Land meiner Träume collin1
er also nie zurückgekehrt. Ist es möglich, dass er hier in der Nähe ist?« »Das geht weder mich was an noch dich, Tom. Was vergangen ist, ist vergangen.« »Die junge Frau sieht Caroline ziemlich ähnlich.« »Sie ähnelt ihrem Bruder«, erwiderte Will. »Hast du das nicht gesehen?« Tom antwortete nicht auf diese Frage. In seine Augen trat ein unfreundliches Glitzern. »Ich frage mich, in welcher Hinsicht sie Tremayne noch ähnelt?« Will konnte seine Worte nicht missverstehen. Er sprach barsch und vielleicht ein wenig zu schnell. »Du hältst dich von ihr fern, Tom. Sie ist zu unschuldig für dich.« »Wirklich?« Tom kniff nachdenklich die Augen zusammen. »Willst sie wohl für dich selbst?« »Ich kenne die junge Frau kaum, aber ich kenne dich, Tom. Und ich habe deine Drohungen nicht vergessen, es den Tremaynes heimzuzahlen. Ich warne dich, das ist alles.«
9
D er Regen setzte am Montag in den frühen Morgenstunden ein, und Meggan wurde von dem schweren Trommeln auf dem Blechdach geweckt. Sie lag eine Weile wach und lauschte und versuchte einzuschätzen, wie stark der Regen war. Wenn es den ganzen Tag regnet, überlegte sie, muss ich die Kinder im Haus halten. Das konnte leicht dazu führen, dass Barney sich langweilte und Sarah zänkisch wurde. Die Kinder mochten es nicht, im Haus eingesperrt zu sein. Die wenigen Stunden, die von der Nacht noch blieben, schlief Meggan kaum, denn der immer heftigere Regen hielt sie die meiste Zeit wach. Und der Regen ließ auch nicht nach. Meggan war froh über Jennys Angebot, die Zwillinge mit Rätseln und Ratespielen zu unterhalten. »Regnet es hier immer so schwer und so lange ununterbrochen?«, fragte Jenny Meggan. »Wenn es regnet, ja, sehr oft.« Besorgnis furchte Jennys Stirn. »Wie lange wird der Regen anhalten?« »Ich glaube nicht, dass er heute noch nachlässt. Vielleicht morgen. Warum?« »Ich warte ungeduldig auf Cons Rückkehr. Ich hatte gehofft, er wäre gestern schon wiedergekommen.« »Sie vermissen ihn?« »Ich bin ungeduldig«, erklärte sie mit Nachdruck. »Ich habe das Gefühl, wir sollten mehr unternehmen, um Rodney zu finden. Oh, ich wei?, dass Con jeden, den er kennenlernt, nach ihm fragt, und doch haben wir, seit wir Adelaide verlassen haben, nichts weiter in Erfahrung gebracht.? Meggan nahm Jennys Hand, um sie tröstend zu drücken. »Australien ist ein sehr großes Land. Sie hatten Glück, dass Sie Ihre Suche auf Südaustralien eingrenzen konnten und dann noch weiter auf die Kupferregion. Setzen Sie sich nicht zu sehr unter Druck, Jenny. Ich bin mir sicher, dass Sie Ihren Bruder finden.« »Ich hoffe es sehr, Meggan.« Aus einem Impuls heraus umarmte sie Meggan. »Sie sind mir eine teure Freundin geworden.« Der Tag schleppte sich trostlos dahin. Meggan, Jenny, Mrs. Heilbuth und die Zwillinge waren im Salon, wo sie Kinderlieder und einfache Volkslieder sangen, als sie draußen Pferdeschnauben hörten. »Wer kann das sein?«, rief Mrs. Heilbuth. Sie wandte sich vom Klavier ab, um durchs Fenster zu spähen. »Ach, du meine Güte, das sind Mr. Heilbuth und Mr. Trevannick. Sie sind sicher nass bis auf die Knochen.« Die Männer waren tatsächlich ganz durchnässt. Als sie am frühen Morgen ihr Nachtquartier verlassen hatten, war der Himmel nur mit Wolken überzogen gewesen, erklärten sie. Und als sie in den schweren Regen ritten, hatte es nichts gegeben, wo sie hätten Schutz suchen können. Da half nur Weiterreiten. »Im Burra Creek wird es sicher eine Flut geben«, erklärte Mr. Heilbuth. »Alle Gullys laufen über, und die Bäche, die wir überquert haben, waren schon am Steigen.« »Was passiert mit den Menschen, die am Bach wohnen?«, fragte Jenny. »Strömt die steigende Flut in den Zulauf zum Creek, an dem Mrs. Heilbuth neulich mit uns vorbeigefahren ist? Die Hütten schienen ziemlich hoch und trocken zu liegen.« »Das tun sie auch, es sei denn, wir kriegen sehr viel Regen, und danach sieht es im Augenblick aus. Wer klug ist, schafft bestimmt schon seine Möbel aus der Wohnung. Sie lagern alles, was sie können, unter Ladenmarkisen oder sonst irgendeinem Schutz, bis das Wasser wieder sinkt. Dann schaffen die meisten ihr Hab und Gut einfach wieder in die H?hlenwohnungen.?
Auch den ganzen nächsten Tag regnete es in einem fort. Am Mittwoch flaute der Regen zu periodischen Schauern ab. Am Donnerstag schien die Sonne auf eine schlammige Landschaft, und David Westoby kam nach Grasslands. David Westoby war seit vielen Jahren mit Mr.
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