Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Landung auf Darkover - 1

Landung auf Darkover - 1

Titel: Landung auf Darkover - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
Vom Netzwerk:
und die Sabotage des Computers bedeutet, daß Sie Ihren Willen bekommen haben, daß wir diese Welt niemals mehr werden verlassen können!«
    »Nein, Captain, Sie irren sich gewaltig.« Moray sah ihm ohne mit der Wimper zu zucken ins Gesicht. »Ich habe die ganze Zeit über gewußt, daß wir diesen Planeten niemals mehr verlassen werden. Während des - wie, zum Teufel, sollen wir es nennen? Massenwahn? Ja -, während des Massenwahns kam es mir tatsächlich in den Sinn, es wäre möglicherweise eine gute Sache, gäbe es den Computer nicht - das würde Sie zwingen, aufzuhören, so zu tun, als könnten wir das Schiff reparieren …«
    »Ich habe nicht so getan!« sagte der Captain eisig.
    Moray zuckte mit den Schultern. »Nennen Sie es meinetwegen anders, finden Sie ein anderes Wort dafür. In Ordnung, Sie zwingen, damit aufzuhören, sich selbst etwas vorzumachen und auf den Boden der ernsthaften Tatsachen und des Überlebens herunterzukommen. Aber ich habe es nicht getan. Um ehrlich zu sein, vielleicht hätte ich es getan, wenn mir das in den Sinn gekommen wäre, aber ich kann ein Ende eines Computers nicht vom anderen unterscheiden - ich hätte keine Ahnung, wie ich das anstellen sollte, ihn außer Funktion zu setzen. Gut, ich nehme an, ich hätte ihn sprengen können ich weiß noch, daß ich eine Explosion gehört habe, da lag ich im Garten und hatte …« Unvermittelt lachte er verlegen, »… und hatte das Erlebnis meines Lebens … im Gespräch mit einem Kohlsprößling oder irgend etwas dergleichen.«
    Leicester blickte ihn finster an. Er sagte: »Niemand hat den Computer gesprengt oder ihn auch nur außer Funktion gesetzt. Die Programme sind einfach gelöscht worden. Das könnte jede einigermaßen gebildete Person tun!«
    »Vielleicht jede einigermaßen gebildete Person, die mit einem Sternenschiff vertraut ist«, widersprach Moray. »Captain, ich weiß nicht, wie ich Sie überzeugen soll, aber ich bin Ökologe, kein Techniker. Ich kann nicht einmal ein Computerprogramm austüfteln. Aber wenn er nicht außer Betrieb ist, was soll dann das ganze Aufhebens? Können sie ihn nicht reprogrammieren oder wie immer man das nennt? Sind die Bänder oder was auch immer - so unersetzlich?«
    Leicester war ganz plötzlich überzeugt. Moray wußte es nicht. Er sagte trocken: »Zu Ihrer Information, der Computer enthielt etwa die Hälfte des gesamten menschlichen Wissens über Physik und Astronomie. Selbst wenn meine Mannschaft vier Angehörige des Royal College of Astronomy von Edinburgh vorweisen könnte, würden dieselben dreißig Jahre brauchen, wollten sie allein die Navigationsdaten neu einprogrammieren. Die medizinischen Daten noch gar nicht berücksichtigt - die haben wir noch nicht überprüft -, genausowenig wie das komplette Material der Schiffsbibliothek. Wenn man dies alles in Betracht zieht, ist die Sabotage des Computers ein noch schlimmeres Stück menschlichen Vandalismus als die Verbrennung der Bibliothek von Alexandria.«
    »Nun, ich kann nur wiederholen - ich habe es nicht getan, und ich weiß auch nicht, wer es getan hat«, erklärte Moray. »Suchen Sie nach jemandem aus Ihrer Mannschaft… jemand, der über ein genügend großes technisches Wissen verfügt.« Er stieß ein trockenes, freudloses Lachen aus. »Nach jemandem, der lange genug bei Verstand bleiben konnte. Haben die Mediziner eigentlich herausgefunden, was uns befallen hat?«
    Leicester zuckte mit den Schultern. »Die treffendste Vermutung, die ich bislang gehört habe, macht einen in der Luft befindlichen Staub dafür verantwortlich, der ein starkes Halluzinogen enthält. Noch unidentifiziert… und das wird er vermutlich auch bleiben, bis sich die Dinge im Lazarett wieder eingependelt haben.«
    Moray schüttelte den Kopf. Er wußte, daß ihm der Captain mittlerweile glaubte, und um bei der Wahrheit zu bleiben - auch er war über die Zerstörung der Computerprogramme nicht restlos glücklich. Solange Leicesters ganzes Bemühen davon in Anspruch genommen war zu versuchen, das Sternenschiff zu reparieren, stand fest, daß er sich nicht in das einmischte, was er, Moray, tat, um das Überleben der Kolonie sicherzustellen. Jetzt, als Captain ohne Schiff, würde er ihnen höchstwahrscheinlich bei ihrer Eroberung einer fremden Welt ernsthaft in die Quere kommen. Zum ersten Mal verstand Moray den alten Scherz über die Angehörigen der Raumflotte:
    »Man kann einen Sternenschiffkapitän nicht in den Ruhestand versetzen. Man muß ihn

Weitere Kostenlose Bücher