Lass dich unter Sternen lieben: Wo Träume wahr werden (German Edition)
spiralförmige Muster. „Es tut mir leid.”
„Es tut Ihnen leid? Unsinn.” Merrilee nahm ihre Hand und drückte sie sanft. „Sie brauchen Zeit. Das ist kein Grund, sich zu schämen.”
„Ich hoffe nur, dass ich ihn wiedersehe und nicht alles ruiniert habe. Inzwischen hatte ich Zeit genug, um über alles nachzudenken, und jetzt bin ich bereit.”
„Bravo, Kyra. Das klingt, als würde der Zauber der Insel allmählich auf Sie wirken.”
„Zauber?”
„Natürlich. Ich möchte gern glauben, dass keiner meiner Gäste eine der Inseln verlässt, ohne das Leben aus einer neuen Perspektive zu betrachten. Ist das nicht ein wenig wie Zauberei?”
Kyra musste ihr Recht geben. Wenn jemand zaubern konnte, dann Merrilee.
„Danielle und ich sind gerade erst wieder zurück auf die Insel gekommen, und wir müssen uns auf morgen vorbereiten. Amüsieren Sie sich gut auf der Party.” Damit verabschiedete sich Merrilee und ging den Strand hinauf dem Schein des Lagerfeuers entgegen. Doch sie blieb noch einmal stehen und drehte sich um. „An Ihrer Stelle würde ich mir keine Sorgen machen. Ich kann mir vorstellen, dass Sie Michael heute Abend wieder sehen.”
Eine Welle der Erleichterung durchflutete Kyra. Lächelnd schaute sie Merrilee nach. „Wenn ich dich finde, Michael”, flüsterte sie glücklich, „gehörst du für den Rest der Woche mir.”
„Freut mich, das zu hören.”
Erschrocken fuhr sie herum und stand ihm gegenüber. „Du hast mich zu Tode erschreckt.” Ihr Herz pochte heftig, doch war sie nicht sicher, ob aus Furcht oder Begierde.
„Entschuldige.” Er kam näher. Sein Blick war auf sie gerichtet. Eine Strähne seiner schwarzen Haare schaute unter der Kappe hervor und hing ihm in die Stirn. Kinn und Wangen waren mit frischen Bartstoppeln bedeckt. Wie ihr Vater schien er der Typ zu sein, der sich mindestens zweimal am Tag rasieren musste. Die dunklen Stoppeln verliehen ihm ein verwegenes, sexy Aussehen.
Benommen holte Kyra tief Luft.
Er fuhr mit den Fingern durch ihre offenen Haare und zog sie sanft zu sich heran, bis sie seinen Duft wahrnehmen konnte. Es war ein vertrauter Duft, den sie erst vor Kurzem gerochen hatte. Es dauerte einen Moment, bis sie darauf kam, was es war: Obsession for Men.
Sie lachte leise.
„Was ist denn?”
„Dein Eau de Toilette.”
„Gefällt es dir nicht?”
„Ich liebe es. Ich stelle mir dich nur eher im Schatten und im Nebel vor, nicht im kalten Neonlicht eines Supermarktes.”
„Und ich stelle mir dich im Kerzenschein vor.”
„Ja?” Ihre Stimme war plötzlich heiser.
Er kam noch näher und flüsterte ihr ins Ohr. „Nackt im Kerzenschein.” Seine Worte wühlten sie auf. Ihre Knie wurden weich.
Als würde er ihre intimsten Gedanken kennen, legte er ihr den Arm um die Taille und stützte sie. „Verrate mir, was du willst, Kyra. Sag mir, dass du mich begehrst und meine Fantasie wahr werden lassen willst.”
Seine Fantasie?
Sie versuchte, seinen Blick zu deuten. Konnte ausgerechnet sie tatsächlich das Objekt einer Fantasie sein? Dieser Gedanke war ihr überhaupt nicht gekommen, und sie fand diese Vorstellung schmeichelhaft, ja sogar erregend.
Aber sie war sich nicht sicher, ob es stimmte. Sie war sich nicht einmal sicher, ob er tatsächlich ein Gast war und nicht zu den Angestellten gehörte.
Doch in seinem Gesicht las sie echte Begierde, so intensiv, dass es ihr den Atem raubte.
„Kyra?”
Sie nickte stumm und hatte Mühe, ihre Stimme wiederzufinden. „Ja”, sagte sie schließlich. „Ja, ich will dich.”
5. KAPITEL
Kyra begehrte ihn, und das gab Tony das Gefühl, der größte und stärkste Mann der Welt zu sein.
„Gehen wir zu dir oder zu mir?”, fragte sie. Trotz ihres flirtenden Tons registrierte er ihre Nervosität. Doch ihr Zögern fachte sein Verlangen nur noch mehr an. Irgendwie hatte sie sich in ihn verliebt, und in gewisser Hinsicht gehörte sie zu ihm.
Diese Erkenntnis beschämte ihn. Sie teilte so viel mit ihm, vertraute ihm so sehr. Er nahm ihre Hand und drückte sie zärtlich.
„Zu dir”, sagte er, wobei er darauf achtete, seine Stimme tiefer klingen zu lassen. „Das ist näher.” Und da er seine Hütte mit seinem Alter Ego teilte, kam sie ohnehin nicht infrage.
Er drückte sie fester an sich und hielt sie automatisch mehr auf seiner linken Seite, damit er sie mit dem unbedeckten Auge sehen konnte.
„Wir werden die Party verpassen”, sagte sie und sah über die Schulter zurück.
„Möchtest du bleiben?”,
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