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Landy, Derek -Skullduggery 4

Landy, Derek -Skullduggery 4

Titel: Landy, Derek -Skullduggery 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schüler hatten stundenlang
in dem Zimmer gearbeitet, bevor Kenspeckel überhaupt hereingebracht worden
war. Skulduggery nickte ihr zu, sie schloss die Augen, und die Symbole, die
überall im Raum verteilt worden waren, wurden schimmernd sichtbar. Kunstvolle
Zeichen und komplizierte Sigillen erschienen an den Wänden, breiteten sich nach
unten hin aus und verbanden sich mit den Mustern auf dem Fußboden, stiegen nach
oben und verteilten sich an der Decke. Kenspeckels Arroganz schwand.
    "Das
bringt ihn um", sagte er rasch. "Hört ihr? Das bringt den alten Mann
um."
    "Mach
dich nicht lächerlich", entgegnete China. "Bei der Massenaustreibung
von 1892 fielen Hunderte von Menschen in Ohnmacht, aber sie starben nicht.
Kenspeckel Grouse wird in ein paar Minuten mit Kopfschmerzen und einer
Gedächtnislücke aufwachen. Du aber, mein Freund, wirst da drin gefangen
sein."
    Skulduggery
zeigte ihm den Seelenfänger. Trotz der Schrecken, die man ihm nachsagte,
erinnerte er Walküre lediglich an eine harmlose Schneekugel. "Du kannst
dir eine Menge Schmerzen ersparen, wenn du diesen Körper freiwillig verlässt",
sagte Skulduggery.
    Kenspeckel
blickte ihn finster an. "Ich geh nicht in dieses Zimmer zurück."
    "Es
dauert nur einen Augenblick", erklärte China.
    Die
Symbole leuchteten und tauchten den Raum in blaues, dann rotes und schließlich
grünes Licht. Kenspeckel stemmte sich gegen seine Fesseln, verfluchte sie
alle, brüllte und weinte und verfluchte sie von Neuem. China ging an den Wänden
entlang und strich mit dem Finger über Teile der Sigillen und bei jeder
Berührung stieß Kenspeckel einen Schrei aus.
    "Er
kommt", sagte China.
    Kenspeckel
bog den Rücken durch und warf den Kopf zurück. Sein Körper wurde steif und sein
Mund öffnete sich zu einem Schrei. Walküre beobachtete, wie der Restant aus
Kenspeckels offenem Mund kletterte. Sie glaubte, Arme zu sehen und weiße
Augen, und als er sich zur Seite drehte, sah sie seine Kiefer. Er schoss zur
Decke hinauf und Skulduggery hielt den Seelenfänger hoch. Das hässliche kleine
Ding wand sich, zuckte und kreischte, als es in die Kugel gesaugt wurde, die
augenblicklich schwarz und matt wurde.
    Und dann
war alles vorbei.
     
    DIE
TOTENBESCHWÖRER
     
    Als Kranz
kam, warteten sie schon auf dem Friedhof über dem Tempel auf ihn. Sie trugen
ihre einfachen schwarzen Roben und unterhielten sich. Er ging zu ihnen hinüber,
seine Stiefel knirschten auf dem Kiesweg und sein maßgeschneiderter Mantel
flatterte leicht im Wind. Er hatte nie etwas von der falschen Bescheidenheit
gehalten, die die Roben zum Ausdruck bringen sollten. Was für eine lächerliche
Vorstellung, dass alle Totenbeschwörer reine Herzen, Gedanken und Absichten
hatten. Er mochte teure Kleidung, also trug er auch teure Kleidung. In seinen
Augen war nichts reiner und ehrlicher als das.
    Die
Unterhaltung hörte auf, als die anderen ihn kommen sahen. An Kranz' rechter
Seite ging Quiver, sehr groß
und fast so dürr wie Skulduggery Pleasant. Quivers Wangen
waren eingefallen und seine Augen leuchteten aus dunklen Höhlen. Er war ein
Mann, der nur sprach, wenn er etwas Wichtiges zu sagen hatte - was, wie Kranz
zugeben musste, in Totenbeschwörerkreisen höchst selten vorkam.
    Der Mann
links von Kranz war das genaue Gegenteil von Quiver. Er sah ziemlich gut aus, war jedoch etwas zu blass und etwas zu
schwächlich, um wirklich Eindruck zu machen. Sein Name war Craven und seine
Speichelleckerei hatte ihn in eine unglaubliche Machtposition gehievt, doch
bislang hatte Kranz noch nicht feststellen können, dass ihm das in irgendeiner
Art und Weise genutzt hätte. Da er die ganze Zeit nichts anderes tat, als dem
Hohepriester zuzustimmen, hatte er keine freie Minute, um selbst Einfluss auf
etwas zu nehmen. Kranz wurde nicht schlau aus ihm und folglich traute er ihm
genauso wenig, wie er ihn mochte. Will heißen überhaupt nicht.
    Der
Hohepriester stellte sich zwischen Quiver und Craven; durch seine Robe unterschied er sich von den anderen. Sie war etwas
ausgefranster, aber sehr viel vornehmer. Es hätte Kranz nicht überrascht, wenn
der Hohepriester Tenebrae jeden Tag eine nagelneue Robe angehabt hätte, die ein
Schwarm übereifriger Kriecher über Nacht sorgfältig ausgefranst hatte, rein aus
Effekthascherei. Bei dem Gedanken musste Kranz fast lächeln.
    Tenebrae
faltete die Hände mit den langen Fingern unter seinen ausladenden Ärmeln und
neigte den Kopf auf dem schlanken Hals zur Seite. Er erinnerte Kranz an einen
dieser

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