Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Landung auf Darkover - 1

Landung auf Darkover - 1

Titel: Landung auf Darkover - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
Vom Netzwerk:
ihrer Röhren steckte, saßen sie alle am Boden und ruhten sich aus. Nur Lewis MacLeod hatte sich mit geschlossenen Augen in voller Länge ausgestreckt und atmete schwer. Ewen beobachtete ihn mit einiger Sorge, als sein geübter Blick entdeckte, was nicht einmal Judith Lovat aufgefallen war, doch er sprach nicht darüber. Er konnte nicht anordnen, daß der Mann aus dieser Entfernung zurückgeschickt wurde -jedenfalls nicht allein.
Es kam dem jungen Arzt so vor, als habe MacAran denselben Gedankengang verfolgt, denn er sagte ganz unvermittelt: »Läuft dies alles nicht fast zu leicht, zu gut? Es muß irgendwo einen Haken an diesem Planeten geben. Alles erinnert zu sehr an ein Picknick in einem Waldreservat.«
Ewen dachte: Ein Picknick… und beim Absturz hat es rund fünfzig Tote gegeben und über hundert Verletzte… aber er sprach es nicht aus, denn er dachte daran, daß Rafe seine Schwester verloren hatte. »Warum nicht, Rafe? Gibt es ein Gesetz, das besagt, ein unerforschter Planet müsse gefährlich sein? Vielleicht sind wir nur von der Erde her zu sehr an ein Leben ohne Risiken gewöhnt und fürchten uns deshalb, uns auch nur einen Schritt weit aus unserer hübschen sicheren Technologie hinauszuwagen.« Er lä chelte. »Habe ich dich nicht darüber meckern hören, auf der Erde seien deinen eigenen Worten zufolge - alle Berge und selbst die Skihänge so geglättet, daß es kein Gefühl der persönlichen Eroberung mehr gäbe? Nicht, daß ich es wüßte - ich habe mich noch niemals mit Gefahrensport befaßt.«
»Vielleicht hast du recht«, stimmte MacAran zu, aber er sah noch immer düster drein. »Doch wenn das so ist, warum macht man dann solch ein Aufhebens um die Erstlandeteams, wenn man sie zu einem neuen Planeten ausschickt?«
»Frag mich etwas Leichteres. Aber vielleicht haben sich auf einem Planeten, auf dem sich kein humanoides Leben entwickelt hat, auch dessen natürlichen Feinde nicht entwickelt?«
Das hätte ihn, MacAran, beruhigen sollen, aber statt dessen empfand er ein kaltes Frösteln. Wenn der Mensch überhaupt nicht hierhergehörte konnte er dann hier überleben? Aber das sagte er nicht. »Besser, wir setzen uns wieder in Bewegung. Wir haben noch einen langen Weg vor uns, und ich wäre gerne noch vor Einbruch der Dunkelheit auf den Hängen.«
Er hielt neben MacLeod an, als sich der ältere Mann auf die Füße hochmühte. »Alles in Ordnung, Dr. MacLeod?«
»Mac«, sagte der ältere Mann mit einem schwachen Lächeln. »Schließlich stehen wir hier nicht mehr unter der Borddisziplin. Ja, mir geht es gut.«
»Sie sind der Tierspezialist. Irgendwelche Theorien, weshalb wir bisher nichts Größeres als ein Eichhörnchen gesehen haben?«
»Zwei«, sagte MacLeod mit einem breiten Lächeln. »Wobei die erste natürlich lautete: Es gibt eine. Die zweite, diejenige, die ich für die Wahrscheinlichere halte, lautet: Wenn sechs, nein, sieben Herrschaften unseres Kalibers derart durch das Unterholz krachen, dann ist es für alles, was über ein größeres Gehirn als ein Eichhörnchen verfügt, nur natürlich, sich auf Distanz zu halten!«
MacAran gluckste und revidierte seine Meinung von dem dikken kleinen Mann um eine ganze Menge Kerben nach oben. »Sollen wir versuchen, leiser zu sein?«
»Ich wüßte nicht, wie wir das fertigkriegen könnten. Heute abend wird die Gelegenheit günstiger sein. Da werden die größeren Raubtiere - falls es eine Analogie zur Erde gibt - herauskommen, da sie ihre natürliche Beute schlafend vorzufinden hoffen.«
McAran sagte: »Dann machen wir es besser zu unserem erklärten Ziel, nicht versehentlich zerkaut zu werden«, doch als er beobachtete, wie die anderen ihr Gepäck schulterten und sich in Marschformation aufstellten, dachte er nur stumm daran, daß er diese Tatsache nicht bedacht hatte. Es stimmte; das auf der Erde vorherrschende überwältigende Bedürfnis nach Sicherheit hatte buchstäblich alle bis auf die von Menschen verursachten Gefahren beseitigt. Sogar Dschungelsafaris wurden in Glaswandlastern unternommen, und es wäre ihm nie in den Sinn gekommen, die Nacht könne auf eine derartige Weise gefährlich sein.
Sie waren weitere vierzig Minuten marschiert, zwischen dichten zusammenrückenden Bäumen und spärlich dichtem Unterholz, so daß sie Zweige beiseite schieben mußten, als Judith plötzlich anhielt und sich die schmerzenden Augen rieb. Etwa zur gleichen Zeit hob Heather die Hände und starrte sie voller Entsetzen an; Ewen an ihrer Seite war sofort

Weitere Kostenlose Bücher