Langweiler leben länger - über die wahren Ursachen eines langen Lebens
sind, sofern es Ihnen möglich ist, immer pünktlich.
Es fällt Ihnen leicht, sich für Ihre Arbeit zu motivieren.
Es fällt Ihnen leicht, Ihre Arbeit zu Ende zu bringen.
Es fällt Ihnen leicht, sich zu konzentrieren.
Ihre Arbeit ist Ihnen wichtig. Aber Sie opfern ihr nicht Ihr Privatleben.
Sie fühlen sich weder über- noch unterfordert.
In Ihren privaten und beruflichen Pflichten verfahren Sie stets nach dem Prinzip: Eines nach dem Anderen.
Sie achten stets auf Hygiene und ein gepflegtes Äußeres und als Mann auch auf Ihre tägliche Rasur.
Sie achten auf Ihre Gesundheit und gehen regelmäßig zu den ärztlichen Kontrolluntersuchungen, die Ihnen wichtig sind.
Wenn Sie einmal krank sind, wirft Sie das nicht um.
Sie bewegen sich gern und viel. Was aber nicht heißen muss, dass Sie gern Sport machen.
Sie achten auf eine gesunde Ernährung, aber zählen keine Kalorien.
Sie leiden nur selten unter Heißhungerattacken.
Es macht Ihnen nichts aus, wenn Sie mal nichts zu tun haben.
Es macht Ihnen nichts aus, wenn es mal nichts zu reden gibt.
Sie leiden nur selten unter Stimmungsschwankungen.
Wenn es Ihnen psychisch mal schlecht geht, greifen Sie trotzdem nicht häufiger zu Alkohol oder anderen Drogen.
Wenn es Ihnen psychisch besonders gut geht, verfallen Sie trotzdem nicht in unreflektierte Euphorie.
Träumereien von der Zukunft haben für Sie allenfalls noch Unterhaltungswert, mehr aber nicht.
Sehnsüchtige Erinnerungen an die Vergangenheit haben für Sie allenfalls noch Unterhaltungswert, mehr aber nicht.
Sie plagen sich nicht mit Schuldgefühlen herum.
Niederlagen und Verluste werden als solche hingenommen, ohne sie nachhaltig als persönliches Versagen oder nicht mehr zu korrigierendes Schicksal zu interpretieren.
Sie haben immer mal wieder Sorgen, doch die bringen Sie nicht um den Schlaf.
Sie erledigen unangenehme Arbeiten, sofern es möglich ist, sofort.
Sie sind immer gut vorbereitet.
Sie haben hohe Ansprüche an Ihre Arbeitsqualität, aber nicht den Ehrgeiz, unbedingt Karriere machen zu müssen.
Sie lieben die Ordnung.
Sie sind kein Spieler, gehen nur überschaubare Risiken ein.
Sie kümmern sich um Ihre Altersversorgung.
Sie haben keine Angst vor Alter und Tod.
Wenn von den 40 aufgelisteten Punkten 30 auf Sie zutreffen, haben Sie realistische Chancen auf eine höhere Lebenserwartung. Bei 35 Punkten kann man schon fast darauf wetten, dass Sie steinalt werden. Was aber nicht bedeuten soll, dass Sie selbst darauf wetten sollten. Erstens, weil Sie, sofern Sie Ihre Wette verlieren und früh sterben, nicht mehr Ihre Wettschulden tilgen können. Zweitens, weil das Zocken nicht zum Persönlichkeitsprofil eines langlebigen Menschen passt. Und drittens, weil selbst Menschen mit einem hundertprozentigen Langlebigkeitsprofil keine hundertprozentigen Chancen auf ein langes Leben haben.
Denn es kann immer etwas dazwischen kommen. Wie etwa Krankheiten, Finanzkrisen, Seuchen, Schicksalsschläge, Unfälle, Kriege und Umweltkatastrophen. Nicht zu vergessen, dass unser Todeszeitpunkt auch wesentlich von unberechenbaren
Genen abhängt. »Kein Mensch bleibt unversehrt von blinden Zufallsschlägen«, so sagte es der französische Dramatiker Molière. Ein bisschen Vabanque bleibt immer, egal, wie diszipliniert wir beim Umsetzen unserer Lebenspläne vorgehen. Der Tod kommt nicht selten unverhofft.
Dass man jederzeit unerwartet aus dem Leben gerissen werden kann, gehört zu den Tatsachen, die den Menschen trotz ihrer Trivialität seit jeher ängstigen. Man kann diese Ängste durch Drogen, Sport und Arbeit betäuben oder sich durch Verheißungen von einem Leben nach dem Tod darüber hinwegtrösten. Man kann aber auch ganz anders mit ihnen umgehen – indem man dem eigenen Leben Inhalt und Bedeutung verleiht, und diese Strategie findet man interessanterweise gerade bei langlebigen Menschen ziemlich oft.
»Den Tod fürchten die am wenigsten, deren Leben den meisten Wert hat«, sagte schon Immanuel Kant, und das klingt zunächst einmal paradox, weil eigentlich der Abschied von etwas umso schwerer fallen sollte, je wertvoller es ist. Doch die Bilanz des menschlichen Lebens wird größtenteils anhand verpasster und erfüllter Chancen gezogen. Unmittelbar vor dem eigenen Ende müssen wir zwar alle einsehen, dass es nun keine Chance mehr gibt, noch etwas an ihm zu ändern. Doch schmerzhaft ist diese Erkenntnis des Nichts-Mehr-Ändern-Könnens nur für den, der zuvor seine Chancen im Leben nicht genutzt hat. Während derjenige, der sie
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