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Lass dich kuessen - lass dich lieben

Lass dich kuessen - lass dich lieben

Titel: Lass dich kuessen - lass dich lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Eames
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nach dem Telefon. Sofort bemerkte sie die Angst in Michaels Stimme
    „Ist Cody etwas passiert?” Ihr Puls raste.
    „Nein, Cody geht es gut. Er ist gerade bei Hannah.”

    Nicole atmete auf, zog sich einen Stuhl heran und setzte sich. Sie schaute auf ihre Hände.
    Sie waren schmutzig, weil sie nicht nur den Teppich herausgerissen, sondern auch noch Unkraut gejätet hatte. Die körperliche Arbeit sollte sie von der bedrückenden Aussicht ablenken, Michael verlassen zu müssen. Hinzu kam ihre wachsende Angst vor Roberts Auftauchen.
    Als Michael ihr jetzt auch noch sagte, wo sie sein Gewehr und Munition finden könnte, setzte sie sich abrupt auf. „Warum erzählst du mir das?”
    „Cody hat mir von … von dem Mann erzählt, vor dem er sich fürchtet.”
    Überraschenderweise durchströmte sie Erleichterung.
    „Möchtest du, dass wir sofort zurückkommen? Wir könnten uns einen Wagen leihen …”
    „Danke, Michael, das ist nicht nötig. Die Einzigen, die wissen, dass ich hier bin, sind Walter und Mabel, und sie würden niemals etwas sagen. Es ist in Ordnung.” Sie hörte Michael seufzen und war gerührt über seine unerwartete Besorgnis. Wenn sie sich doch nur davon überzeugen könnte, dass sie und Cody hier sicher waren, dass sie hier niemals gefunden wurden.
    „Wenn du glaubst, dass du allein bleiben kannst, werden wir in ungefähr zwei Stunden wieder da sein.” Michael machte eine Pause und fügte dann hinzu: „Können wir nachher …
    reden?”
    Er brauchte ihr nicht zu sagen, worüber. Sie brachte nur ein schwaches Ja heraus, bevor sie auflegte und blicklos aus dem Fenster starrte.
    Michael würde alles über ihre Vergangenheit wissen wollen.
    Ihre Vergangenheit.
    Robert.
    Allein bei dem Gedanken an diesen Mann zuckte sie zusammen. Sie überlegte, ob sie hätte erwähnen sollen, was Walter ihr erzählt hatte, dass Robert im Cafe aufgetaucht war und Fragen gestellt hatte. Aber dann wäre Michael noch besorgter gewesen. Außerdem war ja bisher nichts passiert.
    Noch nicht. Doch sie wurde das Gefühl nicht los, dass Robert in der Nähe war und immer näher kam. Wollte sie sich damit zu einer Entscheidung zwingen? Eine Entscheidung, die ihr das Herz brechen würde. Nur wenn Cody in Gefahr wäre, brächte sie es übers Herz, Michael Lebewohl zu sagen. Gab es keinen anderen Weg? Sie wusste es nicht.
    Nicole fühlte sich ausgelaugt und nahm eine Dusche, um sich danach einen Augenblick hinzulegen. Sie würde ihre ganze Kraft brauchen, um Michael von ihrer Vergangenheit zu erzählen. Und noch schlimmer - von ihrer hoffnungslosen Zukunft.
    Während sie sich dann nach dem Duschen ein frisches T-Shirt überzog, überlegte sie, was Michael über ihr bisheriges Leben denken würde. Ihr Gefühl sagte ihr, dass er sie verstehen würde, sobald er die ganze Wahrheit erfuhr. Und sie stellte sich vor, wie er sie in die Arme nahm, wie sich sein harter Körper an ihren pressen würde, während er sie zärtlich küsste und ihr aufmunternde Worte ins Ohr flüsterte. Von ganzem Herzen sehnte sie sich danach, aber sie durfte nicht zulassen, dass es zu diesem Moment käme.
    Deprimiert legte sie sich hin. Sie musste einen Weg finden, um Michael zu erklären, dass es für sie keine gemeinsame Zukunft gab.
    Michael legte den Hörer auf und schalt sich selbst. Er war überängstlich. Natürlich war Nicole sicher. Den ganzen Sommer über hatte es keine Spur von einem Fremden in der Gegend gegeben. In Wahrheit ging es ihm jetzt darum, dass er alles über Nicole wissen wollte. Diese Frau, die sein Herz im Sturm erobert hatte, seit er sie zum ersten Mal gesehen hatte.
    Er wollte gerade die Küche verlassen, als er hinter sich Lachen hörte. Es klang so schmerzlich vertraut. Wie erstarrt blieb er stehen und lauschte atemlos, während die Stimme seiner Mutter näher zu kommen schien.
    Es war Molly, die eintrat, und Max hatte den Arm um ihre Schultern gelegt.

    Max ließ Molly los und kam mit ausgestreckter Hand auf ihn zu. „Michael! Was für eine freudige Überraschung.”
    Er ignorierte die Hand, starrte von einem lächelnden Gesicht zum anderen und machte dann auf dem Absatz kehrt. „Danke, dass ich das Telefon benutzen durfte”, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und ging.
    Er hörte, dass Max ihm den ganzen Weg bis zum Stall folgte, wo Billy gerade ein Pony aus einer Box holte. Billy merkte offenbar sofort, dass sich ein Sturm zusammenbraute.
    „Ich werde Cody mal sein Pony zeigen. Ich treffe dich dann draußen,

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