Lass dich kuessen - lass dich lieben
und schaute weg. „Ja, stimmt.”
„Michael?” Sie lachte leise. „Bist du in Nicole verliebt?”
„Das ist nicht witzig, Taylor.” Von einer plötzlichen Unrast getrieben, stand er auf und ging die Stufen hinunter.
„Okay. Warum erzählst du mir nicht alles. Das ist doch der eigentliche Grund, weshalb du hier bist, oder?”
Er stieß einen tiefen Seufzer aus. „Verflixt, ich hasse es, wenn du Recht hast.” Resigniert setzte er sich wieder hin und erzählte ihr alles - außer, dass er mit Nicole geschlafen hatte.
Doch er gab zu, sich in Nicole verliebt zu haben und dass er ihr sogar vertraut hatte.
Schließlich berichtete er von ihrem Sohn, der heute Abend gebracht worden war, und von dem Verrat, der ihn tief getroffen hatte.
Als er geendet hatte, fragte Taylor: „Wie hat sie das alles erklärt?”
„Gar nicht. Na ja, sie hat es versucht, aber ich wollte nicht noch mehr Lügen hören.”
„Wann hat sie dich jemals angelogen?”
„Okay, nicht gelogen, aber auch nicht alles erzählt. Ich finde, das ist kein großer Unterschied. Sie hat mich getäuscht, und das ist schlimm genug. Außerdem, was für eine Mutter würde ihr Kind verlassen und an einem Ort wie dem ,Purple Palace’ nach Arbeit suchen?”
„Wahrscheinlich eine sehr verzweifelte.” Taylor legte eine Hand auf seinen Arm.
„Michael, du hast doch gesehen, wie sie mit Kindern umgeht. Es kann nicht sein, dass sie ihren eigenen Sohn nicht liebt. Warum hörst du sie nicht an?”
Er ging die Treppe wieder hinunter und marschierte kopfschüttelnd auf und ab. „Warum?
Ich kann ihr nicht mehr trauen.”
„Michael, nicht jede Frau ist wie Roxanne. Ja, es hat dich verletzt, dass sie dich betrogen hat. Aber zum Glück hast du es ja herausgefunden, bevor du sie geheiratet hast. Außerdem …”
Er ging zu seinem Transporter.
„Wohin willst du?”
„Ich dachte, du würdest mich verstehen.”
Sie lief zu ihm und packte ihn am Arm, doch er weigerte sich, sich umzudrehen. „Aber ich verstehe dich ja.”
Als er eingestiegen war, beugte er sich kurz aus dem Fenster. „Erst lügt Mom, dann betrügt Roxanne mich, und jetzt täuscht Nicole mich. Ich weiß, dass du es gut meinst, aber außer dir kenne ich keine einzige Frau, der ich noch trauen würde.” Er startete den Motor und brauste davon.
Im Rückspiegel sah er seine Schwester im Schatten des Verandalichts stehen. Verflixt, die einzige Frau, die ihn niemals im Stich gelassen hatte, und er benahm sich ihr gegenüber wie ein Schuft.
Am nächsten Morgen hoffte Michael, sich noch schnell einen Kaffee machen zu können und nach oben zu verschwinden, bevor Nicole ihr Zimmer verließ. Doch als er seine Tür öffnete, hörte er eine Jungenstimme aus der Küche.
Leise fluchte er vor sich hin. Dies hier war sein Haus, und trotzdem hatte er das Gefühl, keine Kontrolle mehr darüber zu haben. Während der langen, schlaflosen Nacht war ihm keine Lösung des Problems Nicole eingefallen. Jedenfalls keine, mit der er leben konnte.
Nicht nur seine Schwester, auch Jenny und Savannah waren begeistert über Nicoles Hilfe. Er brachte es nicht übers Herz, ihnen das zu nehmen. Bis das Haus fertig und verkauft war, würde er dieses Problem eben ertragen müssen. Dann würde Nicole das Problem von jemand anderem werden.
Ohne zu der Quelle seiner Frustration zu blicken, trat er in die Küche, nahm sich einen Becher und schenkte sich Kaffee ein.
„Guten Morgen”, sagte Nicole leise.
„Hallo, Mr. Phillips. Sie haben ein tolles Haus!”
Er holte tief Luft, während er sich umdrehte und daran erinnerte, dass dieser Junge seine schlechte Laune nicht verdient hatte. Der Kleine hat die Augen seiner Mutter, stellte er fest.
Und ihr ansteckendes Lächeln. „Es gefällt dir, was?”
Cody nickte begeistert. „Und was für ein cooles Bett!”
Er legte sich ein Brötchen auf den Toaster. Wenn der Junge in dem Bett geschlafen hatte, wo hatte Nicole dann übernachtet? Während er sich Streichkäse aus dem Kühlschrank holte, versuchte er jegliche Vorstellung von Nicole in irgendeinem Bett aus seinem Kopf zu verbannen.
„Michael?”
Er strich sich den Käse aufs Brötchen und schaute nicht auf. „Hm?”
„Ich habe letzten Mittwoch genug Lebensmittel eingekauft, so dass ich außer Milch und ein paar anderen Sachen, die ich in Joeville bekomme, nichts besorgen muss.”
Er holte ein paar Scheine aus seiner Jeans und warf sie auf den Tisch. „Nimm dir, was du brauchst.”
„Nun, ich wollte heute gar
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