Lass Dich nicht vereinnahmen
bestimmen
Um wirklich motiviert zu sein, ist es wichtig, sich Ihre neue Situation ohne Vereinnahmungen und Verpflichtungen so leuchtend und positiv wie möglich vorzustellen.
Malen Sie sich aus, wie es sein wird, wenn Sie sich von dem auf Ihnen lastenden Druck befreit und Ihre innere Entscheidungsfreiheit gestärkt haben. Die folgende Übung hilft Ihnen dabei. Wenn es Ihnen schwerfällt, sich Ihre Zielsituation vorzustellen, schlüpfen Sie zunächst gedanklich in die Haut eines Vorbilds. Was könnte diese klar und selbstbestimmt auftretende Person denken und fühlen? Anschließend schlüpfen Sie wieder in Ihre Haut zurück und stellen sich vor, nun selbst so zu denken, zu fühlen und zu handeln wie er oder sie. Erleben Sie, wie gut sich das anfühlt! Je konkreter Ihre Zielvorstellung ist, und je deutlicher Sie sie vor Augen haben, desto einfacher lässt sich der Weg dorthin bahnen. Bleiben Sie dabei immer in Kontakt mit Ihren Motiven, warum Sie sich entlasten und künftig häufiger Nein sagen wollen.
Pflichtbewusste Untugenden ausbürgern
Um wieder mehr Handlungsfreiheit zu haben, gilt es, sich Ihren Pflichtenwald näher anzuschauen. Schreiben Sie eine Liste aller regelmäßigen Tätigkeiten, Verpflichtungen, Verantwortlichkeiten und Engagements, die Sie im Alltag Zeit und Energie kosten. Betrachten Sie auch Ihre längerfristigen Bindungen, Mitgliedschaften und Termine. Dann gehen Sie die einzelnen Punkte durch.
Sicherlich sind Dinge darunter, die nützlich und sinnvoll sind – oder die Sie tatsächlich tun müssen. So können Sie beispielsweise nicht einfach zu Ihrem Chef gehen und erklären, dass Sie sich ab sofort für einen bestimmten Aufgabenbereich nicht mehr zuständig fühlen, wenn dieser in Ihrer Tätigkeitsbeschreibung steht. Klammern Sie diese unbedingten »Muss«-Verpflichtungen aus – und wenden Sie sich dann den verbleibenden zu.
Übung: Druck und Entspannung visualisieren
Setzen Sie sich für diese Übung an einen ruhigen Ort und sorgen Sie dafür, dass Sie eine gute halbe Stunde nicht gestört werden.
Atmen Sie einige Male bewusst ein und aus, um zur Ruhe zu kommen.
Denken Sie an eine kürzlich übernommene Aufgabe, die Sie besonders ärgert.
Spüren Sie die Wut und den Druck in Ihrem Körper, den diese Verpflichtung auslöst.
Nun stellen Sie sich vor, diese ärgerliche Verpflichtung wäre plötzlich weg.
Was nehmen Sie wahr?
Was denken Sie?
Wie fühlt es sich an, wenn der Druck weg ist? Wo im Körper spüren Sie das?
Entwickeln Sie nun aus dem, wie Sie sich in Ihrer Vorstellung wahrnehmen, ein Ziel. Nur zu sagen: »Ich will nicht mehr der sein, an dem alles hängen bleibt«, genügt nicht.
Formulieren Sie positiv: »Ich entscheide ganz bewusst, ob ich etwas wirklich übernehmen will.« Oder: »Ich sage Nein zu Aufgaben, die andere mir aufhalsen wollen.«
Stellen Sie sich so deutlich und positiv wie möglich vor, wie es sein wird, wenn Sie Ihrem Gegenüber freundlich, aber unmissverständlich erklären, dass Sie für eine bestehende Verpflichtung künftig nicht mehr zur Verfügung stehen.
Genießen Sie das Gefühl von Souveränität und Freiheit, das Sie dabei empfinden, und die Entspannung, die sich hinterher einstellt.
Überprüfen Sie
Was tue ich nur aus Gewohnheit oder einem Pflichtgefühl heraus, und nicht, weil es mir Freude macht oder es meine Aufgabe ist?
Welche Verpflichtungen kosten mich Zeit und Energie, geben mir aber nichts oder kaum etwas?
Was sind Verpflichtungen, für die nicht nur ich zuständig sein sollte? Könnte mir jemand dabei helfen oder sie ganz übernehmen?
Wo steht mir mein schlechtes Gewissen im Weg, wenn es darum geht, die Verpflichtung zu beenden?
Welche Verpflichtungen kündige ich nicht, aus Angst vor Kritik?
Prüfen Sie Ihre Verpflichtungsliste in aller Ruhe auf Herz und Nieren. Welche der vermeintlichen Erwartungen anderer an Sie bestehen vielleicht nur in Ihrer Fantasie?
Sich bewusst entscheiden
Legen Sie zunächst nur fest, was Sie weiter beibehalten wollen und was nicht, und markieren Sie diese Punkte mit zwei Farben – zum Beispiel Grün für »weiterführen« und Rot für »entpflichten«.
Einerseits sind bei Ihren Streichkandidaten sicher solche dabei, von denen Sie sich relativ leicht werden lösen können, andererseits auch solche, bei denen Sie sich entsprechende Schritte noch nicht zutrauen (»aber ich kann doch nicht einfach …!«).
Momentan geht es nur darum, ganz bewusst zu entscheiden, welche Verpflichtungen Sie beibehalten wollen – und
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