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Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben

Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben

Titel: Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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Flugzeug entlang schlichen sie nach vorn, warteten, bis der Schütze nachladen musste, und verließen dann die Deckung. Aurora bewegte die Hand hin und her, eine Windbö erfasste Vex und hob ihn in die Luft. Es war ein merkwürdiges Gefühl und nicht unbedingt angenehm, aber Aurora war ausgesprochen zielsicher, und er trudelte auf das zerbrochene Fenster zu.
    Der Vampir Dusk sah Vex kommen, ließ das Nachladen sein und schwang das Gewehr wie einen Baseballschläger, als Vex in den Tower fiel. Der Gewehrkolben traf ihn in die Seite und nahm ihm den Atem. Er landete auf dem Boden, und Dusk schlug noch einmal zu und noch einmal. Kein besonders effektiver Auftritt seinerseits, das musste Vex zugeben, aber wenigstens war er drin.
    Er rollte sich zur Seite und kam geduckt wieder auf die Beine. Er versuchte nach Kräften, den Schmerz in seiner Seite, den Schmerz in seinem Bein und das Brennen in der Lunge zu ignorieren. Dusk war schnell, selbst für einen Vampir, und er war ein geschickter und erfahrener Kämpfer.
    Dusk holte wieder aus, und Vex lief direkt in ihn hinein. Die Waffe fiel zu Boden, und Vex’ Faust krachte gegen die Wange des Vampirs. Der Hieb saß, Dusk wich zurück, Vex drängte weiter nach vorn und trieb Dusk bis ganz in die Ecke. Als der raffinierte kleine Vampir, der er war, versuchte Dusk natürlich zu entwischen, doch Vex nahm ihn mit dem linken Arm in den Schwitzkasten, während seine Rechte Kopf und Körper seines Gegners bearbeitete. Auf offenem Gelände wäre Dusk mit seiner Schnelligkeit und Beweglichkeit im Vorteil gewesen. Er hätte sich drehen und wenden und um Vex herumtänzeln können. Aber hier in der Ecke saß er in der Falle, und was da stattfand, war ein Straßenkampf. Und wenn Vex sich in irgendwas auskannte, dann im Straßenkampf.
    Er zog Dusks Gesicht zu einem Knie herunter und ließ ebendieses Knie in seinen Brustkorb krachen, als der Vampir versuchte, sich wieder aufzurichten. Dusks Beine knickten ein, seine Verteidigung fiel, und Vex ließ die Hiebe nur so auf ihn herunterprasseln.
    Hinter ihm bewegte sich etwas, und eine Hand legte sich auf seine Schulter. Urplötzlich wurde ihm eiskalt, und er rang nach Luft, trat zurück und hatte das Gefühl, als würde alles Leben aus ihm herausgepresst. Als er sich umdrehte, sah er ein Mädchen mit kurzem blondem Haar und erschrockenem Gesicht. Er stieß sie von sich weg, und sobald sie ihn nicht mehr berührte, konnte er wieder atmen. Doch seine Magie war weg.
    Dusk stand unsicher auf und bleckte die Zähne, und Vex verpasste ihm einen Kinnhaken. Es war nicht das erste Mal, dass ein Egel ihm seine Kräfte geraubt hatte, und sicher auch nicht das letzte Mal. Seine Magie würde zurückkehren, und in der Zwischenzeit hatte er ja immer noch seine Fäuste.
    Fast wäre ihm entgangen, dass die Wand Risse bekam. Im letzten Moment warf er sich nach hinten, und Sanguins Rasiermesser verfehlte ihn um Haaresbreite.
    „Billy-Ray“, grüßte Vex mit einem gequälten Lächeln. „Lange nicht gesehen.“
    Sanguin klopfte sich den Staub von seiner Anzugjacke und betrachtete ihn durch seine Sonnenbrille. Hinter ihm kam Dusk langsam auf die Beine, und das blonde Mädchen, der Egel, trat zu ihnen. Vex sah ihr an, dass sie keine Kämpfernatur war. Das arme Ding hatte panische Angst.
    „Nicht lang genug“, erwiderte Sanguin. „Als wir uns das letzte Mal gesehen haben, hast du mir den Arm gebrochen.“
    „Du hattest kurz zuvor versucht, mich umzubringen.“
    „Ich war mir ziemlich sicher, ich hätte dich umgebracht.“
    Vex zog seinen Kragen nach unten und zeigte ihm die alte Narbe an der rechten Halsseite. „Fast. Du hast schon bessere Arbeit geleistet, wenn du mich fragst. Anscheinend warst du an diesem Tag nicht ganz bei der Sache.“
    Sanguin zuckte mit den Schultern. „Du hast recht, ich war mit meinen Gedanken anderswo. Aber das ist keine Entschuldigung. Man hatte mich angeheuert, um dich umzubringen, und ich hätte dich umbringen sollen. Basta. Dich am Leben zu lassen, war … na ja, es war unprofessionell, und ich entschuldige mich dafür. Wenn man es in diesem Zusammenhang sieht, hattest du alles Recht der Welt, mir den Arm zu brechen.“
    „Vergessen wir es“, meinte Vex. Er sah, wie Dusk ihn beobachtete.
    „Wir können ihn jetzt umbringen“, sagte der Vampir. „Sabine hat seine Magie aus ihm herausgesaugt.“
    Sanguin schüttelte den Kopf. „Geht leider nicht. Wir sind mit einem Auftrag hergekommen, und diesen Auftrag haben wir

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