Land der wilden Sehnsucht
aussieht, spricht und handelt wie du?“
Sie griff für einen Moment nach seiner Hand und ließ sie sofort wieder los. Die kurze Berührung hatte genügt, um ihr den Atem zu nehmen. Sie standen immer noch im Ankleideraum, Sienna mit dem Rücken zum Wäscheschrank.
„Wir dürfen das nicht tun“, flüsterte sie.
„Was tun wir denn?“, fragte er leise und drückte sein Gesicht in ihr Haar.
„Ich denke dabei nicht nur an dich, sondern auch an mich.“
„Woher weißt du denn so genau, dass ich mit dir schlafen möchte?“
Sienna errötete. „Du bist schrecklich“, stöhnte sie und wollte sich abwenden, aber er hielt sie fest, wie schon einmal. Diesmal versuchte sie, sich zu wehren, obwohl sie eigentlich nachgeben wollte.
„Kämpf nicht länger dagegen an“, raunte er ihr ins Ohr. „Ich begehre dich so sehr, dass es mich fast umbringt.“
Seine Worte drückten genau das aus, was sie selbst empfand. „Hast du mich deshalb hergebracht?“, wisperte sie.
„Bist du deshalb mitgekommen?“
Sienna hob den Kopf und sah Blaine an. „Was erwartest du vom Leben?“, fragte sie. „Sag es mir.“
„Eine Frau, die ich lieben kann“, antwortete Blaine ernst. „Eine, die es bisher nur in meiner Vorstellung gegeben hat. Eine, die unsere Kinder bekommt und mit mir großzieht. Eine, die mich niemals verlässt. Doch du bist an ein so abwechslungsreiches Leben gewöhnt, dass du einem Mann wie mir leicht entwischen könntest.“ Er räusperte sich und fragte dann: „Warum weinst du?“
Sienna wischte sich die Tränen aus den Augen. „Wenn ich das wüsste!“
„Aus Kummer um Mark?“
„Mehr aus Mitleid mit mir selbst. Ich wollte das alles nicht, Blaine … das, was zwischen uns abläuft.“
„Du kannst noch die Flucht ergreifen. Steig in ein Flugzeug, und flieg wieder nach Hause. Nimm Amanda mit. Ich sage es nicht gern, aber deine Cousine schafft nur Probleme.“
Sienna empfand eine zunehmende Schwäche. „ Du bist das große Problem, Blaine“, erklärte sie.
„Ist für dich denn Liebe eins?“
Sie versuchte in seinen Gesichtszügen zu lesen. „Willst du damit sagen, dass du mich liebst?“
„Bitte, Sienna … hör auf! Hör auf!“ Das Verlangen nahm ihm fast die Beherrschung. „Küss mich“, forderte er sie mit rauer Stimme auf. „Heute Nachmittag habe ich dich geküsst. Jetzt bist du an der Reihe.“
„Ist das ein Befehl?“ Als ob ihr das etwas ausgemacht hätte!
„Ja.“
„Von einem Mann, der es gewohnt ist zu befehlen?“
„Und der es gewohnt ist, dass man ihm gehorcht.“
Sienna gab ihrer Sehnsucht immer mehr nach. „Du weißt, wohin das führt?“, fragte sie trotzdem.
„Deshalb bist du doch mitgekommen.“
„Es ließ sich kaum vermeiden.“ Der Wunsch, ihn zu berühren, war zu groß. Sie umfasste sein Gesicht und zog es zu sich herunter. „So habe ich noch niemals empfunden.“
Niemals. Niemals. Niemals.
„Hoffentlich ist das ehrlich gemeint.“ Blaine schloss sie so fest in die Arme, dass sie deutlich seine Erregung spürte. „Küss mich“, wiederholte er ungeduldiger als zuvor.
Sienna wollte es. Sie sehnte sich so sehr danach, dass sie sich schwach und hilflos vorkam. Langsam stellte sie sich auf die Zehenspitzen und berührte mit ihren Lippen sacht seine. Dann ließ sie ihre Zungenspitze in seinen Mund gleiten, mit der Folge, dass Blaine sich keinerlei Schranken mehr auferlegte. Ein Kuss, selbst das süßeste Zungenspiel, genügten ihm nicht mehr.
Blaine stöhnte gequält auf, dann nahm er Sienna auf die Arme, trug sie in sein Schlafzimmer und legte sie auf das Bett. Mit ihrem wundervollen, fächerartig ausgebreiteten Haar, den einen Arm von sich gestreckt, sah sie zu ihm auf. Er ließ sich neben ihr nieder, drehte sie behutsam auf die Seite und öffnete den Reißverschluss ihres ärmellosen Kleids. Sienna half ihm dabei, es auszuziehen und auf den Boden zu werfen.
Langsam brachte er sie wieder in Rückenlage und betrachtete sie. Sie war so schön, wie er es sich vorgestellt hatte. Die kleinen, festen Brüste, der flache Bauch, ihre schmale Taille, die schlanken Oberschenkel und langen Beine – genauso hatte er sie in seiner Fantasie vor sich gesehen.
Sie trug nur BH und Slip. Blaine kannte ihren Körper noch nicht, aber er würde ihn erforschen. O ja, und dabei wollte er sie auch glücklich machen. Sie sollte mit ihm zu den Sternen fliegen. Schon jetzt bedeutete sie ihm mehr, als er jemals für möglich gehalten hätte. Nach dieser Frau hatte er immer
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