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Lass Dich nicht vereinnahmen

Lass Dich nicht vereinnahmen

Titel: Lass Dich nicht vereinnahmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Engelbrecht
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Ihrer Tagesordnung steht. Es geht um das Bewusstsein, es sich wert zu sein.
Die Denkweise ändern
    Bedenken Sie, dass sich nur aufgrund vieler, vieler Wiederholungen die Denkweise entwickelt hat, dass die Bedürfnisse der anderen stets Vorrang vor Ihren eigenen haben: Da ist eine dicke neuronale Autobahn in Ihrem Gehirn entstanden. Der kleine Trampelpfad der genussvollen Eigenzeit, den Sie gerade anlegen, hat nur dann eine Chance, einmal genauso breit und stark zu werden, wenn Sie ihn stetig pflegen. Und dazu verhilft Ihnen Ihre Selbstverpflichtung.
Ihre Selbstverpflichtung
    Nehmen Sie sich Ihr Projektbuch vor und stellen Sie Ihre Fähigkeit, pflichtbewusst zu sein, in den eigenen Dienst. Formulieren Sie eine Verpflichtung sich selbst gegenüber. Diese könnte beispielsweise lauten:
    »Ich verpflichte mich ab sofort mir selbst gegenüber:
meine Wünsche und Bedürfnisse ebenso ernst zu nehmen wie die von anderen. Sie sind genauso wichtig und genauso legitim.
täglich mindestens eine halbe Stunde Zeit nach meinem eigenen Gusto zu verbringen.
mir Zeiten der Ruhe und der Entspannung zu gönnen.
mir das Recht zu nehmen, Ansinnen anderer auch ablehnen zu können – und das tue ich, weil ich es mir wert bin!«
    Natürlich können Sie Ihre Selbstverpflichtung auch immer wieder ändern, erweitern, kürzen usw. – einzige Einschränkung: Sie soll nur Dinge enthalten, die Ihnen guttun und Ausdruck Ihrer Wertschätzung für sich selbst sind – keine neuen Pflichten, die an Erwartungen anderer geknüpft sind! Drucken Sie Ihre Selbstverpflichtung aus und stecken Sie sie in Ihre Handtasche, sodass Sie immer mal wieder einen Blick darauf werfen können. Das ist wichtig, um das neue Selbstbewusstsein immer selbstverständlicher werden zu lassen.
Balance schaffen
    Wenn Sie sich eine Waage vorstellen, in der links in der Waagschale all die Dinge liegen, für die Sie sich aus Schuldgefühlen und Befürchtungen heraus verpflichtet haben und rechts die Dinge, die Sie tun, weil sie Ihnen Spaß machen, dann war bisher ein deutliches Ungleichgewicht zu erkennen. Während sich die Pflichtenschale schwer gen Boden neigte, war die Lebensfreudeschale kaum gefüllt. Der Schritt-für Schritt-Plan, den Sie nun entwickeln, wird die Balance wiederherstellen. Bei der Ent-Pflichtung geht es um drei Schwerpunkte:
Ballast abzuwerfen in Form von Verpflichtungen, die Sie nicht mehr erfüllen wollen,
Ihre Schuldgefühle zu entmachten und
Neu-Verpflichtungen erfolgreich abzuwehren.
4. Schritt: Der Drei-Schritte-Plan
    Wenn Sie mehr Zeit und Energie für die Dinge haben wollen, die Ihnen wirklich etwas geben, müssen Sie irgendwo beginnen, Ihren Pflichtenwald auszudünnen. Das wird Ihr erster Schritt sein.
Verpflichtungen ausdünnen
    Am besten fangen Sie bei dem an, was Ihnen relativ leichtfällt und arbeiten sich erst später Schritt für Schritt zu den schwierigeren Dingen vor. Gehen Sie die Punkte auf der Liste Ihrer Streichkandidaten noch einmal durch und ordnen Sie die einzelnen Verpflichtungen auf einer einfachen Skala von 1 bis 10 ein, je nachdem, wie leicht oder schwer es Ihnen nach eigener Einschätzung fallen wird, sich davon zu lösen. Dies geschieht jetzt ganz unabhängig davon, wie wichtig oder wie nebensächlich die jeweilige Verpflichtung objektiv betrachtet ist. Es geht bei der Skala nur darum, herauszufinden, was Ihnen leichtfällt und was schwierig ist:
    1   2   3   4   5   6   7   8   9   10
    Im linken Bereich der Skala sollten die Verpflichtungen stehen, die Sie am einfachsten ablegen können, bei denen Sie am wenigsten innere Vorbehalte verspüren.
    Gehen Sie beherzt daran, diese einfach abzulegenden Verpflichtungen klar und bewusst zu beenden: Etwa eine Mitgliedschaft, die schon länger ruht, oder Termine, die Sie nur wahrgenommen haben, weil jemand Sie dazu überredet hat, usw. Entlasten Sie sich Schritt für Schritt und genießen Sie die Erleichterung, die sich dabei einstellt. Diese ersten Erfolgserlebnisse werden Sie für die notwendigen schwierigeren Schritte stärken.
    » Glücklichsein ist eine Gabe des Schicksals und kommt nicht von außen; man muss es sich selbst erkämpfen. Das ist aber auch tröstend, denn man kann es sich erkämpfen.«
    Wilhelm Freiherr von Humboldt
Schuldgefühle abbauen
    Wenn Sie daran gehen, die schwierigeren Vorhaben umzusetzen, werden sich ganz unweigerlich all die Vorbehalte melden, die bisher einer Veränderung entgegenstanden, und werden Ihnen Magenschmerzen bereiten –

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