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Langenscheidt Hund-Deutsch, Deutsch-Hund

Langenscheidt Hund-Deutsch, Deutsch-Hund

Titel: Langenscheidt Hund-Deutsch, Deutsch-Hund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Ruetter
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Menschen, versprochen, er hat gegen beide Hunderassen nicht das Geringste. Immerhin besitzen seine langjährigen Mitarbeiter genau diese beiden Rassen. Ihm macht es einfach nur Spaß zu übertreiben …“
    In dem Moment, in welchem der Hovawart den Labrador erblickt, macht er sich sofort steif, duckt sich ab und beginnt ein paar Schritte zu schleichen, um dann – den Labrador fixierend – stehen zu bleiben. Dies ist eine klare Aufforderung an den Labrador zu verschwinden. Aber woher kennen wir sonst noch ein solches Verhalten bei Hunden? Richtig, von der Jagd. Jetzt sieht der Labrador den Schleichgang und denkt kurz nach: „Hm, das kommt mir bekannt vor. Aber woher? … Na KLAR!!! Vom Jagdspiel! Der will mit mir spielen!“ Der „Labi“ geht also auch einige schleichende Schritte, duckt den Vorderkörper leicht ab und bleibt stehen. Dies in froher Erwartung, dass der Hovawart gleich das „Jagdspiel“ eröffnen wird.
    Der hingegen bewertet die Tatsache, dass der Labrador nun auch so dasteht als nicht zu unterschätzendes Problem: „Aha, der scheint nicht freiwillig zu gehen.“ Also verleiht er seiner Drohung etwas mehr Nachdruck und geht steifbeinig mit hocherhobener Rute einige Schritte in Richtung Labrador, um dann wieder in den drohenden Schleichgang überzugehen. Der „Labi“ wird schon ganz ungeduldig und freut sich: „Hui, gleich geht’s los, da mach ich mit!“ Er rennt ein paar Schritte auf den Hovawart zu und nimmt auch wieder den Schleichgang ein.

    Aus diesem Verhalten schließt der Hovawart jedoch, dass der Labrador ernsthaft Ansprüche auf dieses Revier erhebt – er stellt sich auf einen Konflikt ein. Da Hunde aber in erster Linie ernsthafte Streitereien vermeiden wollen, bleibt er zunächst stocksteif stehen. Er „hofft“, sein Fixieren führt dazu, dass der andere wieder geht. Beide Hunde verharren nun in dieser Position etwa zehn Sekunden. Dreimal dürfen Sie raten, wer zu guter Letzt lossaust. Richtig! Der Labrador, er kann es einfach nicht mehr erwarten ...
    Und so nimmt alles seinen Lauf: Mit Bocksprüngen rast der „Labi“ auf den „Hovi“ zu. Dieser ist aufs Schlimmste gefasst und bleibt so lange steif, bis der Labrador ungefähr fünf Schritte vor ihm angekommen ist. Dann plötzlich schießt der Hovawart los und bügelt den anderen mit der Brust voraus nieder. „Oh weh“, geht's durch den Labradorkopf, „der wollte gar nicht spielen!“ Der „Labi“ – nicht dumm – wirft sich sofort auf den Rücken, klemmt die Rute ein, pfötelt und wendet den Blick ab. Aus seiner Sicht tut er nun wirklich alles erdenklich Mögliche, um den Hovawart milde zu stimmen.
    Jetzt kommt aber das eigentlich Gemeine: Bei territorialen Streitigkeiten geht es in aller Regel nicht darum, wer sich unterwirft, oder um Rangordnungsverhältnisse. Es geht stumpf gesagt nur darum, wer geht und wer bleibt.
    Stellen Sie sich vor, Sie haben eines Abends drei fremde Personen in Ihrem Garten sitzen, die ganz friedlich grillen und zusammen Bier trinken. Selbst wenn sie noch so freundlich sind und Sie nach anfänglicher Irritation ein Bier mittrinken, so werden Sie doch dafür sorgen, dass diese Menschen Ihr Revier wieder verlassen. Auch wenn sie Ihnen versprechen, immer den Rasen zu mähen und sich wie das Hauspersonal zu benehmen.
    Der Hovawart kann das Verhalten des „Labis“ nicht einordnen und setzt weiterhin alles daran, ihn zu vertreiben. Als der Labrador dies bemerkt, flüchtet er sehr schnell.
    Die Hundehalter interpretieren diesen Konflikt übrigens auf ihre eigene Weise:
    Labihalter
„Ihr Hund ist doch total gestört! Meiner hat sich längst unterworfen, und Ihrer greift noch weiter an.“
    Hovihalter
„Ihr Hund ist doch total gestört! Meiner hat doch so intensiv gedroht, und Ihrer ist trotzdem angerannt gekommen.“
    Natürlich haben beide unrecht: keiner der beiden Hunde ist in irgendeiner Weise gestört. Sie haben nur unterschiedliche Verhaltensweisen, die ihre Ursache in der Rassenentwicklung haben.
    „Aber warum lassen denn die Menschen das am nächsten Morgen wieder zu? Und sind dann jedes Mal wieder überrascht?“
    HF sagt
HF meint
Er mag Katzen!
(freundlich lächelnd)
Er ist wirklich nett und spielt mit Katzen.
Er mag Katzen!
(grinsend)
... und zwar zum Fressen gern!
Er liebt Hündinnen!
Er ist unverträglich mit Rüden!
So einen intelligenten Hund hatten wir noch nie!
Wir sind selber überrascht, wie schnell er lernt und was er uns täglich beibringt.
Aus dem Nichts hat der andere

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