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Lass dich lieben - Lucy

Titel: Lass dich lieben - Lucy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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schüttelte James den Kopf. »Ich wette, das wird nie passieren.«
    »Warum nicht?« fragte Buffy.
    »Weil Lucy diesen Wagen nie fahren wird.« Er lächelte Lucy vielsagend an. »Sie wird sich nämlich mit dem Händler einigen und das Geld nehmen.«
    Das entsprach zwar genau ihren Plänen, doch James’ selbstsicherer Tonfall machte sie aufsässig. »Wieso glauben Sie das?«
    Ein amüsiertes Funkeln trat in seine Augen. »Weil es das Vernünftigste wäre.«
    Vernünftig! Sie kochte vor Zorn, obwohl die Beschreibung hundertprozentig auf sie zutraf.
    »Und Sie sind in Geldangelegenheiten immer sehr vernünftig, Lucy«, fügte er hinzu und rieb zusätzlich Salz in die Wunde.
    »Sie tun nie etwas Extravagantes.«
    Insgeheim musste sie ihm Recht geben, aber auf einmal war ihr die Wahrheit lästig. Zum Teufel mit der Vernunft! Sie wollte auch so verführerische Kleider tragen wie Buffy. Sie wollte mit dem roten Sportwagen durch die Gegend flitzen und den Wind im Haar spüren. Sie wollte die Freuden des Tages auskosten und das Morgen vergessen. Sie wollte James Hancock mit ihrer Unberechenbarkeit so durcheinander bringen, bis er nicht mehr wusste, woran er bei ihr war.
    »Ich möchte den Montag frei nehmen, James«, verkündete sie übermütig.
    Diese Wendung der Dinge behagte ihm überhaupt nicht.
    »Warum?«
    »Ich kann Montag den Wagen abholen, und genau das werde ich auch tun.«
    »Sie wollen ihn tatsächlich?« fragte er ungläubig.
    Seine Fassungslosigkeit war Balsam für Lucys Seele. James Hancock würde seine Meinung über sie gründlich revidieren müssen!
    »Hoffentlich bedeutet das für Sie keine allzu großen Unannehmlichkeiten«, meinte sie liebenswürdig, »aber ich brauche die freie Zeit. Ich erwarte natürlich nicht, dass Sie mich dafür bezahlen…«
    »So gemein bin ich nicht, Lucy«, entgegnete er gekränkt.
    Sie lächelte. »Ich kann ziemlich extravagant sein, wenn mir danach ist, James. Mich stört es nicht…«
    »Seien Sie nicht albern«, unterbrach er sie. »Sie haben nie auch nur einen Tag wegen Krankheit gefehlt.«
    »Mein Fluch ist eben die Gesundheit«, erwiderte sie selbstironisch.
    »Und dafür bin ich überaus dankbar. Ihnen steht ein freier Tag bei voller Bezahlung zu. Alles andere wäre Unsinn.«
    »Wie Sie wünschen«, lenkte sie betont bescheiden ein. Im Stillen freute sie sich diebisch, dass es ihr gelungen war, ihren Willen durchzusetzen und James’ Bild von ihr zu erschüttern.
    »Können Sie überhaupt fahren?« fragte er unvermittelt.
    Lucy traute ihren Ohren kaum. Hielt er sie tatsächlich für so beschränkt, dass sie keinen Führerschein hatte? Sie atmete tief durch. »Wie die meisten Menschen habe ich schon als Teenager die Fahrprüfung abgelegt, James.«
    »Ein Sportwagen ist etwas anderes als ein solider Sedan.«
    Solide! Lucy presste die Lippen zusammen. Dir werde ich’s zeigen, dachte sie wütend. Seine zuverlässige Miss Worthington würde am Dienstagmorgen die wildeste Sekretärin sein, die er je gesehen hatte!
    »Am besten nehme ich mir auch am Montag frei und begleite Sie, wenn Sie den Wagen abholen«, erklärte er stirnrunzelnd.
    »Unter meiner Anleitung werden Sie sich am Lenkrad bald sicher fühlen.«
    Sicher! Er traf mit schlafwandlerischer Sicherheit alle wunden Punkte. »Das ist nicht nötig«, wehrte sie ab.
    »Lucy…« Er sah sie ernst an. »Oftmals werden Unfälle durch mangelnde Erfahrung verursacht. Mir liegt etwas an Ihnen.«
    So? Lag ihm wirklich etwas an ihr? Oder hatte er nur Angst, ohne Sekretärin auskommen zu müssen, falls sie sich um eine Laterne wickelte?
    »Sie könnten die Motorstärke und Beschleunigung unter- schätzen«, fuhr er fort. »Außerdem sitzen Sie in einem Sportwagen tiefer – die Straße wird sich also anders anfühlen und anders aussehen.«
    »James kennt sich aus«, warf Buffy eifrig ein. »Er fährt einen Porsche.«
    Welch vernünftiges Argument, dachte Lucy bitter. Vernunft hatte allerdings nicht das Geringste mit dem zu tun, was sie zwischen heute Abend und Dienstagmorgen vorhatte. Es war natürlich nett von James, ihr seine Hilfe anzubieten – herablassend nett –, aber sie wollte seine Gesellschaft erst, wenn sie ihren Seelenfrieden wieder gefunden hatte. Es gab nur eine Möglichkeit, ihm seinen Plan auszureden.
    »Josh fährt einen MG«, sagte sie zu Buffy und wandte sich dann an James. »Es ist sehr freundlich von Ihnen, Ihre Dienste anzubieten, aber ich bin darauf wirklich nicht angewiesen. Ich schaffe es auch

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