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Lanze und Rose

Lanze und Rose

Titel: Lanze und Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
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Leute und drang ihnen bis ins Herz. Duncan hatte keine Ahnung, wie er sich aus dieser peinlichen Lage herauswinden sollte. Sicherlich, er hatte vorgehabt, sich mit Elspeth auszusprechen, aber nicht hier, nicht jetzt und nicht von Marion, die bisher nichts von ihrer Existenz gewusst hatte. Er musste sich beruhigen, wieder klar denken können, und Elspeth desgleichen. Und Marion… Ihm brach das Herz, als er sie ansah. Sie war vollkommen niedergeschmettert. Er musste zuerst mit ihr reden.
    »Geh nach Hause, Elsie…«
    »Nicht ich muss gehen, sondern dieses Luder!«, rief Elspeth aus und bedachte Marion, die es nun mit der Angst zu tun bekam, mit einem hasserfüllten Blick.
    »Duncan, könntest du mir bitte erklären …«
    »Hast du ihr etwa nichts gesagt?«, ereiferte sich die zutiefst gekränkte Elspeth verächtlich weiter. »Du hast es wohl nicht für
nötig gehalten, ihr von mir zu erzählen, weil du dich im Grunde nur einmal ordentlich mit der Tochter dieses Bastards von Glenlyon wälzen wolltest, oder?«
    Dann wandte sie sich an Marion, reckte das Kinn und setzte eine herablassende Miene auf.
    »Ich bin seine Verlobte, du kleines Luder…«
    »Hinaus!«, brüllte Duncan wütend. »Ich erkläre dir alles später.«
    »Nicht nötig, das hat Allan schon erledigt.«
    »Allan? Oh, dieser Sohn einer…«
    Entschlossenen Schrittes trat er auf Elspeth zu und fasste sie am Arm, um sie zur Tür zu schieben. Er wollte nicht grob mit ihr umspringen, denn er verstand, dass sie zornig war. Aber ihre verletzenden Worte zu Marion hatten ihn aus der Ruhe gebracht.
    »Ich werde es dir nicht noch einmal sagen: Geh nach Hause.«
    Ohne Vorwarnung brach Elspeth in Tränen aus und klammerte sich an seinen Arm.
    »Schick sie zurück, Duncan … Ich werde dir keine Vorwürfe machen … Ich kann vergessen … Ich habe Verständnis für deinen Fehltritt … Das kommt bei Männern eben vor…«
    »Nein!«, fiel er ein und biss die Zähne zusammen. »Du hast es noch nicht begriffen, Elsie. Marion ist kein ›Fehltritt‹, sondern meine Frau.«
    Ein Klagelaut drang über Elspeths verzerrte Lippen. Mit weit aufgerissenen Augen wich die junge Frau zur Tür zurück und stieß gegen den Rahmen. Ungläubig und wie betäubt sah sie ein letztes Mal das Mädchen an, das ihr den Geliebten gestohlen hatte, und dann den Mann, auf den sie geduldig gewartet und der sie verraten hatte; der seinen ganzen Clan verraten hatte, indem er die Tochter ihres Feindes in sein Bett nahm.
    »Besser, du wärest an Rans Stelle gestorben!«
    Die Wucht ihres Hasses lähmte Duncan, dem das Blut aus dem Gesicht wich. Er ballte die Fäuste, um sie nicht zu schlagen. Dann fuhr Elspeth herum und flüchtete in das blendende Tageslicht, das jetzt die Kate, in der es kalt geworden war, erhellte.
    Duncan stand noch eine Weile da und starrte auf die Stelle, an
der die junge Frau gestanden hatte. Dann warf er die Tür zu und lehnte seine feuchte Stirn dagegen. Er zitterte vor Zorn, Hass und Kälte. Dann vernahm er hinter sich ein Rascheln von Stoff.
    »Marion, ich…«, begann er und drehte sich um. »Was hast du denn vor?«
    Mit ruckartigen Bewegungen fuhr sie in ihre Kleider, wischte sich mit dem Ärmel die Augen und schniefte hinein. Sie gab keine Antwort, sondern tastete weiter unter dem Bett herum, um schließlich einen Stiefel hervorzuziehen. Mit zwei Schritten war er bei ihr. Er packte sie und zwang sie, ihn anzusehen.
    »Was machst du da? Wohin willst du?«, fragte er besorgt und wurde blass.
    »Ich reite zurück nach Hause, nach Glenlyon. Ich hätte niemals von dort fortgehen sollen.«
    Heftig stieß sie ihn zurück. Tränen rannen über ihre seidige Haut. Duncan zerriss es fast das Herz.
    »Nein, Marion… Bleib hier…«
    »Wenn du glaubst, ich teile dich mit dieser … dieser … Oh verflucht!«
    Wütend knurrte sie vor sich hin und zog die Nase hoch, während sie versuchte, mit vor Zorn und Demütigung zitternden Fingern ihr Mieder zu schnüren. Ständig entwischte ihr das Band, und sie fluchte weiter.
    »Was für ein Mist! Was für ein verdammter Mist!«, schimpfte sie vor sich hin. »Seine Verlobte! Wie konnte ich nur so dumm sein … Ha, das ist noch schwach ausgedrückt. Ich fasse es einfach nicht, ich hätte es wissen müssen… Nur ein kleines Abenteuer … Das ist nicht wahr, ich träume!«
    Duncan, dem alles aus den Händen glitt und der nichts zu sagen fand, starrte sie bestürzt an, während sie in ihrem Monolog fortfuhr.
    »Man darf eben diesem

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