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Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben

Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben

Titel: Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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sie ist auch wichtig für die Dynamik in der Gruppe. Zu viele Kerle in der Mannschaft zu haben, wäre nicht gut. Hab ich recht? Wir würden uns nur streiten und bekämpfen und was weiß ich noch alles. Es ist wichtig, dass auch Frauen dabei sind wie du und Sabine. Und bis zu einem gewissen Grad auch Annis. Obwohl ich nicht glaube, dass irgendjemand Annis mitzählt.“
    Tanith schaute auf. „Ist es das, was du mir die ganze Zeit sagen willst? Dass du auf Annis stehst?“
    Jack blickte sie ehrlich entsetzt an. „Was? Wie zum Teufel kommst du denn darauf?“
    Tanith machte sich wieder an die Arbeit. „Ist schon gut, ich verrate ihr nichts.“
    „Ich stehe nicht auf Annis!“, rief Jack.
    Tanith seufzte. „Würdest du dann bitte zur Sache kommen und mir endlich verraten, was du mir sagen willst?“
    Er starrte sie an und machte ein finsteres Gesicht. „Nichts. Ich sage gar nichts mehr.“
    „Kann ich mich dann bitte wieder an die Arbeit machen?
    Es ist jetzt weder die Zeit noch der Ort für sinnloses Geschwätz.“
    „Gut.“ Er drehte sich um, verschränkte die Arme und blickte über die Stadt. Schmollte.
    Tanith verdrehte die Augen. Sie hatte mit allem Möglichen gerechnet, aber nicht mit so etwas. Springer-Jack – ein liebeskrankes Hündchen?
    Endlich hatte sie die Schachtabdeckung abgeschraubt. Sie holte die Glaskugel aus ihrer Tasche, ließ sie hineinrollen und hörte sie beim Hinunterfallen an der Wand entlangratschen. Dann das leise Klirren, als sie zerbarst. Während sie die Abdeckung wieder aufschraubte, schaute sie zu Jack hinüber. Sie wollte mit dieser Sache wirklich nichts zu tun haben. Ihr graute bei der Vorstellung, für diese psychopathischen Spinner den Liebesgott spielen zu müssen.
    „Fertig.“ Sie erhob sich. Er grunzte und sie seufzte. „Hör zu, Jack … Wenn du für irgendjemanden etwas empfindest, ist es meiner Erfahrung nach das Beste, einfach … du weißt schon, nichts zu sagen.“
    Er blickte sich um. „Ach ja?“
    „Ja. Lass nichts davon raus. Widerstehe dem Drang nach irgendwelchen großartigen romantischen Gesten. Eigentlich nach allen Gesten, egal welcher Art. Ignoriere sie. Das ist der alles entscheidende Punkt.“
    „Hat Sanguin dich so erobert?“
    „Nein“, gab sie zu. „Er hat gewartet, bis eine dunkle Seele sich meinen Körper geschnappt hat und ich besessen war. Aber du … du ignorierst sie. Warte einfach ab, wie sie darauf reagiert.“
    „Okay. Vielleicht wird ihr dann klar, was ihr fehlt.“
    Tanith tätschelte seine Schulter. „Im Grunde ist es mir schnurzegal. Aber versuch’s. Und jetzt machst du dich besser auf den Rückweg.“
    „Du kommst nicht mit?“
    „Ich bin noch verabredet. Wir sehen uns später.“
    Jack nickte, humpelte zum Rand des Daches und warf sich in die Dunkelheit.
    Tanith wandte sich nach Osten. Keine zehn Minuten später kletterte sie durch ein Fenster. Thames Chabon setzte sich gerade zum Abendessen an den Tisch.
    Er starrte sie an. Ein gut gekleideter Herr mit einem ordentlichen Haarschnitt und einem Gesicht, das man sofort wieder vergaß, nachdem er in einer Menschenmenge an einem vorbeigegangen war. In dem Zimmer befand sich noch ein anderer Mann – ein korpulenter Schlägertyp. Chabons Bodyguard. Seine Hand begann zu glühen, und Tanith versetzte ihm einen Boxhieb. Er taumelte gegen die Wand und sackte in sich zusammen.
    „Hallo, Thames“, grüßte Tanith. Sie zog sich einen Stuhl heran und setzte sich zu ihm an den Tisch.
    Chabon hatte sich rasch wieder in der Gewalt. „Tanith Low. Als wir uns das letzte Mal begegnet sind, hast du mir die Finger gebrochen.“
    Tanith lächelte ihn an. „Nein. Nein, da irrst du dich. Das war nicht ich, sondern Walküre. Ich habe dich lediglich festgehalten.“
    „Du hast natürlich recht“, bestätigte Thames und machte sich über sein Steak her. „Verzeih mir, aber ich hatte solche Schmerzen, dass mir die Details durcheinandergerieten. Was kann ich für dich tun, Tanith Low? Vieles hat sich verändert, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben, nicht wahr?“
    Tanith zuckte mit den Schultern. „Das ist der Lauf der Dinge. Ich hoffe allerdings, dass sich nicht alles verändert hat. Du handelst immer noch mit Waren, oder? Du beschaffst Dinge, die die Leute haben wollen – oft sind das sehr seltene Dinge oder … nicht unbedingt ganz legale Dinge.“
    Chabon kaute und schluckte. „Ich bin seit Langem dafür bekannt, das eine oder andere Gesetz zu brechen, ja. Geht es darum? Ich soll etwas

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