Larson, Glen A & Thurston, Robert - Galactica 2 - Die Todesmaschine von Cylon
besser aus«, murmelt er.
Der erste Jäger, der uns angesprochen hatte, stellt sich als Ser 5-9 vor, die Frau als Tenna 1. Die anderen haben ähnliche Namen. Ser 5-9 verteilt Wasser und Nahrung. Wir fallen wie Raubtiere über alles her. Ser 5-9 und Tenna setzen sich auf ein etwas erhöhtes Podest und beobachten uns interessiert. Ser 5-9 erkundigt sich, wie wir auf ihren Planeten gelangt seien. Bevor ich Apollo zur Vorsicht ermahnen kann, berichtet er knapp von unserem Auftrag. Offenbar hat er sich einlullen lassen. Ich bin meiner Sache nicht so sicher.
»Ihr seid gekommen, die Pulsar-Laser-Wellenanlage Ravashols zu vernichten?« sagt Ser 5-9.
»Ravashol?« wiederholt Apollo.
»Doktor Ravashol«, wirft Tenna ein. »Ein Mensch.«
Starbuck sieht Tenna gereizt an.
»Ein Mensch, sagen Sie? Ein Mensch hat das Ungetüm da oben für die Cyloner gebaut?«
»Ohne Ravashol würde es uns nicht geben«, erwidert Tenna aufgebracht.
»Er ist der Vater-Schöpfer«, sagt Ser 5-9 verehrungsvoll.
Der Kleine, der alles mitgehört hat, zupft Apollo am Ärmel und fragt: »Ist Ravashol der liebe Gott? Ich möchte ihn sehen.«
»Nein, mein Sohn, er ist nicht der liebe Gott«, sagt Apollo mit schwachem Lächeln. »Nicht, wenn er für die Cyloner arbeitet.« Er sieht Ser 5-9 an. »Warum tut er das?«
»Sie haben ihn am Leben gelassen, damit er experimentiert. Damit er erzeugt.«
»Waffen, die andere Menschen töten«, sagt Starbuck sarkastisch.
»Ich würde vorsichtig sein mit Äußerungen über den Vater-Schöpfer«, gibt Tenna zurück.
»Der Pulsar-Laser kann nicht zerstört werden«, fährt Ser 5-9 fort. »Die Anlage wird von Cylonern bewacht. In der Garnison am Fuß des Hekla-Berges befinden sich cylonische Truppen. Selbst wenn ihr an ihnen vorbeikämt, die Waffe selbst ist aus Magna hergestellt – nahezu unzerstörbar.«
»Wir haben Solenit«, sage ich halblaut, um seine Reaktion zu prüfen. Es bleibt kurze Zeit still.
»Solenit«, sagt Ser 5-9 dann gepreßt. »Ravashol hat uns einmal davon berichtet.«
Ich konnte seine Unruhe verstehen. Ich bin mit Solenit schon umgegangen und fröstle bereits, wenn ich nur daran denke. Der Name rührt von Solenoid her, dem magnetischen Spulendraht, der, wenn als Hauptbestandteil des Zündsystems aktiviert, an nahezu allem haftet. Sogar an Magna. Man braucht keine Sprenglöcher zu bohren, nichts zu löten, nichts zu schrauben. Solenit mußte nur an den Magnaflächen der Laserkanone angebracht und an entscheidenden Punkten mit der ebenso magnetischen Grundladung verbunden werden. Solange man wußte, wo die wichtigen Punkte waren. Wegen des hohen Maßes an wasserabstoßender Eigenschaft war es gefahrlos, das Solenit den eisbezogenen Berg hinaufzutragen, zumal da die Verbindung von chemischen und plastischen Sprengstoffen von tiefen und tiefsten Temperaturen nicht beeinflußt wird. Außerdem besaß Solenit die stärkste Druckwirkung aller Sprengstoffe, die ich je verwendet hatte. Solenit ist zugleich der sicherste und gefährlichste Explosivstoff, den es gibt. Sicher, weil man ihn ohne Mühe transportieren kann. Gefährlich, weil man mit ihm in die Luft fliegt, wenn man nicht ganz schnell sehr weit weg laufen kann.
Ser 5-9 bespricht sich kurz mit Tenna. Seinen Gesten sehe ich an, daß er unsere Chancen etwas höher einschätzt, seit er weiß, daß wir über Solenit verfügen. Die beiden wenden sich uns wieder zu.
»Ihr könnt eure Verwundeten hierlassen«, sagt Ser 5-9. »Sie werden gepflegt. Die anderen führen wir zum Dorf.«
»Und dann?« sagt Apollo.
»Dann sehen wir weiter«, erwidert Tenna.
Apollo überlegt kurz, dann nickt er. Es bleibt ihm gar nichts, anderes übrig. Die Klone stellen ihre Ausrüstung zusammen.
»Ich möchte, daß Sie bei Voight und Vickers bleiben«, sagt Apollo zu Haals, dessen Augen noch immer trüb wirken. Trotzdem will er widersprechen.
»Mir fehlt nichts, Captain.«
Apollo verzichtet darauf, ihn zur Ordnung zu rufen.
»Das weiß ich«, sagt er ruhig. »Ich brauche aber hier jemanden, der sich notfalls verteidigen kann. Für alle Fälle. Wir holen Sie.«
»In Ordnung, Chef«, sagt Haals.
Nachdem Apollo und ich die Ausrüstung überprüft haben, treten wir zu den Klonen und den anderen Angehörigen unseres Haufens. Starbuck unterhält sich mit Tenna. Natürlich.
»Ich hatte gehofft, ich könnte mich auftauen, bevor wir da wieder hinaus müssen«, sagt er.
»Im Dorf finden wir einen Wohnraum«, erwidert sie. »Da kann ich Sie aufwärmen.«
»Das
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