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Land meiner Träume collin1

Land meiner Träume collin1

Titel: Land meiner Träume collin1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: briffa
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Heilbuth befreundet. Beide Männer waren jetzt Mitte vierzig und hatten sich als junge Männer auf der Überfahrt nach Australien kennengelernt. Meggan wusste nur wenig über David Westoby. Ihr war bekannt, dass er in Adelaide ein Importgeschäft betrieb und mehrfach nach England gereist war, seit er in Australien lebte. Sie wusste auch, dass die Heilbuths an jenem schicksalhaften Nachmittag, als Barney in den Torrens River gefallen war, bei David Westoby und seiner verwitweten Schwester zu Gast gewesen waren. Meggan hatte ihn als wahren Gentleman kennengelernt, gebildet, kultiviert und charmant. Er war mittelgroß und trug kein überflüssiges Gramm Fett an einem Körper, der ein Bild starker Gesundheit bot. In seinem dunklen Haar zeigten sich an den Schläfen erste graue Stellen, was ihm eine distinguierte Aura verlieh. Alles in allem war er ein Mann, der von Frauen verehrt wurde. Meggan wusste, dass er ihr den Hof machen würde, wenn sie ihn nur im Geringsten ermutigte. Bei seiner Ankunft in Grasslands wurde er sofort um Neuigkeiten aus Burra gebeten. »Gestern hat es in der Stadt erhebliche Überschwemmungen gegeben. Als die Kutsche gestern Abend ankam, lief immer noch Wasser durch die Hauptstraße. Heute Morgen aber war das Wasser im Bach stark zurückgegangen. Einige Bachbewohner haben ihre Möbel schon wieder in ihre Hütten geschafft. Man sollte denken, sie würden sich sicherere Wohnungen suchen.« »Die letzte Flut, die Schäden angerichtet hat, ist über sechzehn Monate her, und die davor war 1848«, sagte Mr. Heilbuth. »Die Bachbewohner sind optimistisch, dass sie die nächsten zwei Jahre sicher sind.« »Man könnte darüber streiten, ob die Bachbewohner optimistisch oder tollkühn sind.« »Wir Cornwaller sind ein zäher Menschenschlag«, bemerkte Con. »Ein kornischer Bergmann ist kein Dummkopf. Er ist seit Jahrhunderten an harte Arbeit, Sorgen und Armut gewöhnt. Da ist es ganz natürlich, dass ein Mann jeden Penny sparen möchte, solange er zur Arbeit noch fähig ist.« »Dann sind Sie mit ›Sammy‹ einer Meinung, Trevannick, dass es richtig ist, den Menschen zu erlauben, unter den unhygienischen Bedingungen entlang des Creek zu leben? Es ist doch eine Tatsache, nicht wahr, dass die Sterblichkeitsziffer durch Krankheiten sehr hoch ist, besonders unter Kindern. Ich glaube, es stehen eine Reihe Cottages für diese Menschen zur Verfügung.« »Ich kann zu dieser Sachlage keine Meinung abgeben, Westoby. Ich weiß praktisch nichts über die S. A. M. A. und auch nicht über die Gesundheitsrisiken der Creek Street. Ich verstehe jedoch, warum Menschen lieber eine kostenlose Wohnstatt wählen, statt Miete zu zahlen. Menschen, die ihr ganzes Leben lang arm waren, horten jeden Penny, den sie zu fassen kriegen, in der Hoffnung, eines Tages ein besseres Leben führen zu können. Das ist schließlich der Grund, warum die kornischen Bergleute nach Australien ausgewandert sind.« David Westoby neigte den Kopf. »Ich sehe, Sie sind ein Fürsprecher der Bergleute. Nichts für ungut, Trevannick.« Con nickte anerkennend. »Ach was, Westoby.« Und Meggan blickte vom einen zum anderen und überlegte, ob die beiden gewissermaßen Kräfte gemessen hatten. David Westoby stand am Klavier und blätterte in dem Notenheft, das er mitgebracht hatte. »Hier ist ein wunderschönes Lied, Miss Collins, eins meiner Lieblingslieder, dem Sie, wie ich denke, vollkommen gerecht werden. Es heißt The True Lovers’ Farewell und ist ein Lied aus dem Mittelalter. Vielleicht kennen Sie es ja.« »Ich glaube nicht.« Meggan schaute Mrs. Heilbuth über die Schulter, um sich den Text anzuschauen. Sie konnte gerade einmal die einfachsten Melodien in Notenschrift lesen. »Ich kann kein Lied singen, das ich nicht kenne.« »Wir erwarten beim ersten Mal keine Perfektion, meine Liebe, obwohl ich bezweifle, dass Sie einen falschen Ton singen könnten, selbst wenn Sie es versuchten.« »Sie schmeicheln mir, Mr. Westoby.« Als Antwort wandte er den Kopf leicht, um sie anzulächeln. »Die Wahrheit ist keine Schmeichelei, Miss Collins.« Während er die Noten für Mrs. Heilbuth auf den Notenständer stellte, warf Meggan rasch einen Blick auf Con und überlegte, was er von der Galanterie des älteren Mannes hielt. Er erwiderte Meggans Blick, doch sie konnte seine Miene nicht deuten. Mrs. Heilbuth spielte einige Töne mit der rechten Hand. Meggan trat näher ans Klavier und sang im Geiste den Liedtext zu der Melodie. »Der Text ist wunderschön.« Sie

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