flugzeug hin.
    »Wird er alles glauben, was wir ihm heute erzählt haben?«
    fragte Dr. Wille nachdenklich.
    »Ich hoffe es«, meinte Professor Eggerth. »Und wenn er’s nicht glaubt, ist es ebenso. In spätestens 48 Stunden wird hier ja doch alles ganz anders aussehen.«
    Die amerikanische Maschine löste sich vom Wasserspiegel, stieg auf und verschwand in der Dunkelheit. Professor Eggerth und Dr. Wille warteten am Strand, bis Berkoff mit dem Boot zurückkam. Zu dritt schlugen sie dann den Weg zum Verwaltungsgebäude ein.
    »Ich glaube, Herr Professor, jetzt sind wir den ungebetenen Besucher ein für allemal los«, meinte Berkoff.
    Professor Eggerth zuckte die Schultern. »Vielleicht, vielleicht auch nicht, mein lieber Berkoff. Möglich, daß er erst einmal versucht, was er bei uns gesehen hat, in den Staaten anzuwenden. Möglich aber auch, daß er bald wiederkommt, um sich noch weiter zu informieren.«
    »Ausgeschlossen, Herr Professor«, widersprach ihm Berkoff, »haben Sie nicht gemerkt, wie er es im Stollen plötzlich mit der Angst bekam?«
    Professor Eggerth nickte. »Ich habe es natürlich bemerkt, Herr Berkoff, aber außerdem noch etwas anderes, was Ihnen vielleicht entgangen ist.«
    »Ich wüßte nicht, was das sein sollte?« fragte Berkoff zweifelnd.
    »Die unbezwingliche Gier, Herr Berkoff, hinter unsere Geheimnisse zu kommen. Auf dem Wege bis zum Verwaltungsgebäude und in dem Haus selbst stand der Mann unverkennbar unter dem Eindruck eines Grauens, das ihn im Stollen überfallen hatte. Aber bereits auf dem Weg zum Strand hin schien er mir wieder anderen Sinnes zu werden. Ich würde mich nicht wundern, wenn er unsere Einladung für bare Münze nimmt und zurückkommt.«
    Während Professor Eggerth derartig die Gefühle und Absichten Garrisons zu ergründen versuchte, saß dieser in der Kabine seines Flugzeuges und ließ sich von O’Brien Bericht erstatten.
    Der Ire hatte seine Zeit nicht vertan und konnte Mr. Garrison eine ganz stattliche Ausbeute auf den Tisch legen. Mit viel Glück und Geschick hatte er es

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