Lass dich kuessen - lass dich lieben
draußen auf dem Gras und auf den Verandastufen aßen, während die Sonne hinter den Bergen und einer zunehmenden Wand von dunklen Wolken verschwand. Weiter oben saßen Max, Molly und Hannah etwas bequemer in Korbstühlen.
Den ganzen Tag über hatte Nicole die Wärme und Kameradschaft der Malones gespürt. Ab und zu hatte sie einen Blick auf Michael geworfen und festgestellt, dass er seinen Frieden mit Max geschlossen hatte. Irgendwann würde er zugeben, dass er stolz war, solch einer liebevollen Familie anzugehören. Seine Familie würde ihm bleiben, wenn sie ging. Ihr bliebe nur ein gebrochenes Herz. Und Cody natürlich.
Unwillkürlich fragte sie sich, ob ihre Familie sie völlig vergessen hatte. Wenn es so war, wollte sie ihnen keinen Vorwurf machen. Sie war diejenige, die sich von ihnen losgesagt hatte, die in etwas hineingeraten und dann weggelaufen war. Jetzt, da sie selbst Mutter war, konnte sie sich den Schmerz vorstellen, den sie ihrer Mutter bereitet hatte.
Nicole rutschte unruhig auf der Treppe hin und her, lehnte sich mit dem Rücken gegen einen Pfosten und schaute hinauf zu Hannah. Die starrte in den Himmel und schüttelte den Kopf.
„Sieht nicht gut aus”, meinte Hannah. „Wir brauchen, weiß Gott, Regen, aber was ist mit all der neuen Farbe?”
Max, der zwischen ihr und Molly saß, tätschelte ihr das Knie. „Die Farbe ist schon seit Stunden trocken. Ein bisschen Regen wird ihr nichts ausmachen.”
„Wahrscheinlich hast du Recht, Maxwell, aber mein Gespür sagt mir, dass etwas nicht in Ordnung ist. Und niemand kann mich von etwas anderem überzeugen.”
Max zwinkerte Nicole zu, und sie lächelte.
„Ja, ja, ihr jungen Leute, lacht ruhig über mich. Aber ihr werdet noch daran denken. Mein Gespür hat immer Recht.”
Molly stand als Erste auf und begann, die Pappschachteln und Servietten zusammenzuräumen, und bald erhoben sich auch die anderen, während der Donner über das Tal zu rollen begann.
Josh ergriff Hannahs Ellenbogen und half ihr auf. „Ich hoffe, du hast Recht mit dem Regen.” Er schaute hoch in den dunklen Himmel. „Mein Weizen könnte ihn gut gebrauchen.”
Alle gingen nun hinein und aßen in der Küche noch ein Eis.
Michael trat zu Nicole, zog sie zur Seite und sagte leise: „Ist es nicht unglaublich, dass wir die ganze Fassade an einem Tag geschafft haben? Ich habe mich schon bei allen bedankt, aber irgendwie finde ich, ist das nicht genug.”
Nicole lächelte. „Es ist genug.”
Er schaute sie an, und sein Blick wanderte von ihren Augen zu ihren Lippen, und sie fragte sich, ob er sie hier vor allen anderen küssen würde.
„Oh, nein!” Hannah presste eine Hand auf den Mund, riss die Augen auf und zeigte mit dem Finger nach draußen. „Seht!”
Nicole sah den orangefarbenen Schein am Horizont, und ihr stockte der Atem. Die Sonne war schon vor einiger Zeit untergegangen. Und so gab es nur eine einzige Erklärung für diesen schaurig schönen Anblick.
Ryder rannte zum Telefon und begann eine Nummer zu wählen. Dann hielt er inne und sah Michael an, als wenn er plötzlich Zweifel darüber hätte, die Dinge in die Hand zu nehmen.
Michael wedelte mit der Hand.
„Mach nur. Ich kenn die Leute hier doch gar nicht.”
Ryder wählte. „Whitey?” fragte er, als am anderen Ende der Leitung jemand abhob. „Hier ist Ryder Malone. Ich bin im alten ,Palace’. Ein Feuer kommt auf uns zu.” Er lauschte konzentriert, während die anderen ihn angespannt ansahen. „Gut. Wir passen auf.” Er legte auf. „Jemand hat es bereits gemeldet. Zwei Löschzüge sind schon auf dem Weg.”
Michael fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Wird das reichen?”
„Mehr haben sie nicht.” Ryder legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Keine Angst, kleiner Bruder. Wir wissen, was zu tun ist.”
Michael starrte in Ryders dunkle Augen. Bisher hatte ihn noch keiner der Malones
„Bruder” genannt. Doch es war sicherlich kein Zufall, dass Ryder gerade diesen Moment gewählt hatte. Es war, als wollte er ihm damit sagen, du gehörst zur Familie, und wir werden dich beschützen. Wie sie das machen wollten, wusste Michael nicht, aber er war sicher, dass jeder hier im Raum sich genauso sehr um sein Haus sorgte wie er, und das war eine überwältigende Erfahrung.
Josh kam näher. „Ich werde das Flugzeug nehmen und den Umfang und die Richtung des Feuers erkunden. Lasst das Radio an.”
„Gute Idee”, sagte Shane. „Billy, komm mit mir. Wir trommeln die Rancharbeiter zusammen und
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