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Land der Mythen 01 - Unter dem Erlmond

Land der Mythen 01 - Unter dem Erlmond

Titel: Land der Mythen 01 - Unter dem Erlmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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lautstark ihre Zustimmung.
    Kaum einer von ihnen hatte je einen Waldbewohner gesehen, aber sie kannten die alten Geschichten und waren daher überzeugt davon, dass dem Nordvolk nicht zu trauen war; es waren Barbaren, verschlagene und hinterhältige primitive Riesen, die weder in Häusern noch in Burgen wohnten, sondern auf Bäumen lebten. Ihr Neid auf den Reichtum und den Wohlstand steinerner Städte war es, der sie damals aus ihrer Heimat getrieben und in das Bergland hatte einfallen lassen. Und nun wiederholte sich die Geschichte.
    Man musste den Barbaren Einhalt gebieten, sie so hart schlagen, dass sie es nicht noch einmal wagten, das Reich anzugreifen. Man musste sie besiegen – ein für alle Mal!
    »Also ist es beschlossen«, sagte Klaigon zufrieden. »Es wird Krieg geben – einen Krieg, den wir nicht gewollt haben, den wir aber dennoch nicht fürchten. Denn wir werden den Feind, der so dreist in unser Reich eingedrungen ist, vernichtend schlagen – und diesmal wird der Sieg endgültig sein. Die Feinde Iónadors werden sich nie wieder gegen uns erheben, das schwöre ich bei meinem Blut und meinem Namen!«
    Die Fürsten bekundeten lautstark ihre Zustimmung, indem sie mit den Fäusten auf die hölzernen Tische hieben. Selten waren sich die Ratsmitglieder so einig gewesen wie in diesem Augenblick.
    »Marschall Barand?«, rief Klaigon.
    »Ja, Herr?«
    »Lasst eine Streitmacht aufstellen, wie Iónador sie noch nie zuvor gesehen hat. Ich will, dass alles in Marsch gesetzt wird, was uns zu Gebote steht: Lanzenreiter, Bogenschützen, Schwertkämpfer, Pikenträger. Bewaffnet jeden Bürger Iónadors, der kräftig genug ist, eine Waffe zu führen. Holt euch das Bauernpack von den Gehöften. Es ist ihr Land, das die Barbaren wollen, also sollen sie es auch verteidigen. Ein Heer von Tausenden soll aufgestellt werden. Einst ist es den Waldbewohnern gelungen, bis vor die Tore dieser Stadt zu gelangen – dazu soll es nicht wieder kommen.«
    »Das wird es nicht, Herr«, versicherte Barand, und die Narbe in seinem Gesicht zuckte vor Tatendrang. »Wenn die Barbaren nach Iónador wollen, werden sie die Furt des Allair überqueren müssen. Dort werden wir sie mit unserem Heer erwarten und sie vernichtend schlagen. An unserem Mut und unserer Entschlossenheit zweifle ich nicht. Allein…« Er verstummte, wagte seine Bedenken nicht auszusprechen.
    »Was?«, blaffte Klaigon unwillig. »Ich will keine Einwände hören, Barand. Weder von dir noch von irgendeinem anderen. Du hast meinen Beschluss vernommen.«
    »Gewiss – doch ein Heer, wie Ihr es verlangt, erfordert Monate der Vorbereitung. Dreihundert Ritter und zweitausend Mann Fußvolk stehen Iónador zu Gebot und können sofort in Marsch gesetzt werden. Aber um eine Streitmacht aufzustellen, wie Ihr sie verlangt, fehlt es schon allein an der erforderlichen Bewaffnung.«
    »Das ist wahr«, stimmte Meinrad zu, und die übrigen Ratsmitglieder nickten.
    »Glaubt ihr, das hätte ich nicht bedacht?«, fragte Klaigon in die Runde, und ein rätselhaftes Grinsen huschte dabei über seine Züge. »Nun, ihr müsst wissen, dass die Waffenkammern Iónadors, die sich tief unter diesem Turm befinden, bis an ihre Decken gefüllt sind mit Äxten, Keulen und Schwertern, mit Lanzen und Piken, Helmen und Harnischen, Bogen und Pfeilen. Genug Waffen, um das Heer der Zehntausend damit auszurüsten und den Feind vernichtend zu schlagen. Was sagt ihr nun?«
    »Ich…« Man sah Barand an, dass er nicht wusste, was er erwidern sollte – obwohl ihm als oberstem Heerführer die Verteidigung der Stadt und des Reiches oblag, hatte er nie zuvor etwas von diesem geheimen Arsenal gehört. Auch die übrigen Edelleute schienen ebenso sprachlos wie überrascht und tauschten erstaunte Blicke.
    »Warum so schweigsam, meine Freunde?«, fragte Klaigon. »Dachtet ihr, ich würde die Steuern, die ich den Bauern abverlange, nur für Schwelgerei und Prunk verprassen? Natürlich nicht. Die goldenen Dächer unserer Stadt sind weithin zu sehen und haben von jeher die Blicke von Neidern auf sich gezogen. Deshalb war mir immer klar, dass Iónador gerüstet sein muss für einen etwaigen Angriff. Aus diesem Grund habe ich vorgesorgt und unsere Waffenkammern gut gefüllt. Ich habe dies heimlich getan, weil ich euch nicht beunruhigen wollte, aber nun zeigt sich, dass ich in weiser Voraussicht gehandelt habe. Wir sind bereit, dem Feind die Stirn zu bieten, der ohne Vorwarnung und widerrechtlich in unser Land eingefallen ist. Und

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