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Landung auf Darkover - 1

Landung auf Darkover - 1

Titel: Landung auf Darkover - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Captains hören zu können: Warum habe ich dich früher nie wirklich gesehen, Camilla? In einem kleinen, noch vernünftigen Teil seines Verstandes war MacAran verwundert und beschämt über die primitive Empfindungsflut, die ihn überwältigte, eine brüllende Wut, die ihn die Zähne fletschen und sagen ließ: Diese Frau gehört mir!
    Er ging auf sie zu, und er erhob sich auf die Fußballen, und seine Kehle schwoll an, seine Lippen waren zurückgezogen, seine Zähne entblößt, seine Stimme ein wortloses Fauchen.
    Captain Leicester sprang auf und starrte ihm trotzig entgegen, und MacAran war sich abermals mit dieser unbegreiflichen gesteigerten Sensitivität des Fehlers bewußt, den der Captain beging …
    Noch so ein Irrer - ich muß Camilla vor ihm schützen … diese Pflicht kann ich noch für meine Mannschaft erfüllen … Und dann vermischte sich zusammenhängendes Denken mit einer Woge von Zorn und Verlangen. Das machte MacAran rasend; Leicester duckte sich leicht und sprang ihn an, und die beiden Männer gingen zu Boden, umklammerten sich, brüllten in primitivem Kampf aus tiefer Kehle. MacAran kam auf dem Captain zu liegen und sah mit einem blitzartigen Hochblicken, daß sich Camilla seelenruhig an die Wand lehnte - doch ihre Augen waren geweitet, und sie verfolgte den Kampf gespannt, und er wußte, daß sie vom Anblick der kämpfenden Männer erregt war und - passiv, gleichgültig denjenigen akzeptieren würde, der in diesem Kampf triumphierte …
    Dann kehrte die Vernunft in MacArans Denken zurück. Er riß sich von Captain Leicester los und mühte sich hoch. Mit eindringlicher Stimme sagte er: »Sir, wir benehmen uns idiotisch. Wenn Sie dagegen ankämpfen, dann können Sie es unter Kontrolle bekommen … Versuchen Sie, dagegen anzukämpfen, versuchen Sie, vernünftig zu sein …«
    Aber Leicester rollte sich weg, kam auf die Füße und fletschte vor Wut die Zähne, auf seine Lippen war Schaum getupft, seine Augen schielten grotesk - er war nicht mehr bei Sinnen. Er senkte den Kopf und stürmte mit verbissener Wut auf MacAran zu … Rafe, jetzt völlig kühl bei Verstand, trat zurück: »Tut mir leid, Captain«, sagte er bedauernd, dann traf er ihn mit einem gut gezielten, einzelnen Schlag, und der amoklaufende Mann brach besinnungslos zusammen.
    Er stand da und blickte auf ihn hinunter, und gleichzeitig fühlte er die Wut aus sich heraussprudeln, als sei sie fließendes Wasser. Dann ging er zu Camilla und kniete sich neben sie. Sie blickte zu ihm auf und lächelte, und plötzlich war der Kontakt wieder vorhanden … auf eine Art und Weise, die er nicht mehr anzweifeln konnte. »Warum hast du mir nicht gesagt, daß du schwanger bist, Camilla? Gut, ich hätte mir Sorgen gemacht… aber ich wäre auch sehr glücklich gewesen …«
    Ich weiß es nicht. Zuerst hatte ich Angst, ich könnte es nicht akzeptieren … es wird mein Leben grundlegend verändern…
Aber jetzt macht es dir nichts mehr aus?
Sie antwortete ihm laut:
»Nicht in diesem Moment. Jetzt macht es mir nichts aus, aber jetzt ist auch alles so anders… Ich könnte mich wieder verändern …«
»Dann ist es keine Illusion«, sagte MacAran halblaut, »wir lesen wirklich die Gedanken des anderen.«
»Natürlich«, erwiderte sie, noch immer mit diesem gelassenen Lächeln. »Hast du das nicht gewußt?«
Natürlich hab’ ich’s gewußt, dachte MacAran; deshalb bringen die Winde den Wahnsinn.
Der Urmensch auf der Erde muß über die ASW verfügt haben, die ganze Skala der PSI-Kräfte … eine Art Reserve-Überlebensbefähigung. Und das würde nicht nur den hartnäckigen Glauben daran trotz der nur skizzenhaftesten Beweise erklären, sondern auch das Überleben, wo bloße Intelligenz nicht überle ben würde. Als das zerbrechliche Wesen, das der primitive Mensch war, konnte er nicht überleben (sein Sehvermögen war weit geringer als das der Vögel, sein Gehör erreichte kaum ein Zehntel der Leistungsfähigkeit eines Hundes oder Fleischfressers) - es sei denn, er verfügte über die Fähigkeit zu wissen, wo er Nahrung, Wasser, Unterschlupf finden, wie er natürliche Feinde meiden konnte. Doch als er eine Kultur und die Technik entwickelte und sich immer mehr darauf verließ, gingen ihm diese nicht mehr genutzten Kräfte verloren. Ein Mensch, der sich wenig bewegt, verliert die Fähigkeit, laufen und klettern zu können, doch die Muskeln sind und bleiben vorhanden und können wieder entwickelt werden, wie jeder Athlet und Zirkuskünstler weiß. Der

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