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Land aus Feuer und Wasser

Land aus Feuer und Wasser

Titel: Land aus Feuer und Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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Angabe des Echolotes das Land unter ihnen. Um 250 Meter mußte sich der Boden hier gehoben haben.
    Professor Eggerth gab durch das Telefon einen Befehl zum Pilotenstand. Langsam sank ›St 25‹ nach unten, bis es mit einem leichten Stoß aufsetzte.
    Eine Tür wurde geöffnet, eine leichte Metalltreppe herausgeschoben. Als erster verließ der Professor das Schiff, gefolgt von Wille.
    »Trostlos«, murmelte Dr. Wille vor sich hin, als er über die
    Stufen der Treppe in den dichten Nebel hinabschritt. »Immer dicht beim Schiff bleiben, Herr Doktor«, ermahnte ihn Professor Eggerth. »Wir dürfen uns nicht aus den Augen verlieren.«
    Wille blieb am unteren Ende der Treppe stehen. Nur undeutlich konnte er von dort sehen, wie zwei Gestalten aus dem Rumpf des Schiffes hinaustraten und etwas Massiges mit sich schleppten. Erst als sie näherkamen, erkannte er Berkoff und Hein Eggerth, die eine große fotografische Kamera und ein Stativ heranbrachten und aufstellten. Hinter den beiden kam Dr. Schmidt die Treppe herab, unter seinem rechten Arm trug er den Fluoreszenzschirm, den sie in der verflossenen Nacht nach den Anweisungen des Professors in stundenlanger Arbeit hergestellt hatten. Eine Platte, welcher die wunderbare Fähigkeit anhaftete, unter dem Einfluß der ultraroten Strahlen ebenso aufzuleuchten wie die in der Röntgentechnik benutzten Schirme unter der Einwirkung der Röntgenstrahlen. Dr. Schmidt schob sie an Stelle der Mattglasscheibe in die Kamera. Während der Professor an dem Objektiv und der Blende des Apparates Einstellungen vornahm, warf der lange Schmidt sich ein schwarzes Tuch über den Kopf und betrachtete gespannt die Fluoreszenzscheibe. Nur ein undeutliches Funkeln und Schimmern war darauf zu bemerken.
    »Es funktioniert nicht, Herr Professor«, rief er mißmutig, während er sich das Tuch wieder vom Kopf riß.
    »Geduld, alter Freund«, meinte Professor Eggerth lachend.
    »Ganz so schnell geht es nicht.« Während er es sagte, hängte er eine Vorsatzscheibe vor das Objektiv.
    »Nun versuchen Sie es noch einmal!« ermunterte der Professor Dr. Schmidt. Der steckte den Kopf von neuem unter das Tuch. Es dauerte eine Minute, bis seine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, dann aber erkannte er deutlich die Einzelheiten des Bildes, das von der Objektivlinse auf der Fluoreszenzscheibe entworfen wurde.
    Freilich war es sehr lichtschwach, und auch mit der Tatsache, daß es verkehrt, das heißt mit dem Kopf nach unten auf der Scheibe erschien, mußte er sich erst abfinden. Dann aber erkannte er die Umrisse des Verwaltungsgebäudes, das von ihrem gegenwärtigen Standort reichlich 300 Meter entfernt war!
    Die Minuten verstrichen, ohne daß Dr. Schmidt ein Wort über das sprach, was er unter seinem Tuch beobachtete. Aber nun begann er die Kamera auf dem Stativ ein wenig hin und her zu drehen, um andere Teile der Umgebung durch das Objektiv hindurch auf die Fluoreszenzscheibe zu bekommen. Professor Eggerth sah es, und ein Lächeln lief über seine Züge. Schweigend stieg er die Treppe wieder hinauf, trat in das Schiff und sprach ein paar Worte mit seinem Sohn und Georg Berkoff. »Jawohl, Herr Professor, wird sofort gemacht«, sagte Berkoff.
    Während der Professor das Schiff verließ, schoben Berkoff und Hein Eggerth einen der großen Scheinwerfer, die ›St 25‹
    an Bord führte, bis an die offene Schiffstür heran. Ein Kabel wurde in eine Dose gesteckt, und ein Strom von hundert Ampere ging in den Scheinwerfer. Aber nicht die Spur eines Lichtschimmers kam aus seinem Gehäuse.
    Der Grund dafür war unschwer zu erkennen. Nicht mehr klares Spiegelglas bildete den Abschluß seines Gehäuses, sondern eine Platte, die anscheinend aus dem gleichen Material bestand wie die Vorsatzscheibe vor dem Objektiv der Kamera. Nur ein infrarotes Strahlenbündel vermochte der Scheinwerfer noch ins Freie zu senden, während alles sichtbare Licht zurückgehalten wurde.
    Hein Eggerth stieg die Treppe zur Hälfte hinab. So konnte er trotz des Nebels einigermaßen den Scheinwerfer oben in der Türöffnung und die Kamera unten erkennen. Mit dem rechten Arm deutete er Berkoff die Richtung an, in welche Dr. Schmidt unten die Kamera gerade drehte, und Berkoff richtete den Scheinwerfer danach.
    »Ah, was ist das?« Der Ausruf kam von Schmidt In dem gleichen Augenblick, in dem die Richtung des Scheinwerfers mit derjenigen der Kamera zusammenfiel, in dem beide Apparate das gleiche Ziel anvisierten, leuchtete das bisher lichtschwache Bild

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