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Lass dich lieben - Lucy

Titel: Lass dich lieben - Lucy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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verbinden, konnte er die Sehnsucht nicht verdrängen, die ihn seit Freitagabend beherrschte.
    Er begehrte Lucy Worthington.
    Er war nach dem Ball weder bei Buffy geblieben, noch hatte ihn eine der Frauen auf der Party interessiert, die er am Samstag besucht hatte. Es gab nur eine Frau, mit der er zusammen sein wollte, und sie frustrierte ihn schon wieder.
    Plötzlich kam ihm eine Idee. Er durchquerte das Büro und öffnete die Verbindungstür. Nebenan war sie auch nicht. In seiner nunmehr doppelten Enttäuschung dachte er gar nicht daran, ohne Lucy mit der Arbeit zu beginnen. Er ging zu ihrem Schreibtisch, lehnte sich dagegen, die Arme vor der Brust verschränkt, und brannte darauf, sie wegen ihrer Verspätung zu tadeln.
    Es gab keine Entschuldigung dafür. Die Strecke von Bellevue Hill zu dem Bürogebäude in Woolloomooloo war leicht zu bewältigen. Lucy musste sich nicht einmal durch den dichten Verkehr in der City quälen, und die Tiefgarage stellte auch kein Problem dar. Er brauchte sich also wegen eines möglichen Unfalls keine Sorgen zu machen. Einer Frau wie Lucy Worthington, die ihr Leben stets im Griff hatte, passierten keine Unfälle.
    Da die anderen Büros auf der Etage momentan nicht vermietet waren, wirkte alles unnatürlich still. James hatte für diesen Vormittag keine Kundentermine eingeplant und wartete nur auf Lucy – Lucy, die die Einsamkeit verscheuchen sollte, die ihn gestern so geplagt hatte.
    Das Geräusch von klappernden Absätzen auf dem zu den Aufzügen führenden Gang veranlasste ihn, sich aufzurichten. Als ihm bewusst wurde, dass sein Körper förmlich vor Spannung vibrierte, zwang James sich zu einer lässigeren Haltung. Auf gar keinen Fall wollte er den Eindruck erwecken, er habe Lucys Ankunft entgegengefiebert. Er war hier der Boss und kein Schoßhündchen, das um die Aufmerksamkeit seines Frauchens bettelte. Die Situation könnte völlig außer Kontrolle geraten, falls es ihm nicht gelang, Herr der Lage zu bleiben.
    Eine Frau stürmte ins Büro und schloss die Tür, die er offen gelassen hatte, ganz so, als hätte sie das Recht, eine private Atmosphäre zu schaffen. Empört über die unwillkommene Störung, richtete James sich erneut auf. Er wollte sich gerade beschweren, als die Frau sich umdrehte und wie angewurzelt stehen blieb. Offenbar hatte sie nicht mit seiner Anwesenheit gerechnet.
    »James!« Ihre Stimme war kaum mehr als ein Hauch. Lucy?
    Die Überraschung verschlug ihm die Sprache. Eine Flut seidigen braunen Haars fiel ihr über die Schultern. Ihr Gesicht strahlte vor Farbe… leuchtende Wangen, schimmernder roter Lippenstift und funkelnde grüne Augen. Smaragdgrün und umrahmt von langen dunklen Wimpern. Sie trug keine Brille!
    Aber was sie trug, raubte ihm den Atem. Das hautenge limonengrüne Top war nicht im Entferntesten konservativ. Nicht nur die freche Farbe fiel ihm ins Auge, sondern auch ihre Brüste, die sich unter dem elastischen Material abzeichneten. Kleine Brüste, verglichen mit Buffy Tanners, aber wohlgeformt und fest. Lucy brauchte eindeutig keinen BH. Ohne war es auch viel, viel besser.
    Zwischen den provozierend aufgerichteten Spitzen schwebte ein gestickter Schmetterling – seine Flügel glänzten in grellem Violett, Rot und Grün. Und es war nicht der einzige Schmetterling. Lucys Rock glich einem Kaleidoskop flatternder bunter Falter auf weißem Grund. Genau genommen war es ein Nichts von einem Rock, kürzer als alles, was Lucy je zuvor getragen hatte. Er umschloss ihre Hüften und endete weit über dem Knie in mehreren Rüschenreihen, die dem Saum einen aufreizenden Schwung verliehen.
    Ihre Beine waren nackt – so viel Bein hatte James bei seiner Sekretärin noch nie gesehen – und eindeutig makellos. An den Füßen hatte sie Ballerinas, deren Bänder sie um die Fesseln geschlungen hatte. Sie waren ebenfalls limonengrün.
    Plötzlich hatte James die absurde Vision, dass sie auf dem Weg ins Büro getanzt hätte, in diesem aufreizend knappen Rock herumgewirbelt wäre, das Haar im Wind hätte wehen lassen und den lächerlichen limonengrünen Beutel geschwenkt hätte. Keine ordentliche Lederhandtasche, sondern eher ein Rucksack aus Stoff.
    Keinerlei Knöpfe in Sicht!
    Sein Herz klopfte, als wollte es zerspringen. Das musste die echte Lucy Worthington sein. Sie war wirklich etwas Besonderes. Er durfte gar nicht daran denken, dass sie monatelang vor seiner Nase gewesen war, ihr wahres Ich vor ihm verborgen und kostbare Zeit vergeudet hatte, die man hätte

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