Land der Sehnsucht (German Edition)
auf, und ihr Lächeln sagte ihm, dass sie ihm wünschte, dass alles gut liefe, und ihm nicht böse war. „Willow Springs ist eine sehr nette Stadt, Mr Brennan. Ich wohne seit zwei Jahren hier, und ich würde sagen, bessere Leute als hier finden Sie sonst nirgends.“ Sie zog einen Ordner aus der Schublade. „Mr Clayton, der für alle Immobilienverkäufe hier in der Gegend zuständig ist, ist momentan nicht im Büro. Er kommt am Mittwochmorgen normalerweise immer später, da er vorher noch eine Gemeinderatssitzung hat. Aber ich werde versuchen herauszufinden, ob in dieser Gegend Land zum Verkauf steht oder nicht.“ Sie zog eine Braue in die Höhe. „In dieser Gegend wird kein Quadratmeter Land verkauft, ohne dass es über unseren Schreibtisch läuft. Und Mr Clayton führt über alles genau Buch.“
„Dann bin ich bei Ihnen ja genau an der richtigen Adresse, Miss Duncan.“
„Lassen Sie mich nachsehen ...“ Sie schlug eine Karte auf ihrem Schreibtisch auf und fuhr mit dem Zeigefinger darüber. „Wenn ich mir das so ansehe – sie drehte den Plan herum, damit er ihn auch sehen konnte –, gibt es hier mehrere Landabschnitte in der Nähe. An welchen haben Sie Interesse?“
Jack beugte sich näher über den Plan, um die Einträge lesen zu können. „Es müsste das Gebiet hier sein.“ Er deutete mit dem Zeigefinger darauf.
Sie nickte und konzentrierte ihre Aufmerksamkeit wieder auf die offene Akte. „Der größte Teil dieses Landes wurde 60 gekauft. Von einem einzigen Käufer, sagt man, und die Eigentumsrechte für den Fountain Creek wurden mit dieser ursprünglichen Kaufurkunde erteilt.“ Sie las weiter und bewegte dabei den Kopf leicht von einer Seite auf die andere. Sie zog die Brauen in die Höhe. „Dann wurde es im Herbst 68 bei einer Versteigerung im Gericht in Denver verkauft.“ Sie deutete mit dem Zeigefinder auf die Akte. „Lassen Sie mich nachsehen, ob es einen Eintrag gibt, wer es gekauft hat …“ Sie blätterte um und verstummte. Sie runzelte die Stirn, nahm die Akte von ihrem Schreibtisch und hielt sie so, dass er nichts mehr sehen konnte.
Jack hatte den starken Eindruck, dass sie dachte, er hätte sie lesen wollen.
Miss Duncan blätterte auf die nächste Seite. Und dann wieder auf die nächste. „Komisch. Hier steht nicht, wer dieses Land bei der Versteigerung gekauft hat, Mr Brennan. Aber hier heißt es, dass ein Teil des Landes wieder verkauft wurde. Nur wenige Tage nachdem es in Denver gekauft worden war.“
„Aber nur ein Teil davon wurde verkauft?“
Ihre Miene blieb zwar skeptisch, aber sie nickte.
„Das heißt also, dass ein Teil des Landes in dieser Gegend immer noch zum Verkauf stehen könnte?“
„So verstehe ich das, was ich in dieser Akte gelesen habe. Mr Clayton hat bestimmt Unterlagen über die Transaktionen und kann Ihre Fragen beantworten.“ Sie klappte die Akte zu und schob sie wieder in ihren Schreibtisch. „Ich teile ihm mit, dass Sie Interesse daran haben, und dass Sie sich melden, wenn Sie von Ihrer Fahrt zurück sind.“
„Ich bin Ihnen für Ihre Hilfe sehr dankbar, Miss Duncan. Und für Ihre freundliche Begrüßung.“ Als Jack die Bürotür hinter sich schloss, spürte er, wie das Adrenalin durch seine Adern floss.
Dieses Land war genau das, wovon er immer geträumt hatte. Land in einem vom Fountain Creek bewässerten Tal der Rocky Mountains mit vielen Pappeln und Weiden. Ohne große Mühe konnte er sich die Hütte vorstellen, die er dort eines Tages bauen würde.
Er stieg in den Wagen, löste die Bremse und lenkte das Percherongespann durch die Hauptstraße. Er hatte die Absicht, Stewartson auf Casaroja noch einmal für seine Hilfe bei der Auswahl dieser beiden Pferde zu danken. Solche vorzüglichen Zugpferde hatte er noch nie gehabt. Sie passten in ihrer Größe und Kraft bestens zusammen, sie waren 1,80 Meter groß, hatten einen gleichmäßigen Gang und liefen nicht so abgehackt wie andere schwere Pferderassen. Diese ganzen Eigenschaften sorgten dafür, dass Passanten den Kopf nach ihnen umdrehten, wenn die Pferde vorbeiliefen. Sie waren so schwarz wie eine sternenlose Nacht und sehr eindrucksvolle Tiere.
Es war immer noch sehr früh. Deshalb hatten sich bis jetzt nur wenige Leute an diesem kühlen Morgen aus dem Haus gewagt. Jack warf einen Blick auf den leeren Platz auf der Sitzbank neben sich. Sonderbar, obwohl sie nur eine einzige Fahrt miteinander unternommen hatten, kam es ihm irgendwie komisch vor, sie nicht …
„Monsieur
Weitere Kostenlose Bücher