Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Land der Schatten: Schicksalsrad (German Edition)

Land der Schatten: Schicksalsrad (German Edition)

Titel: Land der Schatten: Schicksalsrad (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
Vom Netzwerk:
ist, nehme ich Bares.«
    Kaldar griff unter seinen Kapuzenpulli und brachte eine Goldmünze zum Vorschein. Eine adrianglianische Dublone im Wert von 500 Dollar. Gnom fixierte die Münze. Kaldar stellte sie auf ihren Rand und stieß sie mit einem Fingerschnippen an. Die Münze drehte sich auf der Stelle.
    »Ich weiß, dass de Braose eine Burg besitzt«, sagte Gnom. »Und dazu sechstausend Morgen der Demokratie Kalifornien. Er tauchte vor ungefähr zwölf Jahren auf. Keiner weiß genau, wo de Braose ursprünglich herkommt. Aber er hat den Baron beseitigt, dem seine Ländereien früher mal gehörten, ein paar seiner Nachbarn umgebracht und die Burg umgebaut. Etwa ein Drittel seines Landes liegt im Edge, und er wechselt nach Belieben zwischen dem Broken und dem Weird hin und her. Er steht auf Altertümer des Broken und treibt sich mit Blaublütigen aus dem Weird herum.«
    Na ja, das war weder Fisch noch Fleisch. Wie stand es um Morell de Braoses finanzielle Ausstattung? Wo lag seine Burg? Wie viele Leute beschäftigte er? Wie war er zu Geld gekommen? Derlei Fragen würde ein beschlagener Dieb stellen. Sie setzte sich wieder, um Kaldar weiter zu beobachten. Jetzt stell ich dich auf die Probe. Mal sehen, wie gut du bist .
    Kaldar schien es nicht eilig zu haben. »Wie ist er an sein Geld gekommen?«
    »Es gibt Gerüchte.« Gnom zuckte die Achseln. »Es heißt, er verschiebt Waffen, Kunst und andere Waren.«
    »Menschliche Waren?«, fragte Kaldar.
    »Wie ich schon sagte, gibt es Gerüchte, aber die kursieren über jeden Räuberbaron in Kalifornien. Ein gesetzloser Haufen. Da ist alles drin. Aber de Braose wurde nie auf frischer Tat ertappt, deshalb weiß ich nichts Genaues.«
    Ein Sklavenhändler. Audrey unterdrückte ein Schaudern. Der schlimmste Abschaum in allen möglichen Welten. Sie hatten es bereits mit der Hand und dem Spiegel zu tun – offenbar fehlte ihnen zu ihrem Unglück noch eine Mischung aus Räuberbaron und Sklavenhändler.
    »Wie groß ist seine Truppe?«, wollte Kaldar wissen.
    »Mehr oder weniger 40 Mann stark. Plus Spezialeinheit. Wie viele er im Notfall zusammentrommelt, kann man nur vermuten.«
    Zu viele . Viel zu viele .
    »Warum so eine große Streitmacht? Was hat er vor?«, fragte Kaldar.
    »Auf Land ist er nicht aus, wenn Sie darauf hinauswollen. De Braose veranstaltet alle paar Monate eine Kunstauktion«, sagte Gnom. »Er verkauft alles, illegale Automaten aus dem Weird, geraubte Kunst, Waffen und geschmuggelte Medikamente aus dem Broken. Aber nur auf Einladung; wenn man keine Einladung hat und nicht ein, zwei Millionen flüssig, braucht man sich gar nicht erst blicken zu lassen. Seine Truppe sorgt dafür, dass die Gäste sowohl sicher hin- als auch sicher wieder zurückkommen. Eine große Sache: Das Ganze dauert drei oder vier Tage, inklusive Bankette und Bälle.«
    »Wann ist es wieder so weit?«
    »In acht Tagen. Aber glaubt mir, ihr kommt da im Leben nicht rein.«
    Wenn Morrell de Braose die Magieverstärker von ihrem Vater gekauft hatte, würde er sie gewiss auf der Versteigerung feilbieten. Sie waren zu heiß, um allzu lange darauf sitzen zu bleiben. Kaldar musste unbedingt zu dieser Auktion, was allerdings so gut wie unmöglich war. Na dann, viel Glück. Aber das stellte sein Problem dar, nicht ihres.
    »Was ist mit dieser Spezialeinheit?«
    Gnom grinste. »Er verfügt über zwölf der besten Scharfschützen aus der Texanischen Republik. Ein Adleraugen genannter Söldnertrupp. Die treffen immer. Und wenn die Sie nicht erschießen, hat er sich noch sechzehn der Vinland Vikinger ins Land geholt. Die hab ich mal auf einem Bild gesehen. Jeder ist über eins achtzig groß, ihre Streitäxte fällen mit einem Schlag jeden Baum.«
    Kaldar spielte weiter mit der Münze. »Hat er irgendwelche Feinde?«
    Gnom blätterte um, wieder sah sie die Hippiefrau an. Was für ein Blick. Damit konnte sie einem abgebrühten Mörder Angst einjagen.
    »Magdalene Moonflower.«
    Magdalene Moonflower. Und das war kein falscher Name. Nicht im Entferntesten.
    »Sie hasst ihn. Sie ist Ihre sicherste Bank.«
    Kaldar ließ die Münze über den Tisch rollen. Gnom griff sich die kleine Goldscheibe und grinste. »Es ist mir ein Vergnügen, mit Ihnen ins Geschäft zu kommen.«
    Ling schoss zwischen den Regalen hervor und sprang auf Audreys Schoß.
    Jemand näherte sich. Audrey ging in Habachtstellung. Kaldar kam auf die Beine. Gnom nahm eine Schrotflinte oben vom nächsten Regal.
    Audrey stand auf und lief durchs Haus zu dem

Weitere Kostenlose Bücher