Laras Ebenbild (German Edition)
der Unfall nicht mit der Absicht um dich zu ärgern geschehen ist«, rügte Carlos ihn. »Aber zu deiner Beruhigung, sobald es Küster wieder besser geht, werde ich ihm einen Besuch abstatten und ihm auch plausibel machen, was er Jil mit einer eventuellen Absage antun würde.«
»Okay, Sarah wird uns sicher auf dem Laufenden h alten«, seufzte Arne. »Wäre nicht auszudenken, wenn er sich stur stellen würde. Er würde damit die Karriere seiner Tochter zerstören.«
»Und die Firma somit um viel, viel Geld bringen«, vollendete Carlos anzüglich , Arnes Satz.
Am nächsten Morgen machte Sarah wieder Zwischenstopp im Krankenhaus. Sie würde sich kurz nach Rons Befinden erkundigen und danach weiter zur Firma fahren.
Sie war doch überrascht , als Dr. Alberts sie mit ernster Miene in sein Büro bat. Auf wackligen Beinen, folgte sie ihm.
»Ja, Frau Leiting ich muss sie leider bitten so lange Herr Küster sich in diesem Krankenhaus befindet oder besser gesagt, zumindest was diese Abteilung betrifft, sie nicht mehr zu betreten, da sie ihm offensichtlich nicht gut tun.« Angespannt schaute er in ihr kalkweißes Gesicht.
»Was habe ich getan ?«, fragte sie ihn leise. »Sorry, aber ich kann ihren Worten absolut nicht folgen.«
»Herr Küster behauptet , sie wollten sich an seiner Praxis bereichern.«
»Das kann doch nicht wahr sein«, empörte sich Sarah. »Ich blöde Kuh kümmere mich um eine Vertretung, damit ihm ja keine Patienten verlorengehen und was macht er? Behauptet dreist ich möchte seine Praxis an mich reißen. Das geht echt zu weit. Erst waren es seine Kinder, die ich ihm entfremden würde, dann der Unsinn mit der Praxis, mit Sicherheit hat er mittlerweile schon wieder etwas Neues gegen mich vorzubringen. Ich gehe, ich bitte sie, ganz gleich, was auch geschehen mag, mich nicht damit zu behelligen.«
»Frau Leiting so warten sie doch. Herr Küster ist so wie es ausschaut , nicht nur physisch erkrankt. Offenbar ist auch seine Seele erkrankt. Deshalb müssen wir auch nachsichtig mit ihm sein, müssen zusehen, dass wir ihm aus dem Tief heraushelfen werden.«
»Wer fragt eigentlich nach meinen seelischen Tiefs? Wen kümmert es, wie es in meinem Herzen aussieht? Niemand! Und am allerwenigsten interessiert es Ron Küster, weil er nämlich ein riesengroßer Egoist ist.«
»Was ist bloß zwischen Herrn Küster und ihnen vorgefallen? Wenn ich das nur wüsste, eventuell würde dieses Wissen ja zu Herrn Küsters Genesung beitragen.«
Urplötzlich sprudelten die Worte nur so über Sarahs Lippen. Dr. Alberts hörte ihr mit angehaltenem Atem zu. Das war ja entsetzlich, was sich im Leben dieser beiden Menschen ereignet hatte. So gesehen, waren sie beide durch Lara Küsters Machenschaften zu Opfern, aber auch zu Gefangenen ihrer Gefühle geworden.
Besorgt schaute er Sarah beim Verlassen der Klinik hinterher, die in nur wenigen Minuten, insbesondere was ihre Körperhaltung anbetraf, um Jahre gealtert sein musste. Nur zu gerne würde er beiden helfen, aber leider wusste er nicht wie …
»Kannst du mir bitte erklären , was das eigentlich soll, dieses mittlerweile jeden Morgen, doch dreiste Zuspätkommen?« Offenbar erfreute sich Arne Brandners an diesem Morgen nicht gerade allerbester Laune.
»Kannst du mich nicht zumindest einmal in Ruhe lassen«, fing Sarah zu Arnes Bestürzen urplötzlich hysterisch zu schreien an. »Du kannst dir doch überhaupt nicht vorstellen , wie ich mich fühle. Du hast doch dort, wo normalweise bei jedem Lebewesen sich das Herz befindet, einen Stein in der Brust. Warum nur hat man mich nicht sterben lassen, somit hätte ich zumindest meine Ruhe.«
Durch Sarahs Geschreie wurde quasi die ganze Belegschaft aufgeschreckt. Entsetzt, nicht verstehend blickten sie immer wieder auf Sarah und dann wieder auf Arne, der hilflos vor seiner Angestellten stand.
»Komm Sarah , beruhige dich doch«, behutsam griff Carlos Martinez nach ihrer Hand. »Wir beide werden jetzt in aller Ruhe einen Kaffee trinken und danach wirst du, natürlich nur wenn du möchtest, mir dein Herz ausschütten.« Auf hölzernen Beinen, wortlos, so als wäre sie eine Marionette folgte sie ihm.
»Was gibt es hier eigentlich zu gucken«, empörte sich Arne, da seine Mitarbeiter noch immer wie angewurzelt auf dem gleichen Fleck standen. »Für untätiges Herumstehen werdet ihr von mir gewiss nicht bezahlt .« Mit hocherhobenem Haupt betrat er sein Büro, das was sich Sarah erlaubt hatte, war definitiv zu viel für
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