Lass Dich nicht vereinnahmen
wir automatisch eine freundliche, wohlwollende Haltung einnehmen.
Hierfür ist vor allem die Unsichere empfänglich, da sie oft davon ausgeht, der andere würde sich besser auskennen als sie selbst.
10. Täuschen
Ein Vereinnahmer, der das Täuschen in seiner »sanfteren« Form anwendet, spielt das Ausmaß der Verpflichtung, die Sie eingehen, herunter und unterstreicht den angeblichen Nutzen für Sie: »Du brauchst doch nur …, und guck mal, was du alles dafür kriegst!« Er bagatellisiert eventuelle Nachteile oder erwähnt sie gar nicht.
Bei »hartem« Täuschen handelt es sich um Betrug. Denken Sie etwa an windige Geldanleger. Hier führt der andere Sie ganz bewusst in die Irre, damit er sich bereichern kann. Oft hat der Täuscher im Vorfeld ein Vertrauensverhältnis zu Ihnen aufgebaut, damit Sie seinen Argumenten bereitwillig folgen. Völlig gefeit gegen Täuschungsmanöver ist wohl niemand, doch besonders anfällig dafür sind die Entflammbare und die Unsichere. Erstere, weil sie oft in ihrer Begeisterung Nachteile ausblendet und letztere weil sie dem, was andere sagen, mehr vertraut als der eigenen Einschätzung.
Gut, wenn Sie die Manöver eines Vereinnahmers frühzeitig durchschauen: Dann können Sie noch relativ leicht entscheiden, ob Sie Ja oder Nein sagen. Je weiter ein Vereinnahmungsprozess fortschreitet, um so schwieriger wird es, auszusteigen. Es gilt also, sensibel zu werden für Ihre speziellen Anfälligkeiten und Ihr Selbstbewusstsein so zu stärken, dass Sie sich erfolgreich wehren können. Wie, erfahren Sie im nächsten Kapitel.
Schritt für Schritt zur Freiheit
Wie im letzten Kapitel deutlich wurde, neigen wir, egal welchem Profil wir angehören, aus zwei Gründen dazu, unsere persönliche Freiheit aufzugeben und uns vereinnahmen zu lassen: Wir wollen beinahe um jeden Preis von anderen gemocht werden und uns zu einer Gemeinschaft zugehörig fühlen. Und wir machen unser Selbstwertgefühl meist zu sehr vom Urteil anderer abhängig.
Den Selbstwert stärken
In diesem Kapitel erfahren Sie, wie Sie Ihr Selbstwertgefühl stärken und Ihre persönliche Freiheit zurückerobern können. So werden Sie sich auch dann wertvoll fühlen, wenn Sie …
als »Pflichtbewusste« die Ansinnen anderer ablehnen und den Bereich Ihrer Pflichten radikal zurückschrauben – zugunsten von mehr freier, lustvoll verbrachter Zeit für sich selbst,
als »Entflammbare« das Schnäppchen stehen lassen, dessen Vorzüge der Verkäufer begeistert geschildert hat – und damit die Angst loslassen, etwas zu verpassen,
als Mitleidende dem anderen klarmachen, dass Sie ihn zwar beraten können, er seine Probleme aber selbst lösen muss – und sich auch gestatten, für manche Probleme keine Lösung zu haben,
als Unsichere Ihre Angst zulassen oder dazu stehen, sich zu einer Sache (noch) keine eigene Meinung gebildet zu haben.
Die erste Übung wird Ihnen dabei helfen, Ihre Selbstakzeptanz zu vertiefen. Sich selbst so anzunehmen, wie Sie sind, ist die Voraussetzung dafür, dass Sie nicht mehr so stark vom Urteil anderer abhängen und sich trauen, etwas zu verändern.
Praktizieren Sie die Übung regelmäßig, denn sie ist umso wirksamer, je konsequenter Sie sie nach einer Selbstabwertung einsetzen.
Übung: Selbstakzeptanz trainieren
Wenn Sie Ihren Selbstwert von der Vorstellung anderer abhängig machen, werden Sie sich immer ungenügend fühlen. Achten Sie auf Ihre Stärken ( siehe ab › bei Ihrem Profil) und akzeptieren Sie sich und Ihre (scheinbaren) Schwächen von ganzem Herzen – nur so machen Sie sich von anderen unabhängig. Das funktioniert, wenn Sie konsequent trainieren.
Wann immer Sie sich dabei ertappen, sich selbst zu verurteilen oder abzuwerten, dann sprechen Sie innerlich einen versöhnenden Satz: »Obwohl ich … (hier nennen Sie das was Sie belastet, etwa »nicht perfekt genug war«, »nicht schnell genug reagiert habe«, »dieses Problem nicht lösen konnte«, »nicht wusste, wie ich mich entscheiden soll« usw.) liebe und akzeptiere ich mich voll und ganz.«
Sagen Sie sich diese versöhnenden Worte so oft wie möglich vor.
Vielleicht wehrt sich beim ersten Mal noch alles in Ihnen, doch mit der Zeit werden Sie die Sätze, die Sie sich (auch laut) vorsagen, immer mehr verinnerlichen, bis Sie Ihnen selbstverständlich werden. Mit diesem Rüstzeug fällt es Ihnen leichter, sich auf den Weg zu machen.
So gelingt’s
Eines sei vorneweg gesagt: Die folgenden Tipps, wie Sie in sieben Schritten zum Erfolg kommen,
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