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Lass Dich nicht vereinnahmen

Lass Dich nicht vereinnahmen

Titel: Lass Dich nicht vereinnahmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Engelbrecht
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Begeisterungs-Kick nimmt zwar ab, wenn Sie Ihr Denkhirn »eingeschaltet« lassen, doch eine stimmige Entscheidung, die Sie unter dem Vorzeichen vernünftigen Abwägens treffen, bewirkt auch ein sehr gutes Gefühl – und zwar eines, das längerfristig wirksam ist.
    Denken Sie ruhig noch einmal an die Folgen bisheriger überstürzt getroffener Entscheidungen. Was Sie an Zeit, Geld und Energie aufwenden mussten, um entstandenen Schaden wieder auszubügeln – auf Ihrem Konto, bei Ihren Freunden, bei Kollegen –, und denken Sie daran, wie wohltuend es ist, genau zu wissen, was Sie wirklich wollen und souveräne und überlegte Entscheidungen zu treffen.
2. Schritt: Das alte Verhalten erkennen
    Schauen Sie sich die Vereinnahmungsstrategien ( ab › ) noch einmal an. Schmeicheln, Zeit- und Gruppendruck, aber auch das Instrument der Täuschung sind probate Mittel, Sie zu vereinnahmen. Besonders der Faktor Zeit veranlasst Sie zu unüberlegtem Handeln. Sie wollen alles jetzt sofort!
    Übung: Impulse erforschen
    Was waren die »Auslösetasten« für das impulsive Ja? Beschreiben Sie so genau wie möglich den Ablauf der Situation und Ihre Gedanken und Gefühle dabei:
Wer war Ihr Gegenüber?
Wie ist der andere aufgetreten, wie Sie selbst?
Was fühlten Sie in der Situation? Welche Vorstellungen tauchten in Ihrem Kopf auf?
Haben Sie auch erwogen, Nein zu sagen?
Was genau hat Ihr Gegenüber gesagt oder getan, damit Sie eventuelle Bedenken beiseiteschoben und sich nur noch die Vorteile ausmalten?
Wie ging es Ihnen hinterher?
Woran erinnert Sie diese Situation? Kennen Sie Ähnliches von früher, vielleicht aus Ihrer Kindheit?
Der Reiz des Spontanen
    Sie können sich schnell für etwas begeistern. Wenn jemand daherkommt und Ihnen versichert, dass es sich um eine einmalige Gelegenheit handelt, greifen Sie zu. Ihr Gegenüber spürt odert weiß: Abwarten liegt Ihnen nicht, Sie sind jetzt Feuer und Flamme – und genau das macht er sich zunutze.
    Notieren Sie sich im Laufe der Woche Beispiele aus Ihrem Alltag, wo Sie sich aus dem Augenblick heraus für ein Angebot oder einen Vorschlag begeistert haben. Was genau läuft da ab?
    Meist sind es ganz bestimmte Angebote, Menschen oder Situationen, die das unreflektierte »sofort« nach sich ziehen. Als Kind hat man Ihnen wahrscheinlich viele materielle Wünsche erfüllt. Vielleicht hatten Sie überfürsorgliche Eltern oder solche, die wenig Zeit für Sie hatten und so ihr schlechtes Gewissen beruhigen wollten. In beiden Fällen konnten Sie nicht lernen zu erspüren, was Sie wirklich brauchen. So wird noch heute der Wunsch des anderen schnell zu Ihrem eigenen und Sie »vergessen« alles, was Ihnen selbst wichtig ist. Vermutlich gibt es auch ein körperlich wahrnehmbares Signal – kurz bevor die Begeisterung Sie davonträgt. Wenn Sie sich und Ihre typischen Reaktionsmuster durch die Übung besser kennenlernen, werden Sie immer sensibler für »gefährliche« Situationen und ziehen rechtzeitig die Notbremse.
    Übung: Rückschau aus der Zukunft
    Stellen Sie sich Ihren 80. Geburtstag vor. Wie zu solchen runden Ehrentagen vielfach üblich, erhalten Sie auch offizielle Glückwünsche. Eine Reporterin Ihrer Lokalzeitung kommt auf Sie zu und fragt, was in den zurückliegenden Jahren die drei wichtigsten Entscheidungen und Projekte für Sie gewesen sind, die Sie nun, mit 80, so glücklich und gelassen erscheinen lassen. Und Sie antworten: »Ich habe …«
    Die Essenz dieser Übung ist, dass Sie vorwegnehmen, welche Lebensbilanz Sie glücklich und zufrieden stimmen würde. Indem Sie sich heute fragen, was Sie im Rückblick auf Ihr Leben erreicht haben möchten, erkennen Sie, was jenseits aller Strohfeuer wichtig für Sie ist.
3. Schritt: Das künftige Verhalten bestimmen
    Nehmen Sie Ihr Projektbuch zur Hand und machen Sie gedanklich eine kleine Reise in die Zukunft.
Die Lebenshitliste
    Sobald Sie nun Ihre Zielrichtung kennen, mit der Sie sich identifizieren, wird der Hang zur Verzettelung abnehmen. Schauen Sie sich an, was Sie in Ihrer Vorstellung auf die Frage der Reporterin geantwortet haben und fragen Sie sich:
Was berührt und bewegt mich tief im Innersten?
Was ist mir so wichtig, dass ich mich voll und ganz für dessen Verwirklichung einsetzen will?
Welche Themen oder Projekte liegen mir jetzt und auch längerfristig am Herzen?
Was brauche ich auf Dauer, um glücklich zu sein und mich wohlfühlen zu können?
    Prüfen Sie das, was Sie notiert haben, nicht auf »allgemeine« Werte oder die Ihrer

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