Lass dich lieben - Lucy
– Freitagnacht Buffy, heute Morgen sie, Lucy… Buffy hatte ihm garantiert auch versi- chert, wie toll er sei. Eine Woge der Eifersucht erfasste Lucy.
»Buffy und du redet über Frauenkram?« erkundigte er sich amüsiert.
Falls er heute Nacht zu Buffy zurückkehrte – sie könnte es nicht ertragen. Das einfältige Model benutzte ihn nur. So wie sie Josh nachgestellt hatte, konnte sie unmöglich in James verliebt sein. Sie wollte nur das, was er ihr geben konnte, speziell auf erotischem Gebiet, während Lucy sich viel mehr ersehnte.
»Was denn, zum Beispiel?« drängte er neugierig.
Sollte sie es sagen? Würde er dann begreifen, wie oberfläch- lich seine Beziehung zu Buffy war?
»Heraus mit der Sprache, Lucy. Ich möchte wissen, welche Gemeinsamkeiten ihr beide entdeckt habt.«
»Buffy hat mir erzählt, du seiest…« Nein, es ging nicht.
»Was?«
Warum zögerte sie? Es wäre zumindest ein Denkzettel für ihn, oder? Sollte er ruhig merken, wie unmöglich er sich benommen hatte – und Buffy ebenfalls, denn sie hatte ihn ja so beschrieben.
»Wirklich gut gebaut… dort, wo es drauf ankommt«, erwiderte sie stockend.
»Wie bitte?«
Er wirkte zutiefst schockiert, wahrte aber in letzter Sekunde die Fassung. Mit hochrotem Kopf stopfte er sich das Hemd in die Hose. Ob die Röte von Verlegenheit oder von Zorn herrührte, vermochte Lucy nicht zu sagen, bis er aufblickte.
»Sie hat mit dir über mich gesprochen – mit solchen Worten?« O ja, er war wütend.
Adieu, Buffy, dachte Lucy ohne das geringste Bedauern für die andere Frau. Falls James das Bikinimodel nur für Sex benutzt haben sollte, hatte er es auch verdient, so gedemütigt zu werden. Wahrscheinlich hatte er für Buffy ähnliche Ausdrücke parat – große Titten. Zumindest konnte er das von ihr, Lucy, nicht behaupten.
»Manche Frauen reden über ihre Liebhaber«, erklärte sie in einem Anflug von schlechtem Gewissen. Sie strich den Rock über den Hüften glatt. »Buffy hält Größe für wichtig«, fügte sie hinzu.
»Und du?«
In der verzweifelten Hoffnung, er möge mehr für sie empfunden haben als nur spontane Lust, antwortete sie ernst: »Für mich sind viele Dinge wichtig, James.«
»Das freut mich zu hören. Allerdings hat es dich offenbar nicht gestört, intime Details über mich zu diskutieren.«
»Ich habe mich nicht danach erkundigt«, verteidigte sie sich. Ungläubig sah er sie an.
Ihr Unbehagen wuchs. Irgendwie fiel alles wieder auf sie zurück, und sie hatte nicht die leiseste Ahnung, wie sie sich aus der Schlinge befreien könnte. Ehe sie es verhindern konnte, kam ihr die Wahrheit über die Lippen.
»Na gut, wenn du es unbedingt wissen willst: Buffy hat damit angefangen, weil sie mehr über Josh erfahren wollte.«
»Hat sie mehr erfahren?«
»Nein. Ich denke nicht so über die Leute.«
»Über mich wohl doch, sonst hättest du das Thema kaum angeschnitten«, konterte er. »Was hat sie noch über mich gesagt?«
Es wurde immer schlimmer statt besser. Lucy wünschte verzweifelt, sie hätte den Mund gehalten. Eifersucht war etwas Schreckliches. Beschämt schüttelte sie den Kopf. »Es tut mir Leid. Können wir es dabei belassen? Bitte…?« Sie sprang vom Tisch, um James auszuweichen.
Er hinderte sie jedoch an der Flucht, indem er sie bei den Schultern packte. »Sag es«, befahl er.
»Ich muss mich zurechtmachen. Ehrlich«, beteuerte sie. Und aus dem Loch klettern, das ich mir selbst gegraben habe, fügte sie im Stillen hinzu.
»Du kannst es bestimmt in wenige Worte fassen«, drängte er erbarmungslos.
Lucy verlegte sich aufs Bitten. »Ich glaube nicht, dass du es wirklich wissen willst, James. Ich habe wahrscheinlich schon zu viel gesagt. Entschuldige…« Sie befreite sich aus seinem Griff und nahm ihre Handtasche vom Stuhl, um so schnell wie möglich zu verschwinden.
»Verdammt, Lucy! Falls Buffy mich hinter meinem Rücken verleumdet hat…«
»Nein, nein! Sie hat dich nicht schlecht gemacht, James«, versicherte sie nachdrücklich. »Im Gegenteil, ich würde es eher als schmeichelhaft bezeichnen.«
»Soll das heißen, ich hätte deine Erwartungen nicht erfüllt?« Lucy gab es auf. Sie wollte die Katastrophe endlich hinter sich bringen.
»Buffy meinte, du seiest sehr ausdauernd. Da dies aber nur der Tagesbeginn war, verstehe ich durchaus, dass du nicht mehr willst. Wir müssen schließlich noch arbeiten, und da war es nur vernünftig, aufzuhören und sich den eigentlichen Aufgaben zu widmen.« Indem sie sich
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