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Landung auf Darkover - 1

Landung auf Darkover - 1

Titel: Landung auf Darkover - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Wachstumsperiode schätzen und herausfinden, wenn wir unsere Ernten einholen können. Das ist einfacher als Versuch und Irrtum, und wenn wir auf die normale Art gesiedelt hätten, wäre dieser Planet zuvor mehrere Jahreszyklen lang beobachtet worden. Auch würden Fiona und Judy und … wir anderen gern wissen, wann unsere Kinder geboren werden und wie dann das Klima voraussichtlich beschaffen sein wird. Ich kann meine Babykleider nicht selbst herstellen, aber irgend jemand wird das tun müssen und dieser jemand muß wissen, mit wieviel Kälte zu rechnen ist.«
    »Du planst schon?« fragte er neugierig. »Die Chancen stehen nur eins zu zwei, daß du es normal austragen wirst… vielleicht wird es sterben.«
    »Es ist seltsam … Irgendwie habe ich nie bezweifelt, daß mein Kind eines von jenen sein wird, die überleben. Vielleicht eine Vorahnung, ASW«, sagte sie bedächtig und nachdenklich. »Ich hatte das Gefühl, Ruth Fontana würde eine Fehlgeburt haben und sie hatte eine Fehlgeburt.«
    Er fröstelte. »Keine angenehme Gabe, die du hast.«
»Nein, aber ich scheine damit behaftet zu sein«, sagte sie nüchtern, »und es scheint Moray und den anderen bei der Ernte zu helfen. Ganz zu schweigen von dem Brunnen, den Heather ihnen zu graben behilflich war. Offenbar ist es einfach nur die Wiederbelebung eines latent vorhandenen menschlichen Potentials, etwas, an dem nichts Unheimliches ist. Jedenfalls sieht es so aus, als müßten wir damit leben.«
»Als ich noch Student war«, sagte Leicester, »sind alle Fakten, die definitiv über ASW bekannt waren, in einen Computer eingegeben worden … die Antwort lautete, die Wahrscheinlichkeit, daß es so etwas gäbe, sei tausend zu eins … die ganz wenigen Fälle, die nicht vollkommen und schlüssig zu widerlegen seien, würden lediglich auf einem Forscherirrtum beruhen, nicht auf menschlicher ASW.«
Camilla lächelte und sagte: »Das läuft nur darauf hinaus, dir zu beweisen, daß ein Computer kein Gott ist.«
Captain Leicester beobachtete, wie sich die junge Frau nach hinten lehnte, sich streckte und ihre verkrampften Muskeln lokkerte. »Diese verdammten Sessel von der Brücke … sie waren nie zum Gebrauch unter den vollen Schwerkraftbedingungen vorgesehen. Ich hoffe, daß bequeme Möbel auf eine gute Priorität gesetzt werden; mein Junior hier billigt es in diesen Ta gen nicht, daß ich auf harten Dingern herumsitze.«
    Gott, wie ich dieses Mädchen hebe … wer hätte das geglaubt - in meinem Alter! Um sich eindringlicher an den Altersunterschied zu erinnern, sagte Leicester scharf: »Hast du vor, MacAran zu heiraten, Camilla?«
    »Ich glaube nicht«, erwiderte sie mit einem Hauch von Lächeln. »Wir haben noch nicht darüber nachgedacht. Ich hebe ihn … wir sind uns während der Zeit des ersten Windes so nahe gekommen, wir haben so vieles miteinander geteilt, wir werden immer Teil voneinander sein. Ich lebe mit ihm zusammen, wenn er hier ist selten genug -, falls du das wissen wolltest. Größtenteils, weil er mich so sehr will, und wenn man jemandem so nahe gewesen ist, wenn man …« Sie suchte nach Worten. »Wenn man fühlen kann, wie sehr er einen begehrt, dann kann man ihn nicht verlassen … hungrig und unglücklich. Doch ob wir gemeinsam ein Heim aufbauen können oder nicht, ob wir für den Rest unseres Lebens zusammenleben wollen - das weiß ich ehrlich nicht; ich glaube nicht. Wir sind zu verschieden.« Sie schenkte ihm ein freimütiges Lächeln, das dem Mann das Herz in der Brust umdrehte. »Ich wäre glücklicher mit dir… mit dir und auf einer Langzeitbasis. Wir sind uns so viel ähnlicher. Rafe ist so sanft, so lieb, aber du verstehst mich besser.«
    »Du trägst sein Kind, und du kannst mir das sagen, Camilla?« »Schockiert es dich?« fragte sie bekümmert. »Es tut mir leid, ich wollte dich nicht dermaßen durcheinanderbringen. Ja, es ist Rafes Baby, und ich bin froh darüber, auf eine unverständliche Art und Weise. Er will es, und wenigstens ein Elternteil sollte ein Baby wollen, das bereits unterwegs ist; für mich - ich kann nichts dafür, ich habe zuviel Gehirnwäschen bekommen -, für mich ist es noch immer ein biologischer Unfall. Wenn es deines wäre, zum Beispiel - und das hätte es sein können, derselbe Unfall, so wie Fiona jetzt dein Kind zur Welt bringt und du sie kaum vom Sehen kennst -, dann hättest du es gehaßt, du hättest verlangt, ich solle dagegen ankämpfen, ich solle es nicht bekommen.«
»Da bin ich mir nicht so sicher.

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