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Lass dich lieben - Lucy

Titel: Lass dich lieben - Lucy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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liebevolles Verhältnis beneidet. Sally Rogan war eine warmherzige, fröhliche Person. Als Josh erst drei Jahre alt gewesen war, hatte sie ihren Mann verloren und hatte eine Modeboutique eröffnet, die sich rasch als blühendes Geschäft erwiesen hatte, denn sie nahm sich stets die Zeit, mit ihren Kundinnen zu plaudern und herauszufinden, was ihnen gefiel.
    Lucys Mutter hingegen neigte dazu, ihren Kunden Vorträge zu halten. Sie leitete einen Naturkostladen und betrachtete sich selbst als Autorität dafür, was für ihre Kunden gut war und was nicht. Rein charakterlich unterschieden sich Ruth Worthington und Sally Rogan wie Tag und Nacht. Vernunft rangierte bei Ruth an erster Stelle, während es für Sally wichtig war, Spaß zu haben.
    Die beiden Frauen hatten keinerlei gesellschaftliche Berührungspunkte, obwohl sie seit über dreißig Jahren in der gleichen Stadt lebten und arbeiteten. Sie verband lediglich die Tatsache, dass sie Ladenbesitzerinnen waren, und wenn sie sich bei Treffen ihrer Vereinigung begegneten, plauderten sie nett miteinander. Da ihre Kinder seit vielen Jahren eng befreundet waren, wurden bei solchen Gelegenheiten natürlich auch Neuigkeiten aus dem Familienkreis ausgetauscht. Die große Neuigkeit des heutigen Abends musste allerdings unter allen Umständen verschwiegen werden!
    Lucy ahnte, was ihr bevorstand, falls dies nicht gelang. Ihre Mutter war gegen jede Form der Extravaganz und kannte nicht einmal die Bedeutung von Spaß. Oder sie hatte jegliches Gespür dafür verloren, als ihr Mann sie wegen einer anderen Frau verlassen hatte. Lucy hatte keine Erinnerung an ihren Vater. Er war noch vor ihrem zweiten Geburtstag verschwunden, und solange sie denken konnte, hatte sie sich endlose Vorträge über diesen Verrat anhören müssen.
    Du kannst dich nicht darauf verlassen, dass Männer für dich sorgen.
    Sorg für deine eigene Sicherheit.
    Verlier nie wegen eines Mannes den Kopf. Er will dich nur ausnutzen.
    Und so weiter, und so fort.
    Und weil sie gerade im Begriff war, jede einzelne dieser eisernen Regeln zu brechen, hatte Lucy kein Verlangen nach weiteren Vorwürfen seitens ihrer Mutter. Sie würde wahr- scheinlich früh genug unter den Konsequenzen ihrer Entscheidung leiden, aber dann wollte sie nicht pausenlos »Ich habe es dir gleich gesagt« über sich ergehen lassen müssen.
    »Und wie willst du den Wagen verstecken?« fragte Josh.
    Lucy seufzte. Sie kannte die Ansichten ihrer Mutter über rote Sportwagen nur zu genau. »Ich lasse ihn einfach in Sydney.«
    »Du wirst weiterhin den Zug nach Gosford nehmen, wenn du deine Mutter besuchst?«
    »Das ist bequemer, als ihr den Flitzer vor die Nase zu stellen. Genauso gut könnte ich mit einem roten Tuch einem Stier vor der Nase herumwedeln. Außerdem ist es keine lange Zugfahrt.«
    Mit dem Schnellzug erreichte man Gosford in nur einer Stunde und zehn Minuten. Normalerweise las sie auf der Reise ein Buch – was am Steuer eines Autos unmöglich gewesen wäre. Sie hatte es nie als Bürde empfunden, ohne eigenes Fahrzeug auskommen zu müssen.
    »Welche Verschwendung eines großartigen Wagens«, tadelte Josh. »Du solltest den Luxus genießen – zum Teufel mit der Meinung deiner Mutter.«
    »Ich werde ihn genießen, aber letztendlich werde ich ihn vermutlich doch verkaufen – warum also einen Streit heraufbeschwören?«
    »Ah.«
    Das »Ah« klang so verständnisvoll, dass Lucy errötete. »Du hast selbst gesagt, ich solle unberechenbar sein«, erinnerte sie ihn.
    Lachend umfing Josh ihre Taille und hob sie hoch. Indem er sie im Kreis herumwirbelte, feierte er mit Lucy übermütig den Triumph über den Frust, der sie den ganzen Abend über geplagt hatte. Es lag tatsächlich ein Wunder in der Luft.
    »Wenn du ihm wirklich den Kopf verdrehen willst, musst du aufs Ganze gehen, Liebes«, riet Josh, nachdem er sie wieder abgesetzt hatte.
    »Das habe ich vor.«
    »Und du musst unbedingt einkaufen.«
    »Würdest du mir dabei helfen, Josh? Hast du morgen ein bisschen Zeit übrig? Ich brauche ein paar schicke sexy Sachen, die zum Kabrio passen, aber ich möchte nicht billig aussehen.«
    »Wir stellen morgen Nachmittag die Stadt auf den Kopf«, versprach er.
    »Fabelhaft!« Sie hängte sich bei ihm ein, als sie weitergingen.
    »Du bist immer auf dem Laufenden, was Mode betrifft. Ich suche mir unweigerlich das Falsche aus.«
    » Schmeichlerin.«
    »Du bist mein bester Freund.«
    Liebevoll tätschelte er ihr die Hand. »Lucy-Schätzchen, ich freue mich

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