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Landung ohne Wiederkehr

Landung ohne Wiederkehr

Titel: Landung ohne Wiederkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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unerwartete Witterungswechsel gäbe, würden sie uns anrufen.«
    »Also schön. Dann werden wir gehen.«
     
    Die Sakkaros waren junge, angenehme Leute, dunkel und stattlich. Stattlich in einem solchen Maße, daß George, als sie den langen Weg von ihrem Haus zum wartenden Auto der Wrights herunterkamen, sich zu seiner Frau neigte und ihr zuraunte: »Er ist also der Grund.«
    »Ich wünschte, es wäre so«, erwiderte Lillian. »Ist das eine Handtasche, die er bei sich trägt?«
    »Ein Transistorradio. Um die Wetterberichte zu hören, möchte ich wetten.«
    Der Sakkaro-Junge kam ihnen nachgerannt und schwenkte etwas, was sich als ein Barometer erwies, und alle drei nahmen im Fond Platz. Konversation wurde eingeschaltet und dauerte in höflichem Hin und Her über unpersönliche Themen bis zum Ziel.
    Der Sakkaro-Junge war so gesittet und vernünftig, daß selbst Tommie Wright, auf der vorderen Sitzbank zwischen seinen Eltern eingekeilt, durch das Beispiel in einen Anschein von Zivilisiertheit gezwungen wurde. Lillian konnte sich nicht an eine ähnliche angenehme und ruhige Autofahrt erinnern.
    Es störte sie nicht im mindesten, daß Mr. Sakkaros kleines Radio eingeschaltet war, konnte man es doch im Fluß der Unterhaltung kaum hören. Und kein einziges Mal sah sie wirklich, daß er es ans Ohr hielt.
    Es war ein schöner Tag im Vergnügungspark; warm und trocken, ohne zu heiß zu sein, und mit einer fröhlich strahlenden Sonne am tiefblauen Himmel. Selbst Mr. Sakkaro, der jede Himmelsrichtung aufmerksam beobachtete und immer wieder das Barometer befragte, schien keinen Makel finden zu können.
    Lillian geleitete die beiden Jungen zu dem Teil mit den Fahrgeschäften und kaufte genug Eintrittskarten, daß die beiden sich mit jeder Variante zentrifugalen Sinnenkitzels einmal vertraut machen konnten.
    »Bitte«, sagte sie zu der protestierenden Mrs. Sakkaro, »lassen Sie dies meine Einladung sein. Das nächste Mal dürfen Sie sich dann revanchieren.«
    Als sie zurückkam, war George allein. »Wo ...«, begann sie.
    »Bloß drüben beim Süßigkeitenstand. Ich sagte ihnen, ich würde hier auf dich warten, und wir würden dann zu ihnen kommen.« Er wirkte mißvergnügt.
    »Ist was nicht in Ordnung?«
    »Nein, eigentlich nicht. Ich denke bloß, daß er so reich sein muß, daß er völlig unabhängig ist.«
    »Was?«
    »Ich weiß nicht, womit er sich den Lebensunterhalt verdient. Als ich ein bißchen auf den Busch klopfte ...«
    »Ach! Wer ist neugierig, hm?«
    »Ich tat es für dich. Also, da sagte er, er beschäftige sich nur mit der Erforschung der menschlichen Natur.«
    »Wie philosophisch. Das würde vielleicht all diese Zeitungen erklären.«
    »Ja, aber mit einem so stattlichen und reichen Mann als Nachbarn sieht es danach aus, als würde auch mir ein unmöglicher Standard gesetzt.«
    »Sei nicht albern.«
    »Und er kommt nicht aus Arizona.«
    »Nicht?«
    »Ich sagte, ich hätte gehört, er sei aus Arizona. Darauf machte er ein so überraschtes Gesicht, daß er offensichtlich nicht von dort ist. Dann lachte er und fragte, ob er einen Arizona-Akzent habe.«
    »Er hat eine Art von Akzent, weißt du«, meinte Lillian nachdenklich. »Im Südwesten gibt es viele Leute spanischer Abstammung, also könnte er doch aus Arizona sein. Und Sakkaro könnte ein spanischer Name sein.«
    »Mir kommt er eher japanisch vor. Aber komm jetzt, sie winken schon. Um Himmels willen, sieh nur, was sie gekauft haben.«
    Jeder der beiden Sakkaros hielt drei Portionen Zuckerwatte in den Händen, riesige Ballen rosigen und weißen Schaumes, der süß auf der Zunge zerging und ein klebriges Gefühl hinterließ.
    Die Sakkaros streckten ihnen das Zeug entgegen, und aus Höflichkeit nahm jeder der Wrights eine Portion an.
    Dann schlenderten sie die breite Mittelpromenade hinunter, erprobten ihre Geschicklichkeit mit Wurfpfeilen, mit einem Spiel, wo Bälle in Löcher gerollt werden mußten, und beim Zielwerfen auf bewegte Blechgesichter mit Zylinderhüten. Sie ließen sich fotografieren und nahmen ihre Stimmen auf und prüften die Stärke des Händedrucks.
    Schließlich sammelten sie die Jungen ein, die einen äußerst zufriedenen Eindruck machten, und die Sakkaros führten ihren Sprößling als erstes zu einem Süßwarenstand. Tommie gab das Ausmaß seiner Freude über den möglichen Erwerb einer Bockwurst zu verstehen, und George warf ihm eine Münze zu. Der Junge rannte los.
    »Offen gestanden«, sagte George, »bleibe ich lieber hier. Wenn ich aus der

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