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Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben

Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben

Titel: Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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nicht.“
    „Ich tu dir nichts“, versicherte Vex.
    „Du siehst aber so aus, als würdest du mir etwas tun. Ihr seht alle so aus. Ich dachte, wir wären Freunde. Ich dachte, wir wären ein Team, wie die Musketiere oder die Avengers.“
    „Wir sind ein Team, Wilhelm. Und jetzt wollen wir einfach einen Team-Kreis bilden.“
    Wilhelm riss die Augen auf und brüllte: „Sie wissen es! Sie wissen, dass ich ein Doppelagent bin! Hilfe! Erbitte Rückholung! Hilfe! Bitte –“
    Sanguins Hand schoss aus dem Boden, ergriff seinen Knöchel und riss ihn in die Erde, bevor irgendjemand bei ihm war. Auf dem Weg nach unten brüllte Wilhelm die ganze Zeit.
    „Sie sind weg“, berichtete Saracen. „Sie bewegen sich schnell in westlicher Richtung. Und Wilhelm brüllt immer noch.“
    „Lass sie gehen“, meinte Vex. Seine Beine trugen ihn nicht mehr. Saracen fing ihn auf und legte ihn auf den Boden. „Wenn wir Glück haben, ist Wilhelm für sie eine genauso große Belastung, wie er es für uns war. Aber wir haben womöglich ein anderes Problem. Gracious, bringst du mir bitte mal den Bogen?“
    Gracious verschwand im Flugzeug und kehrte kurz darauf mit dem länglichen Kasten wieder zurück. Er öffnete ihn und gab Vex die Waffe. Vex nahm einen Pfeil, legte ihn ein und spannte die Sehne.
    „Sei vorsichtig mit dem Ding“, warnte Schreck Jones.
    Vex suchte den Himmel ab, bis er hoch oben einen Vogel entdeckte. Er zielte, zog den Pfeil noch weiter zurück und ließ ihn dann los. Der Pfeil flog ein Stück hinauf, neigte sich dann nach unten und landete irgendwo hinter dem Maschendrahtzaun.
    „Ich dachte, der Pfeil verfehlt sein Ziel nie“, meinte Aurora.
    „Beim echten Bogen stimmt das auch“, erwiderte Vex. „Nur – das ist nicht der echte.“ Er warf ihn beiseite. „Johanns Dolch, den echten … Ich bin mir ziemlich sicher, dass Tanith den auch hat. Sie liegt eindeutig vorn, und jetzt hat sie auch noch den Speer. Es steht drei zu null für sie.“
    Die anderen starrten ihn an, doch keiner ließ die Schultern hängen.
    „Okay“, meinte Donegan, „dann wissen wir also, dass sie jetzt hinter dem Schwert her sind. Das bedeutet, wir wissen, wo wir sie finden. Und wenn wir davon ausgehen, dass Gracious und ich das Flugzeug wieder flottbekommen, hinken wir dieses Mal nicht gar zu weit hinterher. Dieses Mal wird es ein Brust-an-Brust-Rennen.“
    „Wir könnten aber auch einfach das englische Sanktuarium anrufen und ihnen sagen, dass sie die nötigen Vorbereitungen treffen sollen“, schlug Schreck Jones vor.
    „Würden sie denn auf uns hören?“, fragte Saracen. „Aurora, du bist Amerikanerin. Vielleicht hören sie auf dich.“
    „Und dann tun sie was?“, fragte sie. „Die Sicherheitsvorkehrungen verdoppeln? Würde das denn ausreichen? Sie haben gerade andere Sorgen.“
    „Ich bin nicht dafür, dass wir ihnen Bescheid geben“, meldete sich Vex. „Tanith Low mag zwar Londonerin sein, hat in den letzten Jahren aber fast ausschließlich für das irische Sanktuarium gearbeitet. Alles, was sie gegen das englische unternimmt, wird man einfach Ravel und Skulduggery in die Schuhe schieben, und schon haben sie ihren Grund, den Krieg zu beginnen.“
    „Was schlägst du also vor?“
    Vex zuckte mit den Schultern. „Wir brechen ins Sanktuarium ein, stehlen das Schwert, bevor Tanith es tut, und verschwinden wieder, bevor sie überhaupt gemerkt haben, dass wir da waren.“
    Saracen lachte. „Das ist eine selten dämliche Idee.“
    „Ich weiß.“
    „Wenn sie uns entdecken, gibt es garantiert Krieg.“
    „Das steht zu befürchten.“
    „Und hast du auch nur die leiseste Ahnung, wie wir hineinkommen sollen?“
    „Noch nicht.“
    „Wir könnten uns verkleiden“, schlug Schreck Jones vor.
    Aurora nickte begeistert. „Falsche Barte tragen zum Beispiel. Ich wollte schon immer mal einen falschen Bart tragen.“
    Vex runzelte die Stirn. „Aber du bist eine Frau.“
    „Genau. Sie würden nie vermuten, dass ich es bin.“
    Vex erhob sich mit Saracens Hilfe. „Dann ist es beschlossene Sache. Wir sehen zu, wie wir dieses lädierte Flugzeug mit diesen ärgerlichen Einschusslöchern wieder auf Vordermann bringen, dann brechen wir in das englische Sanktuarium ein, stehlen das Schwert, geben Billy-Ray Sanguin eins auf die Rübe, und niemand beginnt einen Krieg.“

ZWANZIG
     
     
    Wilhelm Schreier war nicht unbedingt ein Impulsgeber, dessen war sich Tanith bewusst, und dass er nun endlich als siebtes Mitglied zu ihrer kleinen Truppe

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