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Landung auf Darkover - 1

Landung auf Darkover - 1

Titel: Landung auf Darkover - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Jedenfalls brauchte man keine ASW, um auf den Berghöhen eines fremden Planeten mit einem unberechenbar verrückten Klima schlechtes Wetter vorherzusagen! »Nehmt alle Kleidungsstücke, die erübrigt werden können - und eine Decke … wir haben genügend eingepackt«, befahl er. »Und dann brechen wir auf.«
Während Heather und Judy packten, nahm er sich Zeit, um mit Ewen kurz unter vier Augen zu sprechen. »Wartet hier mindestens acht Tage auf uns«, sagte er. »Jeden Abend, bei Sonnenuntergang, werden wir euch ein Signal geben, wenn wir können. Wenn ihr bis dahin keine Nachricht und kein Signal bekommen habt, kehrt ihr zum Schiff zurück. Wenn uns etwas zustößt, übernimmst du die Verantwortung über die Gruppe - aber das bleibt vorerst unter uns. Wenn wir es schaffen zurückzukommen, haben wir die anderen unnötig beunruhigt.«
Ewen widerstrebte es, ihn gehen zu lassen. »Was soll ich machen, wenn Zabal stirbt?«
»Ihn begraben«, erwiderte MacAran schroff. »Was sonst?« Er drehte sich um und winkte Camilla. »Gehen wir, Leutnant.«
Sie entfernten sich von der Lichtung, ohne zurückzusehen, und MacAran legte ein gleichmäßiges Tempo vor, nicht zu schnell, nicht zu langsam.
Als sie höher kamen, veränderte sich die Landschaft: Der Boden unter ihren Füßen war spärlicher bewachsen, es gab mehr nackte Felsen, der Baumbewuchs wurde spärlicher. Die Steigung der Vorberge war nicht beunruhigend, doch als sie sich dem Kamm des Hanges näherten, auf dem sie gelagert hatten, hielt MacAran an, legte eine kurze Rast ein und kaute ein paar Bissen von ihrer gemeinsamen Essensration. Von ihrem momentanen Standort aus konnten sie das kleine, orangefarbene Rechteck des Schutzzeltes durch die struppigen Baumkronen leuchten sehen aus dieser Höhe nur ein Fliegendreck.
»Wie weit sind wir gekommen, MacAran?« fragte die Frau und schob die pelzgesäumte Kapuze der Jacke zurück.
»Ich habe keine Möglichkeit, das festzustellen. Fünf, sechs Meilen vielleicht - etwa zweitausend Fuß Höhe. Kopfschmerzen?«
»Nur ein bißchen«, log das Mädchen.
»Das ist der veränderte Luftdruck. Sie werden sich bald daran gewöhnen«, beruhigte er sie. »Gute Sache, daß der Boden gleichmäßig ansteigt.«
»Es ist schwer, sich vorzustellen, daß wir letzte Nacht wirklich dort unten geschlafen haben - so weit entfernt«, sagte sie ein wenig zittrig.
»Wenn wir diesen Kamm hinter uns haben, wird der Lagerplatz außer Sicht sein. Wenn Sie umkehren wollen - das ist die letzte Gelegenheit. In ein, zwei Stunden könnten Sie wieder unten sein.«
Sie zuckte mit den Schultern. »Führen Sie mich nicht in Versuchung.«
»Haben Sie Angst?«
»Natürlich. Ich bin kein Feigling. Aber ich werde nicht durchdrehen, wenn Sie das meinen.«
MacAran schluckte seinen letzten Bissen hinunter und stand auf. »Also gut, gehen wir. Passen Sie auf, wohin Sie treten … weiter oben gibt es Felsen.«
Doch zu seiner Überraschung ging sie auf den nahe am Gipfel angehäuften Felsen sicheren Fußes, und er brauchte ihr nicht zu helfen oder nach einem leichteren Weg zu suchen. Vom Hügelkamm aus konnten sie ein weites Panorama unter und hinter sich bewundern: das Tal, an dessen Hang sie gelagert hatten, die langgezogene Ebene, das weiter entfernte Tal, in dem das Sternenschiff lag … MacAran konnte allerdings selbst mit dem starken Feldstecher nur einen winzigen dunklen Fleck ausmachen, der das Schiff sein mochte. Deutlicher zu sehen war die unregelmäßige Lichtung, dort, wo sie Bäume für die Unterkünfte geschlagen hatten. Als er Camilla den Feldstecher reichte, sagte er: »Die erste Markierung des Menschen auf einer neuen Welt.«
»Und die letzte, hoffe ich«, murmelte sie. Er wollte sie fragen, sie direkt damit konfrontieren: Konnte das Schiff repariert werden? Aber momentan war nicht der richtige Zeitpunkt, darüber nachzudenken. »Zwischen den Felsen gibt es Bäche, und Judy hat das Wasser vor ein paar Tagen getestet. Wir können vermutlich soviel Wasser finden, wie wir nur brauchen, um unsere Feldfla schen wieder aufzufüllen - Sie brauchen also nicht übertrieben zu rationieren.«
»Meine Kehle fühlt sich schrecklich trocken an. Ist das wirklich nur die Höhe?«
»Wahrscheinlich. Auf der Erde könnten wir ohne Sauerstoffmasken nicht mehr viel höher steigen, aber die Luft dieses Planeten hat einen höheren Sauerstoffgehalt.« MacAran blickte ein letztes Mal auf das orangefarbene Zelt hinunter, verstaute den Feldstecher und hängte den Trageriemen über

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