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Langoliers

Titel: Langoliers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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seinetwegen wenigstens kein Kopfzerbrechen mehr machen, richtig? Herrgott, ist dieses Geräusch gruselig!. Hört sich an wie ein Schwarm Termiten auf Koks in einem Schlitten aus Balsaholz.« Rudy schien zum ersten Mal seinen Magen vergessen zu haben.
    Dinah sah Laurel an. »Ich glaube, wir sollten lieber nach Mr. Toomy sehen«, sagte sie. »Ich mache mir Sorgen um ihn. Ich wette, er hat Angst.«
    »Wenn er bewusstlos ist, Dinah, können wir nichts …« »Ich glaube nicht, dass er bewusstlos ist«, sagte Dinah leise. »Ich glaube nicht einmal, dass er schläft.«
    Laurel betrachtete das Kind einen Moment nachdenklich und nahm dann seine Hand. »Gut«, sagte sie. »Sehen wir nach ihm.«
     
11
     
    Der Knoten, den Nick Hopewell an Craigs rechtem Handgelenk gebunden hatte, war schließlich so lose, dass er die Hand herausziehen konnte. Er schob die Schleife hinunter, die seine linke Hand hielt. Er stand rasch auf. Schmerzen schossen ihm wie Bolzen durch den Kopf, einen Augenblick taumelte er. Schwärme schwarzer Pünktchen jagten einander durch sein Gesichtsfeld. Er stellte fest, dass das Terminal vom Halbdunkel verschluckt wurde. Die verfrühte Nacht brach an. Er konnte das Mampf-Kau-Mampf-Geräusch der Langoliers jetzt deutlicher hören, vielleicht hatten sich seine Ohren daran gewöhnt, vielleicht waren sie auch näher.
    Auf der anderen Seite des Terminals sah er zwei Silhouetten, eine kleine und eine große, die sich von den anderen lösten und auf das Restaurant zugingen. Die Frau mit der Flittchenstimme und das kleine blinde Mädchen mit dem hässlichen, schmollenden Gesicht. Er durfte nicht zulassen, dass sie Alarm schlugen. Das wäre fatal.
    Craig wich von dem blutigen Fleck am Boden zurück, wo er gelegen hatte, ohne einen Blick von den näher kommenden Gestalten zu nehmen. Er kam nicht darüber hinweg, wie schnell es dunkel wurde.
    Auf der Theke links von der Registrierkasse befand sich ein Regal mit Essbesteck, aber es war nur Plastikmist und nützte ihm nichts. Craig duckte sich um die Registrierkasse und sah etwas Besseres: ein Schlachtermesser, das auf der Theke neben dem Grill lag. Er nahm es und kauerte hinter der Kasse nieder, um auf die beiden zu warten. Das kleine Mädchen beobachtete er mit besonders ängstlichem Interesse. Das kleine Mädchen wusste eine Menge … möglicherweise zuviel. Die Frage war, wie kam sie zu ihrem Wissen?
    Das war in der Tat eine sehr interessante Frage.
    Oder nicht?
     
12
     
    Nick sah von Albert zu Bob. »Nun denn«, sagte er. »Die Streichhölzer funktionieren, aber das Bier nicht.« Er drehte sich um und stellte das Glas auf die Theke. »Was bedeutet da …«
    Plötzlich explodierte aus dem Nichts eine kleine Pilzwolke voller Bläschen vom Boden des Glases. Sie stiegen rasch empor, breiteten sich aus und platzten an der Oberfläche zu einer dünnen Schaumkrone. Nick riss die Augen auf.
    »Offenbar«, bemerkte Bob trocken, »dauert es eine oder zwei Sekunden, bis alles Schritt hält.« Er nahm das Glas, trank es leer und schmatzte mit den Lippen. »Exzellent«, sagte er. Sie sahen alle das komplexe Spitzenmuster weißen Schaums an der Innenseite des Glases an. »Ich kann ohne jeden Zweifel sagen, dass es das beste Glas Bier war, das ich in meinem Leben getrunken habe.«
    Albert schenkte mehr Bier in das Glas ein. Dieses Mal kam es schäumend aus der Flasche; die Krone lief über den Rand und außen hinab. Brian nahm das Glas.
    »Sind Sie sicher, dass Sie das trinken wollen, mein Freund?« fragte Nick grinsend. »Sagt man in Ihrer Branche nicht normalerweise: vierundzwanzig Stunden zwischen Cocktail und Cock pit ?«
    »Im Fall einer Zeitreise ist diese Regel aufgehoben«, sagte Brian. »Das können Sie nachschlagen.« Er neigte das Glas, trank und lachte laut. »Sie haben recht«, sagte er zu Bob. »Es ist das allerbeste Bier aller Zeiten. Versuch das Pepsi, Albert.«
    Albert machte die Dose auf, und sie hörten alle das altbekannte Zischeln der Kohlensäure, Hauptdarsteller von hundert Werbespots für alkoholfreie Getränke. Er trank einen großen Schluck. Als er die Dose senkte, grinste er … aber er hatte Tranen in den Augen.
    »Meine Herren, das Pepsi-Cola schmeckt heute ebenfalls ganz ausgezeichnet«, sagte er mit plumper Kellnerstimme, und sie fingen alle an zu lachen.
     
13
     
    Don Gaffney holte Laurel und Dinah ein, als sie gerade das Restaurant betraten. »Ich dachte mir, ich komme lieber …«, begann er, verstummte dann aber. »Ach du Scheiße. Wo ist

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