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Land der Schatten: Schicksalsrad (German Edition)

Land der Schatten: Schicksalsrad (German Edition)

Titel: Land der Schatten: Schicksalsrad (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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euch tun?«
    Audrey beugte sich mit einem bezaubernden Lächeln vor. »Sie hatten geschäftlich mit Seamus zu tun.«
    »Ja.« Gnom zuckte die Achseln. »Und?«
    »An wen würde er sich wenden, wenn er an der Westküste heiße Ware losschlagen wollte?«
    »Wie heiß?«
    »Die Hand ist scharf drauf«, erklärte Kaldar.
    Gnom grunzte. »Was zum Teufel … okay, worum dreht es sich denn?«
    »Ein Gerät«, antwortete Audrey. »Militärisch verwendbar. Und er hat mindestens 40 000 dafür bekommen.«
    »In US -Währung?«
    »Mm.«
    »Tja, an mich hat er’s nicht veräußert, so viel kann ich euch versichern. Ich lasse die Finger von Zeug, für das sich die Hand interessiert. Ist das Risiko nicht wert. Und wenn Sie und Ihre Verlobte noch einigermaßen bei Verstand sind, geben Sie sich auch nicht damit ab.« Gnom stand auf und verschwand zwischen den Regalen.
    » Verlobte «, bedeutete Kaldar Audrey stumm und wackelte mit den Augenbrauen.
    Sie zuckte die Achseln. » Kommen Sie nicht auf dumme Gedanken .«
    »Schon passiert.«
    Oh, und ob er auf dumme Gedanken kam, und unter anderen Umständen würde er ihr erläutern, was er sich so dachte. In allen Einzelheiten. Und mit praktischen Beispielen.
    Gnom kam mit einem Riesenschmöker zurück, metergroß und mindestens zwölf Zentimeter dick. Er zog ein Lesepult hinter einem Regal hervor und legte das Buch darauf nieder. »Es gibt an der Westküste circa zehn Typen, die heiße Ware kaufen würden, auf die die Hand scharf ist.« Er schlug das Buch auf und blätterte durch die Seiten. »Davon könnten sechs kurzfristig 40 000 lockermachen. Vadim Urkovski können wir von der Liste streichen.«
    »Warum?«, fragte Audrey.
    »Er sitzt in Sacramento im Knast, weil er betrunken ein Stoppschild überfahren und einem Bullen eine gescheuert hat.« Der Gnom grinste. »Seine Frau hat sich geweigert, die Kaution zu hinterlegen, denn er hat anscheinend nicht allein im Wagen gesessen. Er kommt wieder raus, aber das dauert noch.«
    »Das macht fünf«, sagte Kaldar.
    »So ist es.« Gnom schlug die alte Seite um. Man sah die Fotografie einer großen Frau mit welligem, braunem Haar. »Vicki können wir auch vergessen. Seamus ist abergläubisch. Er hat mal ein Geschäft mit ihr gemacht und wurde anschließend geschnappt. Seitdem will er nicht mehr mit ihr arbeiten. Damit bleiben vier.« Gnom blätterte die nächste Seite um. Darauf lehnte sich ein großer blonder Mann in heller Fischerkleidung an einen Mercedes. »Kaleb Green. Operiert in der Nähe von Seattle. Wenn der Preis stimmt, kauft er alles.«
    »Zu weit weg«, meinte Audrey. »Alex sitzt in Nordkalifornien in der Entzugsanstalt, und Seamus würde niemals mit so viel Geld eine so große Strecke zurücklegen.«
    Gnom blätterte um. Eine Frau in einem leuchtend hellen Rock und einer blass beigefarbenen Weste über einer weißen Bluse lächelte in die Kamera, auf ihrer Nase saß eine rosa getönte Brille. Um den Hals trug sie eine mehrfach geschlungene Halskette mit großen Holz- und Türkisperlen. In ihren Augen stand ein zutiefst habgieriger Ausdruck. Während ihre Kleidung sie als Hippie auswies, verrieten diese Augen den Tiefseehai.
    »Magdalena. Aus der Gegend von San Diego.«
    Audrey zog die Stirn kraus. »Sie kommt infrage. Er hat sie zwar nie erwähnt, aber das muss nichts bedeuten.«
    Gnom schlug weitere Seiten um. »Morell de Braose. Aber er ist vermutlich nicht euer Mann. Er macht vor allem in Schmuck und Kunst.«
    Schmuck. Also auch Armbänder. Kaldar beugte sich vor und studierte das Foto. Der Mann trug einen teuren Anzug in jenem dunklen, kostspieligen Grauton, den man bei Luxusanzügen und Klamotten für den roten Teppich sah. Er schien Anfang vierzig, blond, mit sauber gestutztem Bart in einem jugendlichen, gebräunten Gesicht. Er besaß die athletische Gestalt eines Mannes, der entweder in einer Muckibude arbeitete oder dem eine gehörte und der über reichlich Zeit verfügte, dort zu trainieren. Hinter ihm sah man ein üppig ausgestattetes Arbeitszimmer, dunkel, auf Hochglanz polierte Möbel, dekoriert mit antiken Statuen, an den Wänden Dolche mit vergoldeten Griffen.
    Audrey runzelte die Stirn.
    »Das ist der Mann«, meinte Kaldar.
    »Woher wissen Sie das?« Gnom hob die buschigen Brauen.
    »Ich habe so ein Gefühl.«
    Gnom verdrehte die Augen und hob die Seite an.
    »Moment!« Audrey sprang vom Stuhl auf und beugte sich über die Seite. »Er hat recht.«
    »Wieso?«
    Audrey zeigte auf die Abbildung. »Sehen Sie die Statue

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