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Land der Schatten: Schicksalsrad (German Edition)

Land der Schatten: Schicksalsrad (German Edition)

Titel: Land der Schatten: Schicksalsrad (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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Kiste vorbereiten. Im Tagebuch sind mehrere Versuchskaninchen aufgeführt: a, b, c, d und e. Man könnte meinen, die Ersten waren die Tiere, aber, schauen Sie, in dem Gefasel ihres Großvaters gibt es noch eine andere Liste, in der fünf Namen auftauchen: Richard, Kaldar, Marissa, Ellie und Cerise. Fünf Namen. Fünf Testpersonen.«
    Nein .
    Helena grinste ihn an. »Tja, Ihre Cousine hat den Löwenanteil der Dosis abbekommen, aber Sie haben auch eine Runde in der Kiste gedreht, Kaldar. Ich wette, Sie kommen schneller wieder auf die Beine als andere. Sie sind gesünder. Wahrscheinlich haben Sie sich noch nie im Leben etwas gebrochen.«
    Hatte er nicht, aber das bewies gar nichts.
    »Als mein Onkel das Herz Ihres Großvaters verzehrte, veränderte sich sein Blut«, erklärte Helena. »Oh, Moment, das wussten Sie nicht? Ja, Spider hat Vernard getötet. Ihr Großvater war da schon ein Ungeheuer, aber es gelang trotzdem. Spiders Blut ist nicht mehr dasselbe. Es gibt einen bestimmten neuen Bestandteil, der den Heilungsprozess unterstützt. Sehr, sehr langsam, aber mit der Zeit, so glaubt Spider, wird er vielleicht wieder laufen können. Bedauerlicherweise wird er dann schon ein alter Mann sein. Also braucht er mehr von diesem Bestandteil, worum auch immer es sich dabei handeln mag.«
    »Mehr gibt’s aber nicht«, beschied Kaldar ihr grimmig.
    Helena griff nach dem Teströhrchen und hob es hoch. Das Blut darin leuchtete jetzt indigoblau. »Doch, es ist in Ihrem Blut. Spiders Blut wird hellblau, Ihres jedoch …« Sie schüttelte das Röhrchen. »Sehen Sie sich das an. Sie sind voll von nützlichem Blut.«
    Die Frau war verrückt. »Warum nehmen Sie mich dann nicht mit nach Louisiana?«
    »Und riskiere damit, dass die Hand Sie mir wegschnappt, um Sie zu verhören? Womöglich tauschen die Sie sogar gegen einen ihrer Agenten in den Kerkern des Spiegels aus, nachdem sie alles aus Ihnen herausgequetscht haben.« Sie stellte das Teströhrchen zurück. »Nein, ich lasse Sie gleich hier ausbluten. Ich werde Ihr Fleisch, Ihre Haut, Ihre Knochen nutzen und Ihren Körper in ein Tonikum verwandeln, das Spider jeden Morgen schlucken kann. Mein Onkel wird wieder gehen, Kaldar. Die letzten Stunden Ihres Lebens werden nicht angenehm sein, aber Sie müssen keine Angst haben. Ihr Körper dient einem guten Zweck. Sie helfen einem Mann, der Ihnen weit überlegen ist.«
    »Fick dich.«
    Sie schenkte ihm keine Beachtung, ging zur Tür und streckte den Kopf hinaus. »Bringt die Blutbeutel.«
    Weiter, weiter, sagte sich Audrey, während sie den Berg hinabstieg. Einfach immer weiter.
    Vor ihrem inneren Auge ließ Kaldar seinen Harnisch fallen. »Guter Tausch.«
    Nein, ein lausiger Tausch, ein Scheißtausch. So ging das nicht.
    Vor ihr landete ein kleiner, blauer Vogel. »Endlich!« Georges Stimme klang angespannt. »Da sind Sie ja!«
    »George!« Fast hätte sie geschluchzt. »Helena hat Kaldar!«
    »Ich weiß. Nicht weit von hier. Warten Sie, bis Jack Sie holen kommt!«
    Eine Viertelstunde später, als ein Luchs durch den Wald sprang, fiel sie auf die Knie und schlang ihre Arme um ihn.
    Nach einer Weile traten sie auf eine Lichtung hinaus. Auf einer Seite wartete ein Flugdrache, auf der anderen ruhte sich ein anderer Drache aus. Zwischen den beiden Riesentieren verband William Cerises Schulter. Francis lag auf der Erde, verschnürt wie ein Ferkel.
    George sah sie, ließ sich ins Gras fallen und schloss die Augen. Er wirkte erschöpft. Der blaue Vogel lag da wie ein Stein.
    »Helena hat Kaldar.« Audrey marschierte zu Cerise. »Ihr müsst mir helfen.«
    »Das geht nicht«, entgegnete Cerise.
    »Was?«
    »Der Spiegel hat unsere Kommunikationssperre aufgehoben«, erklärte Cerise. »Alle Agenten in der Demokratie Kalifornien wurden zurück nach Adrianglia beordert. Auch die Hand zieht ihre Leute ab.«
    »Wir haben wohl zu viel Staub aufgewirbelt«, meinte William mit grimmiger Miene. »Der Kampf war zu laut, zu öffentlich und es gab zu viele Zeugen. Adrianglia und das Herzogtum versuchen, einen offenen Krieg zu vermeiden.«
    »Er ist Ihr Cousin .«
    Cerises Gesicht verzerrte sich vor Schmerz. Tränen traten ihr in die Augen. »Und ich liebe ihn«, sagte sie. »Aber wir haben strikte Anweisung.«
    »Und Kaldar!«
    »Kaldar ist ein Agent des Spiegels«, antwortete William. »Er wusste, worauf er sich einlässt.«
    »Es ist ein Befehl, Audrey«, sagte Cerise, »kein Vorschlag. Wenn William und ich hierbleiben, wird der Spiegel uns bei unserer

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