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Land aus Feuer und Wasser

Land aus Feuer und Wasser

Titel: Land aus Feuer und Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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finden. Sie würden hier zurückbleiben müssen – verlassen – vergessen – verloren, wenn kein Wunder geschah … Übermächtig stark war inzwischen das Dröhnen der Hubschrauben von ›St 25‹ geworden. So gewaltig brüllten die Motoren des Stratosphärenschiffes, daß die lauten Rufe seiner Gefährten davon fast übertönt wurden. Was hatten die? Was schrien die? Klang es nicht fast wie Freudenruf?
    James Garrison öffnete die Augen wieder und fuhr sich zweifelnd mit der Hand darüber. Das Bild blieb, es ließ sich nicht wegwischen. Kaum drei Meter von ihm entfernt setzte ›St 25‹, bis jetzt noch von seinen Hubschrauben gehalten, sicher neben der Böschung des Bachlaufes auf. Schon öffnete sich eine Tür, schon schob sich eine Stiege heraus. James Garrison sah, wie O’Brien und Robertson sie emporstürmten. Langsam folgte er ihnen.
    Er sah Professor Eggerth auf sich zukommen, wollte in überquellendem Gefühl etwas sagen und vermochte nur unzusammenhängende Worte zu stammeln. Er ergriff die Hand, die der Professor ihm entgegenstreckte, und drückte sie stumm. Metallisch klang es hinter ihm auf. Die Stiege wurde wieder eingezogen, die Tür geschlossen. Gleich darauf setzte das donnernde Spiel der Hubschrauben wieder ein. ›St 25‹ hob sich vom Boden ab.
    »Gerettet!« jubelte O’Brien.
    »Geborgen!« jauchzte Robertson.
    Tief aufatmend schauten die beiden sich um.
    »Einer von uns fehlt noch«, sagte Garrison.
    »Er rannte in den Nebel hinein. Wir sahen ihn laufen …«, bestätigte der Professor dem Amerikaner.
    »Sie sahen ihn?« Ungläubigkeit klang aus den Worten Garrisons. Professor Eggerth ergriff seinen Arm.
    »Kommen Sie mit nach vorn in den Pilotenraum, Mr. Garrison.«
    Widerstandslos ließ sich James Garrison von ihm führen, kam mit ihm in den Raum und geriet erneut ins Staunen. Da stand Dr. Schmidt vor der Mattscheibe einer großen Kamera, betrachtete ein leuchtendes Bild, das die Scheibe ihm zeigte, und gab Befehle, nach denen Berkoff die Steuerung von ›St 25‹ betätigte.
    »Haben Sie ihn entdeckt, Herr Doktor?« fragte Professor Eggerth.
    Dr. Schmidt wandte sich um und nickte kurz. »Ich habe ihn auf der Platte, Herr Professor. Zweimal ist er gestürzt … hat sich wieder aufgerafft … läuft wie ein Toller … Jetzt fällt er wieder. Diesmal bleibt er liegen …«
    Professor Eggerth zog Garrison zu der Kamera hin, und wieder glaubte dieser seinen Augen nicht trauen zu dürfen.
    Das Land, das draußen in undurchsichtigem Nebel lag, zeichnete sich hier in allen Einzelheiten auf der Kamerascheibe ab. Jeden Baum, jeden Strauch, jeden Stein konnte er deutlich unterscheiden. Im Hintergrund zeigte das Bild den neuen Stausee. Nicht allzu weit von dessen Ufern entfernt, erkannte Garrison eine menschliche Gestalt, die seitlich hingestreckt lag und vergebliche Bemühungen machte, wieder auf die Beine zu kommen.
    Noch ehe Garrison etwas sagen konnte, ging eine leichte Erschütterung durch das Schiff. ›St 25‹ war gelandet.
    Drei Minuten später gingen seine Hubschrauben schon wieder an, während ein Klirren von Metall auf Metall verriet, daß seine Besatzung am Werke war, alle Öffnungen luftdicht zu verschrauben; und dann kam Hein Eggerth aus dem Mittelraum zurück, wechselte ein paar Worte mit seinem Vater und wandte sich dann an Garrison.
    »Ihr vierter Mann ist noch bewußtlos, aber soviel wir in der Eile feststellen konnten, nicht verletzt. Ich denke, er wird sich bald erholen.«
    »Kann ich ihn sehen?« fragte Garrison.
    »Bitte sehr.« Hein Eggerth machte eine einladende Handbewegung und ging zusammen mit dem Amerikaner in den Mittelraum.
    Dort hatte man Jeffris auf einen Diwan gebettet. O’Brien und Robertson rieben ihm die Schläfen mit Brandy ein und versuchten, ihm auch etwas von dem scharfen Getränk einzuflößen, doch vorläufig hatten ihre Bemühungen noch keinen Erfolg. Jeffris lag apathisch da und stieß nur bisweilen einen Seufzer aus. James Garrison warf Hein Eggerth einen fragenden Blick zu.
    »Kein Grund zur Besorgnis«, meinte er leichthin, »in zehn Minuten wird die Sache schon ganz anders aussehen.«
    In weiten Kurven schraubte sich ›St 25‹ weiter empor, und ebenso ständig bewegte sich der Zeiger des Höhenmessers über die Skala hin. Als er die Zahl 1600 erreichte, wurde das milchige Weiß vor den Scheiben draußen lichter. Als er über die 2000 glitt, riß es auf. Im nächsten Moment fiel helles Sonnenlicht in den Raum.
    Ein Schwindelgefühl überkam

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