Lass dich kuessen - lass dich lieben
ritten weiter.
„Außerdem mag ich es nicht”, fuhr Billy fort, „wenn man seine Tür verschließen muss.
Hier fühle ich mich sicher. Weißt du, was ich meine?”
Es war eine rhetorische Frage, so dass Michael überrascht war, als Cody sagte: „Ja, weiß ich.” Dann fügte er hinzu. „Aber ich hoffe, dass der böse Mann wegbleibt.”
Billy fragte, was Michael dachte. „Was für ein böser Mann, Cody?”
Der Junge rutschte unruhig im Sattel hin und her und antwortete nicht gleich.
Michael wollte die Frage schon wiederholen, als Cody antwortete: „Mom hat es Grandpa Walter und Grandma Mabel erzählt. Sie sind unsere besonderen Freunde.”
Es war offensichtlich, dass er darüber reden wollte, aber Michael spürte sein Zögern. „Wir sind auch deine Freunde, Cody. Du kannst es uns ruhig erzählen.”
Cody drehte den Kopf, betrachtete ihn und schaute dann zu Billy, so als wollte er sie abschätzen. Vertraute Cody ihnen nicht genug? Michael dachte an das, was er heute Morgen gehört hatte. Er wollte dem Jungen gegenüber nicht zugeben, dass er gelauscht hatte, aber es war ihm sehr wichtig, mehr über den Mann auf dem Foto zu erfahren.
„Cody, ich weiß, dass es nicht für meine Ohren bestimmt war, aber du hast anscheinend Angst vor einem Mann auf dem Foto, das du deiner Mutter heute Morgen gezeigt hast. Ist das der böse Mann?”
Cody nickte langsam, während er seinen kleinen Körper ein wenig an ihn drückte, als wollte er bei ihm Schutz suchen. Gern hätte er die Arme um den Jungen geschlungen, doch er wollte nichts überstürzen. Stattdessen ermunterte er ihn, mehr zu erzählen.
„Er ist gerade aus dem Gefängnis gekommen … und Mom sagt, dass er nach uns sucht.
Darum haben wir uns bei Grandma und Grandpa versteckt. Sie sind nicht meine richtigen Großeltern, aber Mom sagt, ich darf sie so nennen. Sie haben uns bei sich wohnen lassen, als wir kein Geld hatten. Aber sie sind schon alt, und Mom meinte, sie musste einen Job finden.
Deshalb ist sie hierher gekommen.”
Billy fragte weiter: „Was hat dieser böse Mann denn getan?”
„Er hat mit einem großen Gewehr einen Laden ausgeraubt, aber ein Polizist hat ihn ganz schnell geschnappt und ihn ins Gefängnis gesteckt.”
„Haben deine Mom und du den Überfall gesehen?” wollte Billy wissen, der zu der gleichen Schlussfolgerung gelangt war wie Michael. Denn wenn sie den Überfall gesehen und gegen den Typ ausgesagt hatten, dann wollte der sich vielleicht rächen.
„Nein. Ich war ja noch gar nicht geboren. Aber Mom hat davon gehört.”
„Aber warum sucht er dann nach dir und deiner Mom? Weißt du das?”
Cody schaute weg, und seine Stimme war kaum hörbar. „Weil… weil er mein Dad ist.”
Es zog Michael das Herz zusammen, und er konnte sich nicht länger beherrschen und zog Cody im Sattel zurück und hielt ihn fest umschlungen. Der Junge ließ es bereitwillig zu und kuschelte sich sogar an ihn.
„Mom hat gesagt, wenn ich ihn jemals sehe, dann soll ich weglaufen und mich verstecken.”
„Das ist ein guter Hat, mein Junge.” Kein Wunder, dass Nicole so verschwiegen gewesen war. Der Gedanke, dass diesem unschuldigen Kind etwas zustoßen könnte …
Oder Nicole.
Die allein zu Hause war.
Angst ergriff ihn. Sollten sie umkehren und zurückreiten? War dieser Schuft hier irgendwo in der Nähe? Er schaute geradeaus und konnte schon die Ranch erkennen. Dorthin war es näher, als umzudrehen. Sobald er dort war, würde er Nicole anrufen, sich einen Wagen ausleihen und zu ihr fahren. Damit wäre er schneller als mit Mae. Billys Gesichtsausdruck verriet, dass er einen ähnlichen Gedanken hatte.
„Was haltet ihr davon, wenn wir diese lahmen Gäule mal ein bisschen antreiben?” fragte Billy und gab seinem Pferd die Sporen.
Auch Michael drängte Mae zu einem langsamen Trott, und so dauerte es nicht mehr lange, bis sie auf der Ranch ankamen.
Hannah saß vor dem Haus. Michaels Anblick schien sie zu überraschen, doch als sie Cody sah, breitete sie die Arme aus, und er lief zu ihr.
Während Billy sich um die Pferde kümmerte, ging Michael in die Küche. Zum Glück war niemand in der Nähe, so dass er schnell zum Telefon griff und die Nummer eintippte. Er zählte die Klingelzeichen. Vier, fünf, sechs. Frustriert hängte er auf und wählte noch einmal, hoffend, dass er in der Aufregung nur die falsche Nummer getippt hatte. Wieder klingelte und klingelte es.
Beim neunten Klingeln kam Nicole atemlos aus dem Garten hereingerannt und griff
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