Lass Dich nicht vereinnahmen
aus dem Weg, Sie werden nicht von schlechtem Gewissen geplagt und brauchen sich nicht vor negativen Reaktionen zu fürchten.
Angesichts dieser Vorteile auf kurze Sicht fällt es natürlich schwer, den ersten Schritt heraus aus der alten Gewohnheit zu wagen.
Sie können Ihre Motivation allerdings stärken, indem Sie sich bewusst machen, welchen Preis Sie weiterhin zahlen werden, wenn Sie nichts ändern.
Motivieren Sie sich
Listen Sie in Ihrem Projektbuch auf, wie viel Zeit es Sie jeweils ganz konkret kostet, Aufgaben für andere zu erledigen. Das zusammenzuzählen, kann schon beeindruckend sein! Dazu kommt noch, wie viel Energie Ihnen geraubt wird. Es fühlt sich nicht gut an …
ständig am Abend todmüde ins Bett zu sinken, weil der Tag mal wieder viel zu voll war.
kaum Kraft zu haben für eigene Vorhaben, Projekte, Hobbys oder für die Menschen, für die Sie viel lieber etwas tun würden.
immer wieder Ärger über Ihre vielen Zusagen zu empfinden.
häufig das bittere Gefühl zu verspüren, von anderen ausgenutzt zu werden.
Schreiben Sie als Nächstes in Ihr Projektbuch, welche Vorteile es für Sie hat, Ihren Pflichtenwald auszudünnen. Zum Beispiel, wie viel Zeit Sie gewinnen für Dinge, die Ihnen wirklich am Herzen liegen, wie sehr Sie gesundheitlich davon profitieren werden, wenn die ewige Überlastung endlich ein Ende hat und wie längerfristig Ihr Ansehen steigen wird, wenn die anderen bemerken, dass Sie mit Ihnen nicht beliebig umspringen können.
2. Schritt: Das alte Verhalten erkennen
Von wem haben Sie sich bisher wofür vereinnahmen lassen?
Schauen Sie sich die Vereinnahmungsstrategien ( ab › ) noch einmal an. Wenn jemand beispielsweise nörgelt oder es versteht, Ihnen ein schlechtes Gewissen zu machen, sind Sie dafür als Pflichtbewusste besonders empfänglich. Die Übung auf der nächsten Seite erleichtert es Ihnen, einmal genauer zu betrachten, wie Vereinnahmung bei Ihnen abläuft:
Dazu notieren Sie sich im Laufe der Woche Beispiele aus Ihrem Alltag, wo Sie zu einem Ansinnen wider Willen Ja gesagt haben. Wichtig ist, dass Sie so genau wie möglich beschreiben, wie die Situationen beschaffen sind, in denen Sie sich von jemand anders vereinnahmen lassen und welche Gedanken und Gefühle dabei im Spiel sind.
»Wichtig ist es, zu erkennen, dass ich selbst Einfluss habe auf die Realität, die ich erfahre. «
Tarab Tulku Rinpoche
Typische Muster
Nach dieser Übung haben Sie eine genauere Vorstellung davon, welche Mechanismen es konkret sind, die Sie anfällig für Vereinnahmung machen. Mithilfe welcher Gedanken und Gefühle Sie sich in einer Situation selbst dazu bringen, sich genau so zu verhalten, wie es der andere von Ihnen will oder erhofft. Da können Unbehagen und Angst auftauchen beim Gedanken daran, einen Gefallen zu verweigern, das Gefühl, eigentlich kein Recht auf ein Nein zu haben, die Befürchtung, der andere könnte sich beleidigt von Ihnen abwenden oder sogar aggressiv werden …
Wahrscheinlich sind Sie mit den Gedanken- und Gefühlsmustern im Hintergrund, die Sie in der Übung erkennen, schon viele unliebsame Verpflichtungen eingegangen. Hinterher haben sie immer einen hohen Tribut an Zeit und Energie von Ihnen gefordert.
Übung: Das Verpflichtungsgefühl erforschen
Um welche Vereinnahmungssituation handelte es sich genau?
Wer war Ihr Gegenüber?
Wie ist der andere aufgetreten, wie Sie selbst? War er forsch oder ganz besonders nett? Hat er an Ihre Hilfsbereitschaft, Ihr Verständnis, Ihr Pflichtgefühl oder andere Tugenden appelliert?
Was dachten Sie in der Situation, was fühlten Sie?
Was haben Sie im Falle eines Nein Ihrerseits befürchtet? Dass der andere sauer oder enttäuscht ist oder dass er sich abwendet?
Warum wäre es in dieser Situation dennoch besser gewesen, Nein zu sagen? Was hätten Sie gewonnen?
Wo genau war der »Knackpunkt«, also wie, wann und warum hatte der andere Sie da, wo er Sie hinhaben wollte? Was hat er gesagt oder auch getan, dass Sie sich gezwungen fühlten, klein beizugeben?
Überlegen Sie:
Sind es vielleicht auch bestimmte Personen, bei denen Sie schwach werden?
Sind es bestimmte Strategien oder Taktiken, die Ihr Gegenüber einsetzt?
Hängt es vielleicht auch von Ihrer Tagesform ab?
Hat es etwas damit zu tun, ob noch andere mit dabei oder Sie alleine mit der betreffenden Person sind?
Kennen Sie solche Situationen bereits von früher, vielleicht aus Ihrer Kindheit? Was war damals anders, was ist vergleichbar?
3. Schritt: Das künftige Verhalten
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