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Landung auf Darkover - 1

Landung auf Darkover - 1

Titel: Landung auf Darkover - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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erschließen.
Als sich die Sonne gemächlich zu den fernen Bergketten hinuntersenkte, wurde es wieder kalt, und ein scharfer Wind kam auf. Camilla betrachtete abschätzend die sich zusammenziehenden Wolken.
»Soweit also die astronomischen Beobachtungen«, murmelte sie. »Regnet es auf dieser abscheulichen Welt eigentlich jede Nacht?«
»Scheint so«, erwiderte MacAran knapp. »Vielleicht ist es eine Sache der Jahreszeiten. Aber bisher jede Nacht; zumindest in die ser Jahreszeit… ein heißer Mittag, rasche Abkühlung, am Nachmittag Wolken, am Abend Regen … gegen Mitternacht Schnee. Und am Morgen - Nebel.«
Sie zog die Augenbrauen hoch, und kurz sah es so aus, als sträubten sie sich. »Demzufolge, soweit es sich anhand der Zeitveränderungen beurteilen läßt - nicht, daß uns fünf Tage sonderlich großartige Erkenntnisse erbracht hätten -, ist es Frühling; je denfalls werden die Tage länger, etwa drei Minuten pro Tag. Der Planet scheint ein wenig mehr Neigung zu haben als die Erde, was die heftigen Wetterschwankungen erklären würde. Aber vielleicht wird der Himmel ein wenig aufklaren, nachdem der Schnee geschmolzen ist und bevor die Nebel aufsteigen …« Dann verfiel sie in nachdenkliches Schweigen. MacAran störte sie nicht, doch als ein feiner Nieselregen zu fallen begann, machte er sich daran, nach einem Lagerplatz Ausschau zu halten. Besser, sie suchten unter einer Zeltplane Schutz, bevor er zu einem Wolkenbruch wurde.
Sie befanden sich auf einem Abhang; unter ihnen erstreckte sich ein breites und fast baumloses Tal - nicht direkt auf ihrem Weg, jedoch lieblich und grün - etwa zwei oder drei Meilen weit nach Süden. MacAran spähte hinunter und wägte die wenigen verlorenen Meilen gegen die Probleme des Lagerns unter den Bäumen ab. Offenbar waren diese Vorberge von solchen kleinen Tälern durchsetzt, und durch jenes dort führte so etwas wie ein schmaler Wasserlauf - ein Fluß? Ein Bach? Könnten sie dort ihre Wasservorräte auffüllen? Er warf diese Frage auf, und MacLeod antwortete: »Das Wasser prüfen, gewiß. Aber wir werden sicherer sein, wenn wir hier inmitten des Waldes lagern.«
»Warum?«
Zur Antwort zeigte MacLeod geradeaus, und MacAran entdeckte einige vereinzelt stehende Tiere - Herdentiere, wie es schien. Es fiel schwer, Einzelheiten auszumachen, doch sie waren etwa so groß wie kleine Ponies. »Darum«, räumte MacLeod ein. »Und soviel wir bisher wissen, sind sie wohl friedlich - oder sogar zahm. Da sie grasen, sind sie keine Fleischfresser. Aber wenn sie sich in der Nacht entschließen durchzugehen, dann möchte ich ihnen nur ungern im Wege stehen. Zwischen den Bäumen können wir der Dinge harren, die da kommen.«
Judy gesellte sich zu ihnen. »Ihr Fleisch könnte durchaus eßbar sein. Und sollte dieser Planet jemals von irgend jemandem besiedelt werden, so lassen sie sich vielleicht sogar zähmen, das spart die Mühe, Nahrungs- und Lasttiere von der Erde zu importieren.«
Während MacAran die langsame, über den graugrünen Grasteppich hinwegfließende Bewegung der Herde beobachtete, dachte er daran, was für eine Tragödie es war, daß der Mensch Tiere nur in Begriffen seiner eigenen Bedürfnisse sehen konnte. Aber verdammt, ich mag ein gutes Steak so gern wie jeder andere … wer bin ich, daß ich predige…? Und innerhalb einiger Wochen würden sie wieder fort sein, und die Herdentiere, was immer sie waren, konnten für alle Zeiten unbehelligt bleiben.
Im strömenden Nieselregen errichteten sie auf dem Hang ein Lager, und Zabal machte sich daran, ein Feuer zu entzünden. Camilla sagte: »Ich muß bei Sonnenuntergang den Hügelkamm erreicht haben - ich brauche Sichtkontakt zum Schiff. Sie schalten die Strahler ein, damit wir die Richtung festlegen können.«
»In diesem Regen können Sie nichts sehen«, sagte MacAran bestimmt. »Die Sichtweite beträgt momentan etwa eine halbe Meile. Selbst ein starkes Licht wäre da nicht zu sehen. Gehen Sie ins Zelt, Sie sind ja völlig durchnäßt!«
Sie fuhr ihn an. »Mister MacAran - muß ich Sie daran erinnern, daß ich meine Befehle nicht von Ihnen bekomme? Sie sind für den Erkundungstrupp verantwortlich - aber ich bin in Schiffsangele genheiten hier und habe gewisse Pflichten zu erfüllen!« Sie wandte sich von dem kleinen kuppeiförmigen Zelt aus Plastikplanen ab und stieg den Hang hinauf. MacAran verfluchte alle dickköpfigen weiblichen Offiziere und folgte ihr.
»Gehen Sie zurück«, sagte sie scharf. »Ich habe meine Instrumente,

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