Larson, Glen A & Thurston, Robert - Kampfstern Galactica 1
Ahnung, aber um das festzustellen, sind wir ja hier.«
Starbuck lockte noch ein wenig mehr Tempo aus dem Fahrzeug, als sie auf die Aurora zufuhren, die den Hügel einrahmte.
Nicht weit von Boomer und Starbuck entfernt war das Vermessungsteam der »Galactica« damit beschäftigt, nach der vergessenen Tyliumgrube zu suchen. Vom Standpunkt eines Quartetts reichlich großer Insektoiden, die von einem nahen Berg aus die Leute der »Galactica« bespitzelten, sahen die Menschen selbst wie kleine Insekten aus – organisierte und disziplinierte kleine Insekten. Jeder von den Spionen war ungefähr eineinhalb Meter groß, mit dicken Kugelaugen auf ovalen Köpfen, langen, dünnen Leibern und vier Armen, allesamt ausgerüstet mit Doppelabzug-Waffen oder mehrlinsigen Kameras.
Eines der Insektoiden zielte auf Leutnant Jolly, aber ein zweites drückte den Lauf der Waffe nach unten. Seetol, eine Führerin der Rasse, die von den wenigen unglückseligen Menschen, die ihr begegnet waren, Ovioner genannt wurde, hatte für den Augenblick beschlossen, keinen der Eindringlinge zu töten. Jedenfalls nicht, bis sie sich bei ihrer Königin gemeldet hatte. Sie winkte ihre Soldaten zurück, nahm dem Ovioner die Kamera ab und befahl in der leisen, einsilbigen Sprache ihrer Rasse, sich zurückzuziehen. Auf ein Nicken Seetols hin gebrauchte einer der weiblichen Soldaten alle vier Hände, um vier unter einem Felsblock verborgene Räder mit unterschiedlicher Geschwindigkeit in verschiedener Richtung zu drehen.
Auf einer Kapsel, deren weiche Blätter sie völlig verbargen, glitten die vier Ovioner durch einen langen, schräg abfallenden unterirdischen Gang zu einer Zelle, wo die Kapsel sich öffnete und sie ausstiegen. Der Tunnel, durch den sie weitergingen, war mit zellenartigen Tafeln ausgekleidet, die wie Bernstein leuchteten. Sie traten hinaus in eine riesige Höhle. Die gigantische, vielzellige Kammer reichte weiter in die Tiefe hinab, als Seetol sehen konnte. Es gab zahllose Stockwerke, jede mit einem Ring von wabenartigen Nischen ausgestattet. Dort hackten Ovioner an den Wänden herum, holten Klumpen bernsteinfarbigen Gesteins heraus und legten sie in kleine, vielräderige Wagen, die Arbeiterinnen unablässig herauszogen und hineinschoben und durch dunkle Gänge rollen ließen. Für einen Fremden hätte diese Vielkammerngrube vielleicht alptraumhaft gewirkt – für Seetol, die bei ihrem Volk als ästhetisch gesinnt galt, besaß sie einen künstlerischen Zusammenhang, der sie jedes Mal von neuem erregte. Heute blieb jedoch wenig Zeit für ästhetische Betrachtungen; sie hatte einen Auftrag zu erfüllen.
Sie überquerte eine natürliche Brücke, an dem bewachten Bogengang zu Lotays Kammer murmelte sie die Parole und wurde vorgelassen.
Der Luxus von Lotays Thronsaal stand in starkem Gegensatz zum strengen Äußeren der Grube. Feingewebte, mit komplizierten Mustern geschmückte Stoffe bedeckten Wände und Decke. Lotay selbst lag auf dem gepolsterten Boden, umgeben von ihren juwelengeschmückten Sklavinnen. Eine Sklavin spielte eine sanfte Melodie auf der Dreitonskala der Ovioner, zwei andere feilten die dünnen Stacheln zurecht, die aus Lotays Gliedmaßen ragten. Eine andere Sklavin stützte einen langen Schlauch, aus dem die Königin ab und zu Flüssigkeit einsaugte, um sie als Rauch wieder hinauszublasen. Lotay nahm Seetols Anwesenheit zur Kenntnis und forderte sie auf zu berichten.
»Sie sind gekommen«, sagte Seetol mit sanfter, angenehmer Stimme.
»Stör sie nicht. Das bringt sie nur durcheinander«, erwiderte Lotay mit melodischer Stimme. »Sie sind völlig harmlos, bis sie erzürnt oder erschreckt werden.«
»Ganz meine Meinung, Hoheit.«
»Gewiß.«
Seetol verbeugte sich und zog sich zurück.
Apollo fühlte sich am Steuer des Bodenfahrzeugs, das er für die Erkundung der Oberfläche von Carillon requiriert hatte, sehr wohl. Er liebte es, in einem Schwebewagen zu sitzen und mit Geschick auf den Luftströmen zu reiten und sich den Bodenunebenheiten mit leichten Lenkmanövern anzupassen.
Serina saß neben ihm. Auf dem Rücksitz spielte Boxey still mit Muffit Zwei.
»Das war aber eine tolle Vorführung, die ihr drei da oben geboten habt«, sagte Serina plötzlich. »Sie wollten offenbar etwas beweisen. Mich würde interessieren, ob das mit Ihrem Bruder zusammenhängt.«
»Verstehe. Sie wollen behaupten, ich bestrafe mich, weil ich Zac im Stich gelassen habe.«
»Oder Sie wollen in seinem Schatten Ihren Mut unter Beweis
Weitere Kostenlose Bücher