Lass Dich nicht vereinnahmen
Sie anderen, ebenfalls vorhandenen, vorziehen. Hier eine bewusste Wahl zu treffen ist Ihre sehr persönliche Entscheidung, weil nur Sie definieren und ermessen können, was Sie der Verwirklichung Ihrer Vorstellungen von einem guten, erfüllten Leben näherbringt.
Was ist Ihnen wichtig?
Was ist, daran gemessen, die wichtigste zielführende Aktivität des heutigen Tages?
Was ist heute die zweitwichtigste Aktivität?
Was die drittwichtigste?
Dies sind dann die Dinge, die für Sie auf der Tun-Seite Priorität haben.
Ebenso gilt es, sich über mögliche Störfaktoren Gedanken zu machen:
Was ist heute zu unterlassen, weil es Sie von dem, was für Sie wichtig ist, wegbringt?
Was könnte bewirken, dass Sie sich verzetteln, statt auf Ihrem Weg voranzukommen?
Diese Dinge versuchen Sie, für diesen heutigen Tag mit aller Kraft zu vermeiden.
Auf das Ziel fokussieren
Wenn Sie etwas Wichtiges zu tun haben, das Sie Ihren Zielen näherbringt, sind Sie weniger anfällig für Ablenkungen, Überredungsversuche, »einmalige Gelegenheiten« und andere lockende Köder. Ihr Ziel vor Augen zu haben, die Prioritäten danach auszurichten und das wegzulassen, was Sie davon wegbringt, lässt Sie Schritt für Schritt dem näher kommen, was für Sie wichtig ist.
Mit einer solchen Navigationshilfe haben Sie keinen diffusen Aufgabenberg vor sich, sondern Ihre Ziele werden »griffiger«: Zur Verwirklichung eines Zieles bedarf es vieler kleiner Einzelschritte, die allein für sich genommen meist gut umzusetzen sind.
Anhand Ihrer Prioritätenliste sehen Sie genau, welches der jeweils nächste Schritt hin zu Ihrem Ziel ist. Gleichzeitig können Sie ablesen, was Sie bereits geschafft haben und dies stärkt Ihre Motivation, am Ball zu bleiben.
Mit dem »Kick« umgehen lernen
Werden Sie im dritten Schritt sensibel für das Vor-Gefühl, das der spontanen Identifikation mit Vorschlägen und Anliegen anderer oder einem plötzlich auftauchenden Impuls, etwas jetzt unbedingt haben zu müssen, vorausgeht und trainieren Sie, ganz bewusst die Impulsbremse einzusetzen.
»Wenn man seine Ruhe nicht in sich findet, ist es zwecklos, sie andernorts zu suchen.«
François La Rochefoucauld
Die Impulsbremse aktivieren
Sie können die spontane Identifikation zum Beispiel abbremsen, indem Sie sich im Moment des »Aufloderns« bewusst vom anderen abwenden, um die Resonanz mit ihm abzubrechen und »die Flamme runterzuregeln«. Das funktioniert, indem Sie den Blick abwenden und woanders hinschweifen lassen, Ihre Sitzposition so verändern, dass Sie sich leicht abwenden und mehr Raum zwischen Sie beide bringen, eben mal einen Kaffee holen usw. Auf diese Weise schaffen Sie emotionale Distanz und stärken das Gefühl, Ihren eigenen (Frei-)Raum zu besitzen. So geschützt können die Impulse des anderen Sie nicht automatisch »in Brand setzen«.
5. Schritt: Ihre Übungsgelegenheiten
Es gibt jeden Tag viele Gelegenheiten, zu trainieren …
Dinge zu Ende zu bringen und Unterbrechungen zu unterbinden.
Impulsen eine kurze Reflexion folgen zu lassen.
Sich bei Vorschlägen und Ansinnen anderer Bedenkzeit oder räumliche Distanz zu verschaffen.
So geht das neue Verhalten immer mehr in Ihr normales Verhaltensrepertoire über. Belohnen Sie sich für Ihre Erfolge jeweils mit einer Kleinigkeit. Und gönnen Sie sich etwas Größeres, wenn Sie einem massiveren Vereinnahmungsversuch widerstanden haben.
Geduld bewahren
Natürlich wird es, gerade anfangs, auch mal nicht klappen, einvernehmlich mit Gefühl und Verstand zu entscheiden. Das bedeutet nicht, dass das Üben nichts bringt. Sehen Sie es lieber als Anreiz, Ihre Konzentration und Achtsamkeit noch weiter zu stärken – indem Sie weitermachen. Überlegen Sie auch, was Sie außer Ihrem visuellen Anker dabei unterstützen könnte, sich künftig rechtzeitig an die Impulsbremse zu erinnern. Seien Sie geduldig mit sich. Es dauert einige Zeit, bis Sie Ihr altes Verhalten verlernen und das neue selbstverständlich wird. Und wenn es klappt: Loben Sie sich!
Übung: Standfestigkeit stärken
Stellen Sie sich aufrecht hin, die Füße stehen parallel und ungefähr hüftbreit auseinander. Fühlen Sie mit Ihren Fußsohlen bewusst den Kontakt zum Boden.
Schließen Sie die Augen und versuchen Sie, sich allein auf Ihren festen und sicheren Stand zu konzentrieren.
Atmen Sie tief ein und aus. Nun stellen Sie sich vor, wie Sie mit jedem Einatmen durch Ihre Fußsohlen Kraft aus dem Boden ziehen, und wie mit dem Ausatmen Wurzeln aus Ihren Füßen in
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