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Land aus Feuer und Wasser

Land aus Feuer und Wasser

Titel: Land aus Feuer und Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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Fördervorrichtung ist noch etwas primitiv, aber für die geringe Teufe von 50 Metern genügt sie«, sagte Professor Eggerth entschuldigend, als sie zu viert in einen schwankenden Förderkorb kletterten. Langsam ging die Motorhaspel an. Der Korb glitt in die Tiefe und setzte nach kurzer Fahrt mit einem leichten Stoß auf.
    Sie standen in einem größeren aus dem Gestein ausgesprengten Gewölbe, von dem nach entgegengesetzten Richtungen zwei Stollen ausgingen.
    »Wir wollen den Stollen nach dem Vulkan zu begehen«, schlug Professor Eggerth vor.
    »Ganz wie Sie meinen, Herr Professor«, sagte Garrison und schritt an seiner Seite den geräumigen und gut beleuchteten Stollen entlang, während sein Hirn fieberhaft arbeitete. Die Stimme Professor Eggerths riß ihn aus seinem Nachdenken.
    »Sehen Sie hier, Mr. Garrison«, sagte er und deutete auf schwarze Adern in der Stollenwand. »Hier haben wir bereits das erste Uranvorkommen, obwohl die Stelle noch 100 Meter von dem Kraterschlauch entfernt ist.«
    Er mußte seinen Mund dicht an Garrisons Ohr bringen, um sich verständlich zu machen, denn immer stärker wurde jetzt der Lärm der Stoßbohrmaschinen, die am Stollenende in rasendem Spiel auf das Gestein einhämmerten.
    Gespannt musterte Mr. Garrison die Stollenwand, in der Hoffnung, hier noch andere Erze zu entdecken, aber er wurde enttäuscht. Nur ein taubes, ein wenig an Bimsstein erinnerndes Mineral war es, das den Fels bildete und in das die Bohrer der Maschinen sich verhältnismäßig schnell und leicht hineinfraßen.
    Und dann verstummte der Lärm plötzlich mit einem Schlage.
    Die Bohrer wurden aus dem Gestein herausgezogen, die Maschinen auf Loren gepackt und von den Werkleuten zurückgefahren. Fast unwahrscheinlich wirkte die plötzliche Stille. Minuten verstrichen, bis das Gehör sich von dem vorhergegangenen Lärm erholte und wieder fähig wurde, auch leisere Geräusche wahrzunehmen. Immer noch glaubte Garrison ein dumpfes Brausen zu vernehmen. Er hielt es zunächst noch für einen Nachhall, glaubte, daß es bald verschwinden würde, aber das eigenartige Geräusch hielt an.
    Berkoff beobachtete mit stillem Vergnügen, wie Garrison seinen Kopf hin und her wandte und sich fragend umsah. »Sie können es noch besser hören, Mr. Garrison, wenn Sie das Ohr hier an die Stollenwand legen«, sagte er und zog den Amerikaner dicht an den mit Bohrlöchern besetzten Ort. »Sehen Sie, so müssen Sie’s machen, dann wird es viel deutlicher.« Er brachte seinen Kopf dicht an eins der Bohrlöcher, und Garrison folgte seinem Beispiel. Aber erschrocken fuhr er im nächsten Augenblick zurück.
    »Was ist das, Herr Berkoff?« stammelte er bestürzt. Berkoff lachte. »Nichts anderes als unser Vulkan, Mr. Garrison. Hier hört man die Lava schon recht deutlich brodeln und kochen, obwohl wir immer noch 20 Meter von ihr ab sind.«
    Ein unheimliches Gefühl überkam Garrison. Nur noch 20 Meter Gestein und dahinter weißglühende flüssige Lava in unendlicher Menge. Was würde geschehen, wenn die Wand dem Druck nicht standhielt?
    Jetzt packte ihn sogar Grauen, als er sah, wie die Werkleute Sprengstoffpatronen heranbrachten und die Bohrlöcher damit zu laden begannen. Er fühlte, wie ihm der kalte Schweiß ausbrach. Weg von hier! Fort aus dieser Hölle! waren die einzigen Gedanken, die sein Hirn noch zu fassen vermochte. Wie eine Erlösung klangen ihm die Worte Professor Eggerths: »Wir wollen zurückgehen, Mr. Garrison, es wird hier bald gesprengt werden.«
    »Ja, gehen wir zurück, Herr Professor.« Noch während er es sagte, wandte er sich um und begann den Weg in einem Tempo zurückzuschreiten, daß die anderen Mühe hatten, ihm zu folgen.
    Vergeblich versuchte ihn Professor Eggerth hier und dort auf silber- und kobalthaltige Erzadern in den Stollenwänden aufmerksam zu machen. Mr. Garrison hatte plötzlich alles Interesse an mineralogischen Gesprächen verloren. Ohne sich aufhalten zu lassen, hastete er weiter, bis sie den Füllort erreichten. »Ist Ihnen nicht wohl, Mr. Garrison?« fragte ihn Professor Eggerth, dem sein verändertes Aussehen auffiel. Garrison antwortete erst, nachdem der Förderkorb sich wieder in Bewegung gesetzt hatte.
    »Ich weiß nicht, Herr Professor … die dumpfe Luft im Stollen … Ich fühle mich etwas benommen, ich denke, es wird vorübergehen.«
    »Es wird der ungewohnte Luftdruck sein«, mischte Dr. Wille eich ein, »wir waren immerhin einige hundert Meter unter der Erdoberfläche.«
    »Ja, ja, der

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