Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lanze und Rose

Lanze und Rose

Titel: Lanze und Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
Vom Netzwerk:
zwischen unseren beiden Clans geflossen ist. Das können wir niemals ungeschehen machen. Niemand würde das verstehen. Ja, er träumte. Aber er begehrte sie so sehr. Er wollte noch nicht aus diesem Traum erwachen, jedenfalls nicht sofort.
    »Dieses Blut ist auf Buchseiten geflossen, die andere geschrieben und umgeblättert haben. Oh, Marion … Warum müssen wir immer wieder das aufrühren, was geschrieben steht? Wir können nichts mehr daran ändern.«
    Der heiße Atem der jungen Frau, den er auf seinem Gesicht spürte, ging jetzt ungleichmäßig. Honig, Heidekraut … Sie strömt den Duft der Highlands aus. In ihrem Körper fließt dasselbe Blut wie in meinem.
    »Aber die Worte bleiben in der Erinnerung bewahrt, Duncan … Selbst wenn die Seiten bereits umgewendet sind … Das reicht nicht immer aus.«
    »Dann lass sie uns gemeinsam zerreißen!«
    Mit zügelloser Begierde presste er seinen Mund auf ihre Lippen. So viele widerstreitende Gefühle brandeten in ihm auf, dass er kaum noch zusammenhängend denken konnte. Ich küsse Glenlyons Tochter … Die Enkelin des Mannes, dem es beinahe gelungen ist,
das Volk von Glencoe auszurotten. Ich bin ein Verräter … Ich verrate meine Leute! Das darf nicht geschehen!
    Einen Moment lang kam er wieder zur Besinnung und zog sich ein wenig zurück. Marions Brust hob und senkte sich unter seiner, und ihre Körperwärme drang durch den beinahe durchsichtigen Stoff, den sie trug. Ihre verhaltenen Bewegungen ließen seine Erregung gefährlich anwachsen. Wie sehr er sie begehrte! Was ist nur mit mir los? So etwas hatte er noch nie bei einer Frau erlebt, und dabei hatte er schon einige gekannt. Oder war er nur deshalb so durcheinander, weil sie zu seinen Feinden gehörte?
    Einen Moment lang sah er sie an, wie sie schwer atmend und mit geschlossenen Augen dalag. Ihr Hemd, das an einigen Stellen noch nass war, klebte an ihrer Haut und verbarg nicht besonders viel. Oh! Sein Traum ging weiter. Er legte die Hand auf die schmale Taille der jungen Frau, fasste verstohlen nach dem Hemd und zog es, so langsam er konnte, nach oben. Sie öffnete ihre Katzenaugen und sah zu den geschwärzten Deckenbalken auf. Ihre zarte, blasse Haut fühlte sich unter seinen Fingern an wie allerfeinste Seide. Er umfasste eine runde, volle Brust und massierte sie sanft. Marions Atem ging schneller. Sie stieß eine Art klagendes Stöhnen aus und zog die Unterlippe zwischen die Zähne. Duncans Hand verließ ihre warme Brust und zog eine Spur über die bebende Haut ihres Leibes, bis zum Unterrock und dann bis zu ihrer Hüfte. Seine Finger glitten unter den Wollstoff, um ihn hinunterzuschieben.
    Marions Körper spannte sich an, und die junge Frau stieß einen kurzen, heiseren Schrei aus. Duncan hatte gerade noch Zeit, flüchtig das zarte Vlies an diesem verbotenen Ort zu streifen.
    »Nein …«
    Brüsk stieß sie ihn zurück und zappelte heftig, um ihn abzuschütteln. Sprachlos und verblüfft sah er sie an, ließ sich dann auf den Rücken fallen und schlug die Hände vor das Gesicht. Innerlich verfluchte er sich. Schwachkopf! Du bist zu weit gegangen, warst zu schnell. Andererseits hatte sie ihn gewähren lassen, er hatte sie zu nichts gezwungen, und … er hatte sogar den Eindruck gehabt, dass sie ebenso erregt war wie er.

    »Es tut mir leid.«
    »Ich will nicht… Ich kann nicht.«
    »Ich dachte … Also, vor ein paar Minuten hattest du noch nichts dagegen!«
    In dem Blick, mit dem er sie musterte, stand eine Mischung aus herber Enttäuschung und kaum verhohlenem Zorn. Sein ganzer Körper schmerzte vor unbefriedigter Erregung.
    »Duncan …«
    Sie hatte etwas erwidern wollen, überlegte es sich aber im letzten Moment anders. Zorn und Ärger verhärteten ihre rot angelaufenen Züge.
    »Wäre es nur für eine einzige Nacht gewesen, Duncan?«
    Sie rückte auf dem Bett so weit wie möglich von ihm ab. Sprachlos über ihren unerwarteten Sinneswandel stützte er sich auf einen Ellbogen auf. Mit zitternder Hand griff sie nach dem Plaid, das unter Duncans Ellbogen festklemmte, und zerrte heftig daran, wobei sie ihn ins Wanken brachte.
    »So etwas wie eine Trophäe?«
    Sie hüllte sich in das Plaid, womit sie ihren praktisch nackten Körper plötzlich dem Blick des jungen Mannes entzog. Ihr Mund verzog sich zu einem Ausdruck des Ekels.
    »Eine Trophäe? Aber wovon redest du überhaupt?«
    Wie vor den Kopf geschlagen von ihren Worten, hatte er sich aufgesetzt und sah sie verblüfft an.
    »Du nimmst Glenlyons Tochter und

Weitere Kostenlose Bücher