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Landung auf Darkover - 1

Landung auf Darkover - 1

Titel: Landung auf Darkover - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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handelt… um eine Hautentzündung. Somit dürfte es auch keine ernsten Nebenwirkungen geben.« Er lä chelte, und sein langes, schmales Gesicht wirkte belustigt. »Versuchen Sie es mit einer Antihistaminsalbe, wenn Sie welche haben, oder geben Sie Dr. Lovat eine Spritze, weil ihre Augen so zugeschwollen sind, daß es ihr schwerfallen dürfte zu sehen, wohin sie tritt. Und von jetzt an bewundern Sie die hübschen Blätter erst, nachdem ich sie mir angesehen habe, okay?«
Ewen befolgte seine Anweisungen mit einer so großen Erleichterung, daß sie fast einem Schmerz gleichkam. Er fühlte sich vollkommen unfähig, mit fremden Seuchen fertig zu werden. Eine starke hypodermische Infektion sorgte rasch dafür, daß Judith Lovats Augenlider auf Normalgröße zurückschrumpften, obgleich die grüne Färbung blieb. Der große Baske zeigte ihnen alle seine in durchsichtige Plastikfolien eingehüllten Blätter-Proben. »Die rote Gefahr, die Sie grün färbt«, sagte er trocken. »Lernen Sie, sich von fremden Pflanzen fernzuhalten, wenn Sie können.«
MacAran ordnete an: »Wenn alles halbwegs wieder in Ordnung ist, gehen wir weiter«, und als sie ihre Ausrüstung aufnahmen, fühlte er sich halb krank vor Erleichterung und erneuter Furcht. Welche anderen Gefahren konnten in einem harmlos aussehenden Baum oder einer ebensolchen Blume lauern? »Ich hab’s gewußt … dieser Ort war zu gut, um wahr zu sein«, sagte er halblaut zu Ewen.
Zabal hörte es und kicherte. »Mein Bruder war im Erstlandeteam der Coronis-Kolonie. Das ist mit ein Grund, weshalb ich dort hinaus unterwegs war. Der einzige Grund, weshalb ich dies alles zufällig weiß. Das Koloniale Expeditions-Korps denkt nicht daran zu veröffentlichen, wie trügerisch gewisse Planeten sein können, weil sich dann nämlich niemand mehr von unserer hübschen sicheren Erde fortwagen würde. Und bis dann die größeren Besiedelungsgruppen dort ankommen … also wir … haben die Technischen Mannschaften die offensichtlichen Gefahren beseitigt und - nun, sagen wir mal - die Dinge ein wenig geglättet.«
»Gehen wir«, befahl MacAran, ohne zu antworten. Dies hier war ein unerschlossener Planet, aber was konnte er schon dagegen tun? Er hatte gesagt, er scheue sich nicht, Risiken einzugehen; jetzt hatte er Gelegenheit dazu.
Doch sie setzten ihren Weg ohne weitere Zwischenfälle fort, hielten gegen Mittag an, nahmen eine aus ihren Rationen zusammengestellte Mahlzeit ein und gaben Camilla Gelegenheit, ihr Chronometer zu überprüfen und daran zu arbeiten, den exakten Mittagszeitpunkt zu bestimmen. Sie beobachtete eine kleine Stange, die sie in den Boden gerammt hatte, und MacAran schlenderte langsam näher.
»Wie funktioniert das?«
»In dem Augenblick, in dem der Schatten am kürzesten ist, ist exakt Mittag. Deshalb notiere ich alle zwei Minuten die Längen, und wenn er wieder größer zu werden beginnt, weiß ich den exakten Mittagszeitpunkt - die Sonne ist innerhalb dieser Zweiminutenspanne dann genau auf dem Meridian. Dies liegt für unsere Messungen nahe genug am tatsächlichen örtlichen Mittag.« Sie drehte sich zu ihm herum und fragte mit leiser Stimme: »Ist mit Heather und Judy wirklich alles in Ordnung?«
»Oh ja. Ewen hat sie bei jedem Halt untersucht. Wir wissen zwar nicht, wie lange es dauert, bis die Färbung verblaßt, aber es geht ihnen gut.«
»Ich bin fast in Panik geraten«, murmelte sie. »Und Judith Lovat hat mich vor mir selbst beschämt. Sie war so gefaßt.«
Er registrierte, daß das »Leutnant Del Rey«, »Dr. Lovat« und »Dr. MacLeod« vom Schiff - wo man außer zu formellen Anlässen nur seine engsten Mitarbeiter zu Gesicht bekam - unmerklich zu Camilla, Judy und Mac zusammenschmolz. Er billigte es. Vielleicht waren sie für eine lange Zeit hier. Er sagte irgend etwas in der Art, dann fragte er ganz unvermittelt: »Haben Sie eine Ahnung, wie lange uns die Reparatur hier festhalten wird?«
»Keine«, erwiderte sie. »Aber Captain Leicester schätzt: sechs Wochen, wenn wir das Schiff reparieren können.«
»Wenn?«
»Natürlich können wir es reparieren«, sagte sie plötzlich und scharf und wandte sich ab. »Wir müssen es. Wir können nicht hierbleiben.«
Er hätte zu gerne gewußt, ob dies Tatsache oder Optimismus war, fragte aber nicht. Als er wieder sprach, geschah dies, um eine banale Bemerkung über die Qualität der Essensrationen zu machen, die sie bei sich trugen, und darüber, daß er hoffe, Judy werde hier einige neue Nahrungsquellen

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