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Langenscheidt Nachbar-Deutsch u Deutsch-Nachbar

Langenscheidt Nachbar-Deutsch u Deutsch-Nachbar

Titel: Langenscheidt Nachbar-Deutsch u Deutsch-Nachbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz Obst , Rolf Deilbach
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er für blühende Landschaften im eigenen Garten sorgen, aber auch für lang anhaltenden Stunk mit den Nachbarn. Als Geschädigtem bleibt einem da häufig nur ein ordentliches Gebläse: ein starker und präzise ausgerichteter Ventilator in Bodennähe (besonders effektiv in den warmen Sommermonaten). Eine solche Abwehrmaßnahme soll schon so manchen Komposterfan kurzfristig zum Umquartieren oder Abbau seines Behältnisses bewogen beziehungsweise zurück zur klassischen Blumenerde aus dem Gartencenter geführt haben.
    Franz Obst als Rechtsanwalt meint dazu:
    Die Kompostierung von Abfällen hat in letzter Zeit an Beliebtheit deutlich zugenommen. Nach Auffassung des Landgerichts (LG) München I („Neue Juristische Wochenschrift Rechtsprechungs-Report“ [NJW-RR] 1988, S. 205) stellen Komposthaufen unmittelbar an der Nachbargrenze eine unzumutbare Belästigung wegen der zu erwartenden Immissionen durch Gerüche und Insekten dar. Der betroffene Nachbar hat einen Anspruch auf Verlegung der Anlage gemäß §§ 906 I, 907 I BGB. Die Besonderheit des Falles lag hier unter anderem darin, dass sich der Komposthaufen ursprünglich an anderer Stelle befand.
    Zahlreiche Bundesländer haben zwischenzeitlich eine eigene Verordnung über die Beseitigung pflanzlicher Abfälle erlassen und darin die Kompostierung von Küchen- und Gartenabfällen für zulässig erklärt. Allerdings sind Grenzabstände einzuhalten – so etwa nach der „Thüringer Verordnung über die Beseitigung von pflanzlichen Abfällen“ vom 2.3.1993. Hiernach beträgt der Mindestabstand zur Grundstücksgrenze fünf Meter …
    Unter den beliebten Kampfmitteln nachbarschaftlicher Geruchsbelästigung finden sich neben anderen praktischen Helferlein vor allem die Naturdünger: zum Beispiel frische Pferdeäpfel oder Guano. Wunderbares Pflanzendoping im eigenen Garten mit garantiertem „Aufregungswachstum“ beim Nachbarn.
    Hinweis: Den Grillabend nebenan veredelt wiederum eine Schubkarre dampfend frischer, grenznah verarbeiteter Pferdeäpfel. Die schaffen es auch, den Spiritusduft und die nach Holzkohle riechenden Rauchschwaden zu neutralisieren ...
    Effizienter ist da nur noch getrockneter Vogelkot – beispielsweise der von Pinguinen, besser bekannt als Guano. Aus dem nicht nur aparte Duftwolken entweichen, sondern sich auch mit etwas chemischem Grundwissen immer noch sehr ordentlicher Sprengstoff herstellen lässt. Kein Thema, das man in Hinblick auf die Nachbarschaftsverhältnisse ernsthaft vertiefen sollte, so spannend es ist.
    Den wahren Thrill bietet nur ein großer Holzkohlengrill!
    Über Holzkohlengrills als Nachbarschaftsaufreger wurde fast alles schon gesagt, geschrieben und geurteilt. Sie sind und bleiben die billigste Nachbarschaftswaffe des kleinen Mannes. Punkt. Eines ist jedoch klar: kleiner Mann, kleiner Holzkohlengrill, großer Mann …
    Wie wäre es also, mal über ein richtiges, echtes Trumm von Grill nachzudenken? Zünftige Holzkohlengrills, die man bei Google Earth oder die die Stammbesatzung der ISS aus dem Weltall sehen kann?! Gerade in den wirtschaftlich aufstrebenden ehemaligen Ostblockstaaten ist manchmal ein schönes Schnäppchen zu machen, das im heimischen Garten auch optisch was hermacht – eine alte Dampflok zum Beispiel. Für handwerklich begabte Nachbarn oder solche mit dem nötigen Kleingeld die ultimative Grill-Location. (Geschickte Schlosser und Schmiede zaubern mit Schneidbrenner und Trennschleifer daraus in ein paar Wochen für wenige 10.000 Euro einen perfekten Gartengrill.)
 
Tipp: Die Alternative ist profaner: Garage leer räumen, Dach runter und ein ordentliches V2A-Rostgestell oben drauf. Und schon gibt es Spareribs XXL und Würste am Laufmeter. Think big! Die Lokalpresse bekommt meist sehr schnell Wind von so was und die Nachbarn kommen ebenfalls nicht zu kurz.
    Wer beim konventionellen Kleingrill – warum auch immer – bleibt, muss mit schlichteren Maßnahmen auskommen: Anfeuern mit halbnassem Stroh beziehungsweise Holzwolle oder voll gepinkeltem Kaninchenheu. Darauf dann ordentlich Superbenzin und die Wolke reicht zumindest zur Einstellung des Flugverkehrs auf dem nahegelegenen Flughafen und für Rauchvergiftungen im nachbarschaftlichen Umkreis von fünf Kilometern. Besser als nix, selbst wenn keine Astronauten durchrufen und einen netten Grillabend wünschen!
    Franz Obst als Rechtsanwalt meint dazu:
    „Grillende Mieter sind gehalten auf andere Mieter Rücksicht zu nehmen. Im Gegenzug sind Mitmieter gehalten, durch

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